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  • 31.10.2012 13:33

  • von Stefan Ziegler

Als Weltmeister aufs Abstellgleis?

Weil Chevrolet das Werksprojekt in der WTCC zum Jahresende einstellt, sind die drei Werksfahrer dazu gezwungen, sich nach neuen Cockpits umzusehen

(Motorsport-Total.com) - Ein Weltmeister ohne Cockpit. Klingt wie ein Ding der Unmöglichkeit, doch das ist es vielleicht nicht. Denn schon am Jahresende könnte es in der WTCC Realität werden: Egal, welcher der Chevrolet-Fahrer sich in der Gesamtwertung durchsetzt und den WM-Titel holt, 2013 wird er auf keinen Fall ein Chevrolet-Werkspilot sein. Die US-amerikanische Marke beendet das Werksprojekt zum Jahresende.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Alain Menu, Yvan Muller

Yvan Muller, Alain Menu und Rob Huff kämpfen um den Titel - und um Cockpits Zoom

Und das bedeutet: Weder Rob Huff noch Alain Menu und Yvan Muller haben Planungssicherheit, was die Saison 2013 angeht. "Wir alle brauchen neue Jobs", sagt WM-Spitzenreiter Muller bei 'Eurosport'. Auch deshalb wolle man im Endspurt der Saison 2012 eine möglichst gute Figur machen, wie der Franzose hinzufügt (Fotostrecke: Alle WTCC-Hersteller-Champions). "Das tun wir für potenzielle Hersteller und Partner, denn wir sind das beste Team."

Die Chance, mit den bewährten Chevrolet-Fahrzeugen auch 2013 an den Start zu gehen, wäre zumindest theoretisch vorhanden. Chevrolet zieht sich zwar aus dem Rennbetrieb zurück, doch RML, der WTCC-Einsatzmannschaft des US-amerikanischen Herstellers, ist es gestattet, die Autos auch über 2012 hinaus fahren zu lassen. Sofern - und das ist der Knackpunkt - die Finanzierung steht.

Das Budget von Chevrolet wird zu Jahresbeginn 2013 nämlich anderweitig verwendet. RML müsste, will das Team weiterhin mit Chevrolet-Fahrzeugen in der WTCC antreten, anderweitig ein Budget auf die Beine stellen, um den Rennbetrieb in dieser Form aufrechtzuerhalten. Doch was Muller anspricht, geistert schon seit geraumer Zeit durch das Fahrerlager: RML könnte eine neue Marke anlocken.

Nissan soll sich beispielsweise ernsthaft mit einem Engagement in der WTCC beschäftigen. Und was läge da näher, als auf eine erfahrene und erfolgreiche Crew wie die von RML zurückzugreifen, um das eigene Rennprojekt in die Tat umzusetzen? (Fotostrecke: Hondas Weg in die WTCC) Allerdings ist ein solches Szenario - mit welcher Marke auch immer - wohl erst 2014 realistisch. Zu kurz ist die Zeit bis zum Saisonstart 2013 in Spanien.

Was die bisherigen Chevrolet-Piloten vor ein Problem stellt, wenn sie auch im kommenden Jahr in der WTCC fahren wollen. "Ich würde der Meisterschaft gern erhalten bleiben", sagt Menu bei 'Touring Car Times'. Er wisse aber nicht, ob es Möglichkeiten gäbe. "Falls nicht, werde ich halt etwas anderes machen. Doch Rennfahren ist noch immer meine Leidenschaft. Aufhören will ich jedenfalls nicht."

Das will wahrscheinlich keiner der drei Chevrolet-Werksfahrer. Im Augenblick hat aber offenbar noch keiner von ihnen einen neuen Vertrag für 2013 in der Tasche. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat zumindest Huff bei Honda angefragt - direkt nachdem Chevrolet den Rückzug aus der WTCC angekündigt hatte. Doch dort gab es eine Absage. Vielleicht für den Weltmeister 2012.

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