• 05.05.2012 10:25

  • von Stefan Ziegler

Michelisz: "Da wird wieder die Post abgehen"

Der ungarische Lokalmatador Norbert Michelisz spricht im Interview über sein Heimrennen in Budapest und sein Verhältnis zu den Fans

(Motorsport-Total.com) - "Norbi, Norbi" riefen 2011 mehr als 75.000 Kehlen, als die WTCC erstmals auf dem Hungaroring gastierte. Dort war Norbert Michelisz der Publikumsliebling schlechthin. Kein Wunder, denn der BMW-Fahrer ist schließlich ein ungarischer Lokalmatador. Seine vielen Fans enttäuschte Michelisz damals nicht: Im ersten Rennen kämpfte er um den Sieg und wurde Zweiter. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der 27-Jährige über die Emotionen von 2011 und die anstehende Neuauflage.

Titel-Bild zur News: Norbert Michelisz

Norbert Michelisz ist am Wochenende der große Star im WTCC-Fahrerlager

Frage: "Norbert, Budapest steht erneut im Rennkalender der WTCC. Du erlebst in diesem Jahr also zum zweiten Mal ein Heimrennen ..."
Norbert Michelisz: "Ich glaube, da wird wieder die Post abgehen. Denn vom Gefühl her ist das Interesse jetzt noch viel größer als im vergangenen Jahr. Ich vermute, wir werden eine ähnlich tolle Atmosphäre haben."

Frage: "Welche Erinnerungen hast du an dein Heimrennen 2011? Die Tribünen waren voll besetzt, die Fans standen hinter dir ..."
Michelisz: "In der Tat. Und das Beste daran war eigentlich, dass der Hungaroring eine Strecke war, auf der wir mit dem BMW mit am besten klargekommen sind."

"Wir haben also auch dieses Mal viel vor. Von der Leistung her dürfte der BMW am Hungaroring nämlich auf einem ähnlichen Niveau sein wie der Chevrolet. Ich denke, mit einer vorausschauenden Fahrweise sollte da durchaus ein Podestplatz drin sein. Das ist natürlich auch unser Ziel."

"Wir haben auch dieses Mal viel vor." Norbert Michelisz

"In Ungarn ist es halt noch ein bisschen ein Problem, dass die Meisterschaft noch nicht so bekannt ist. Die Zuschauer registrieren es eigentlich nur, wenn jemand auf das Podest fährt oder gar ein Rennen gewinnt. Deshalb wäre es schon ganz toll, am Hungaroring ein tolles Ergebnis zu erzielen. Wir müssen aber realistisch bleiben. Trotzdem bin ich optimistisch."

Frage: "Hat sich dein Verhältnis zu den Fans seit dem vergangenen Jahr verändert?
Michelisz: "Ja, absolut. In Ungarn erkennen mich nun sehr, sehr viele Leute auf der Straße. Das ist eine Sache, die man verstehen muss."


Fotos: Norbert Michelisz, WTCC-Demofahrt in Budapest


"Du musst auch lernen, damit umzugehen. Das ging alles sehr, sehr schnell bei mir. Ich fahre ja noch nicht so lange. Daher war das neu für mich. Erst stieg ich in die WTCC auf, dann musste ich damit umgehen, dass mich nun viele Leute kennen. Das war nicht einfach."

"Die Zeit nach dem Hungaroring war schon anders als die Zeit davor. Ich bin vielleicht nicht immer bestens damit umgegangen. Damit hatte vielleicht auch die Leistung des vergangenen Jahres zu tun. Das Drumherum war einfach anders. Ich denke aber, dass wir 2011 vieles gelernt haben. Ich bin zudem reifer geworden - sowohl als Fahrer als auch als Mensch."

"Ich bin reifer geworden - sowohl als Fahrer als auch als Mensch." Norbert Michelisz

Frage: "Der Slovakiaring liegt recht nahe bei Budapest. Siehst du es deshalb so, dass du 2012 gewissermaßen zwei Heimrennen hast?"
Michelisz: "Ja. Für manche Ungarn liegt der Slovakiaring ohnehin näher als der Hungaroring."

Frage: "Bei den Privatiers fährst du in der Spitzengruppe mit. 2012 geht es dort aber enger zu denn je, nicht wahr?"
Michelisz: "In der Tat. Du kannst es dir jetzt nicht mehr erlauben, an einem Wochenende gar keine Punkte zu holen."


Vorschau: Die Rennen in Budapest

"In diesem Jahr wirst du nicht um den Privatiertitel kämpfen, wenn du nicht konstant bist. Ich fühle mich 2012 aber etwas wohler mit dem Setup des Autos. Da sind wir ein bisschen konstanter geworden. Wir haben zwar nicht das schnellste Fahrzeug, aber immerhin sind wir nun konstant. Das ist viel wert."