• 21.09.2008 16:12

  • von Stefan Ziegler

Thompson mit überlegenem Triumph im zweiten Rennen

Der Brite James Thompson sicherte sich nach Platz drei im ersten Rennen den Sieg im zweiten WM-Lauf der WTCC in Imola

(Motorsport-Total.com) - Es war das perfekte Ende eines hervorragenden Wochenendes und der krönende Abschluss für James Thompson: Der N.Technology-Pilot nutzte die Gunst der Stunde sowie die ausgezeichnete Pace seines Honda Accords und düpierte die Konkurrenz im zweiten Rennen in Imola. Thompson ging schon am Start aggressiv zu Werke und sicherte sich wenig später die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr hergab. Jörg Müller holte für BMW den zweiten Platz, Rob Huff brachte für Chevrolet den dritten Rang nach Hause.

Titel-Bild zur News: James Thompson

Geschafft! James Thompson sah im zweiten Lauf die Zielflagge als Erster...

Pünktlich zum Rennstart wurden auf den Autoscheiben die ersten Regentropfen ausgemacht, was die 24 Fahrer allerdings nicht davon abhielt, die Einführungsrunde auf dem 4,9 Kilometer langen Kurs in Imola zu absolvieren und anschließend ihre Startpositionen einzunehmen. Die Zuschauer hatten schon die Regenschirme ausgepackt, als das Feld sich zum Start formierte. Jörg Müller kam als Erster von der Linie, während Gabriele Tarquini (SEAT) überhaupt nicht losfuhr und prompt von Félix Porteiro (BMW) getroffen wurde.#w1#

Frühe Safety-Car-Phase nach schwerem Crash

Dieser schwere Crash unmittelbar auf der Zielgeraden rief das Safety-Car auf den Plan, welches das Feld in Runde zwei durch die Boxengasse am Unfallort vorbeiführte. In der Reihenfolge Müller, Nicola Larini (Chevrolet), James Thompson (Honda), Rob Huff (Chevrolet), Augusto Farfus (BMW), Yvan Muller (SEAT), Sergio Hernández (BMW) und Rickard Rydell (SEAT) folgte das Fahrerfeld dem Führungsfahrzeug in moderatem Tempo um den Kurs.

Tarquini und Porteiro blieben bei ihrer Kollision augenscheinlich unverletzt, die SEAT-Crew wird allerdings nicht mehr viel Freude am Leon des Italieners haben: Das Heck des Wagens wurde beim Auffahrunfall komplett zerstört. Weil die Aufräumarbeiten auch in Runde drei noch nicht abgeschlossen waren und zunächst noch Ölbindemittel verteilt wurde, drehte das Feld noch eine Runde durch die neugebaute Boxengasse in Imola.

Am meisten profitiert hatten in der Anfangsphase ganz klar Thompson und Muller, die sich in den ersten Kurven nach dem Start in eine hervorragende Ausgangsposition hatten bringen können. Wie üblich, verliefen die ersten Meter im zweiten Rennen recht kampfbetont und es wurde nur wenig Rücksicht auf Lackschäden und Feindkontakt genommen. So hatte es vor der Safety-Car-Phase schon reichlich kleinere Scharmützel gegeben.

In Runde fünf wurde das Feld schließlich erneut auf die - inzwischen auf 13 Runden verlängerte - Reise geschickt. Müller machte ab der 'Rivazza' das Tempo und ging frühzeitig auf das Gas, was das Feld zunächst wieder auseinanderzog. Thompson hatte aufgepasst und drückte sich noch in Kurve eins in einem Gänsehautmanöver an Larini vorbei. Der Honda-Pilote hatte sich auf der letzten Rille vorbeigebremst.

Thompson holt sich den Sieg im zweiten Rennen

Inzwischen machte Tiago Monteiro (SEAT) einige Mittelfeldbekanntschaften, die den ehemaligen Formel-1-Piloten weit zurückwarfen: Nach drei Feindkontakten binnen einer halben Runde war das Rennen des Portugiesen schon wieder gelaufen. An der Spitze hatte Thompson unterdessen die Jagd auf Müller eröffnet, während Teamkollege Farfus erst Muller vorbeilassen und sich dann auch Rydell beugen musste.

Zur Rennhälfte musste Müller große Augen machen, scherte Thompson doch schon auf Höhe der Ziellinie aus und ging lockerleicht vor 'Tamburello' in Führung. Damit nicht genug, denn mit Larini und Huff hingen dem deutschen BMW Piloten zwei blitzschnelle Chevrolets im Nacken, während Thompson schon nach wenigen Kurven eine große Lücke zwischen sich und seine Verfolger gerissen hatte.

Drei Runden vor Schluss ging schließlich Huff an seinem Teamkollegen Larini vorbei. Letzterer hatte sich schon in der Qualifikation für die Interessen des Teams eingesetzt und leistete dementsprechend keine Gegenwehr. Vom Regen war in der ganzen Zeit im Übrigen nichts mehr zu sehen, zu sehr hielt die Zuschauer das Rennen auf der Strecke in Atem. In der Schlussphase sollte sich allerdings nicht mehr viel tun, die Positionen waren bezogen.

In der letzten Runde ließen die Piloten nichts mehr anbrennen und bremsten sich lediglich noch einige Flat Spots in ihre Reifen. James Thompson raste sensationell zum ersten Sieg mit Honda, Jörg Müller verteidigte P2 bis ins Ziel. Rob Huff belegte nach 13 Rennrunden den dritten Rang vor Nicola Larini, Yvan Muller, Rickard Rydell, Andy Priaulx und Augusto Farfus - für Chevrolet, Honda und SEAT also ein durchaus erfolgreiches Wochenende. BMW hatte hingegen nicht die nötige Rennpace.