Live-Ticker Rallye Deutschland: Samstag in der Chronologie

Vorhang auf für den zweiten Akt

Guten Morgen WRC-Fans und herzlich Willkommen zum zweiten Tag der Rallye Deutschland. Acht Wertungsprüfungen über mehr als 150 Kilometer warten heute auf die Teilnehmer, und hier im Live-Ticker hält euch Markus Lüttgensüber alle Entwicklungen auf dem Laufenden.

Das Programm am Samstag

WP8: Arena Panzerplatte 1; 9,43 Kilometer (08:48 Uhr)
WP9: Panzerplatte 1; 38,57 Kilometer (09:15 Uhr)
Reifenwechselzone Birkenfeld
WP10: Freisen 1; 14,78 Kilometer (11:03 Uhr)
WP11: Römerstraße 1; 12,28 Kilometer (12:06 Uhr)
Service Bostalsee
WP12: Arena Panzerplatte 2; 9,43 Kilometer (15:08 Uhr)
WP13: Panzerplatte 2; 38,57 Kilometer (15:35 Uhr)
Reifenwechselzone Birkenfeld
WP14: Freisen 2; 14,78 Kilometer (17:23 Uhr)
WP15: Römerstraße 2; 12,28 Kilometer (18:26 Uhr)

So lief der Freitag

Ott Tänak (Toyota) dominierte den ersten Tag, gewann fünf von sechs WP und geht mit einem Vorsprung von 12,7 Sekunden auf Sebastien Ogier in den Samstag. Was sonst noch alles passiert ist, könnt ihr bei uns nachlesen - entweder kompakt im Tagesbericht oder in aller Ausführlichkeit in unserer Chronologie.

© LAT

Glimpflicher Zwischenfall am Freitag

Am Freitagnachmittag kam es kam es auf der siebten Wertungsprüfung zu einem Zwischenfall mit zwei Sportwarten und zwei Zuschauern. Der deutsche Privatier Josef Wecker im Renault Clio R3T mit der Startnummer 106 rutschte von der Strecke. Dabei verfehlte er glücklicherweise die Sportwarte und Zuschauer, die sich jedoch beim Sprung zur Seite leicht verletzten. Sicherheitskräfte waren sofort vor Ort und haben erste Hilfe geleistet. Eine Person wurde zum Check ins Krankenhaus gebracht.

Reifenwahl: Ale mögen's hart

Bei der Reifenwahl herrscht am Samstagvormittag erneut Einigkeit. Alle WRC-Piloten gehen mit fünf harten Reifen in die Prüfungen. Angesichts der langen Panzerplatte-Prüfung auf dem aggressiven Betonpisten des Truppenübungsplatzes Baumholder und einer Wettervorhersage, die trockenes und warmes Wetter verspricht, ist das keine Überraschung.

WP8: Arena Panzerplatte 1

Zum Auftakt steht am Samstag die WP "Arena Panzerplatte" auf dem Programm. Auf dem Zick-Zack-Kurs zu Beginn der Prüfung können die Zuschauer die Autos mehrmals sehen, weshalb dort immer tausende Besucher vor Ort sind. Allerdings wurde die einstmals sehr kurze Zuschauerprüfung in diesem Jahr von 2,87 auf 9,43 Kilometer verlängert.

WP8: Dreher von Suninen

Nun weiß auch Teemu Suninen bei seiner ersten Asphalt-Rallye im WRC-Auto, wie schwierig die "Panzerplatte" ist. Der junge Finne verbremst sich bei einer Abzweigung und dreht sich, kann die Fahrt aber rasch fortsetzen.

Umgekehrte Startreihenfolge am Samstag

Während die WRC-Piloten am Freitag in der Reihenfolge der WM-Wertung in die Prüfungen gestartet waren, fahren sie am Samstag (und auch am Sonntag) in der umgekehrten Reihenfolge des Endergebnisses vom Vortag. Für heute bedeutet das, dass Thierry Neuville, Sebastien Ogier und Ott Tänak erst als Zehnter bis Zwölfter starten. Erst nachdem sie im Ziel sind, weiß man also, wie die WP ausgehen.

WP8: Bestzeit für Latavala

Es kommt etwas Abwechslung in die Liste der WP-Sieger, denn Jari-Matti Latvala ist 0,1 Sekunden schneller als Dani Sordo und gewinnt Arena Panzerplatte 1. "An einigen Stellen war es sehr rutschig, der Grip war nicht besonders gut. Aber ein guter Start", sagt der Toyota-Pilot.

Im Kampf um die Spitze verkürzt Sebastien Ogier den Rückstand auf Ott Tänak um 1,7 auf 10,6 Sekunden.

WP8: Ergebnis und Gesamtstand

Während Sebastien Ogier den Kampf um die Spitze aufgenommen hat, gerät der aktuell drittplatzierte Thierry Neuville langsam unter Druck von Jari-Matti Latvala.

WP9: Panzerplatte 1

Schlag auf Schlag geht es weiter, die neunte WP "Panzerplatte" läuft schon. Sie ist ohne Frage die Königsprüfung der Rallye Deutschland. In jedem Jahr in ihrer Streckenführung leicht verändert, führt sie 2018 38,57 Kilometer über den Truppenübungsplatz Baumholder. Gesäumt sind die Straßen von den berühmt-berüchtigten "Hinkelsteinen". Ursprünglich als Panzersperren gedacht, sind daran im Laufe der Jahre bei der Rallye Deutschland schon viele Autos zerschellt.

WP9: Ott Tänak reagiert

Ott Tänak reagiert auf den Angriff von Sebastien Ogier. Bei der zweiten Zwischenzeit ist der Toyota-Pilot 3,9 Sekunden schneller als der amtierende Weltmeister. Ob er dieses Tempo durchhalten kann?

WP9: Bestzeit für Sordo, Tänak baut Vorsprung aus

Premiere bei der Rallye Deutschland 2018: Mit Dani Sordo gewinnt zum ersten Mal ein Hyundai-Pilot eine WP. Dass der Spanier mit der langen Panzerplatte-Prüfung gut zurecht kommt, hat er bereits in der Vergangenheit gezeigt.

Im Kampf um den Sieg vergrößert Ott Tänak seinen Vorsprung auf Sebastien Ogier um 2,3 auf 13,2 Sekunden.

© ADAC Motorsport

WP9: Ergebnis und Gesamtstand

Für Thierry Neuville wird die Gefahr, vom letzten Podiumsrang verdrängt zu werden, immer konkreter. Er hat nur noch 5,4 Sekunden auf den starken Dani Sordo, und dahinter warten weitere Verfolger im Sekundentakt. Und derzeit kämpft der Belgier mit stumpfen Waffen. "Das Auto funktioniert nicht richtig. Ich kann nicht hart genug bremsen, mit dem Differential, das ist momentan verwende, kann ich nichts machen", sagt Neuville.

Highlight-Video vom Freitag

In gut einer Dreiviertel Stunde startete die zehnte WP. Genug Zeit also, um einen Blick auf unser Highlight-Video vom Freitag zu werfen.

WP9: Drama in der WRC2

Während die WRC-Piloten allesamt ungeschoren durch die "Panzerplatte" kamen, forderte sie in der WRC2 einige Opfer. Sowohl der bis dahin in der Klasse führende Jan Kopecky als auch der bisher Zweitplatzierte Yoann Bonato (Citroen) blieben während der WP stehen und verloren rund eineinhalb beziehungsweise dreieinhalb Minuten. Dadurch wechselte die Führung in der "zweiten Liga". Dort liegt nur Eric Camilli mit 13,8 Sekunden Vorsprung auf den mehrmaligen Rallye-Europameister Kajetan Kajetanowicz (beide Ford) in Führung.

WP10: Freisen 1

Eine völlig andere Art von Wertungsprüfung als auf dem Truppenübungsplatz Baumholder erwartet die Teilnehmer bei der zehnten WP "Freisen 1". Diese führt 14,78 Kilometer lang über Landstraßen und Feldwege. Und ist ein echtes Heimspiel für Marijan Griebel, denn die Strecke führt nur wenige Kilometer an seinem Wohnort Hahnweiler vorbei. Im Vergleich zu 2017 ist die Route unverändert.

Erklärung: Daran hapert es bei Thierry Neuville

Reporter Julian Porter liefert bei 'WRC All live' eine Erklärung für die Differential-Probleme, von denen Thierry Neuville gesprochen hat. Der Belgier fährt mit einer Differential-Abstimmung, die er beim Test vor der Rallye Deutschland verwendet und die dabei gut funktioniert hat. Allerdings sind die Straßen bedingt durch seine hintere Startposition heute schmutziger als beim Test, weshalb das Fahrverhalten des i20 WRC beim Bremsen nicht konstant ist und Neuville deshalb nicht das Vertrauen hat, bis ans Limit zu gehen.

Sein Teamkollege Dani Sordo verwendet übrigens die selbe Differential-Einstellung, aber da er weiter vorne startet und die Straße bei ihm sauberer ist, funktioniert sie besser - was die Bestzeit bei der letzten WP unterstrich.

WP10: Gewinnt auch der dritte Toyota-Pilot eine WP?

Etwas überraschend ist bisher Espapekka Lappi mit einer Zeit von 5:57.1 Minuten bei WP10 der Schnellste. Und bei den Zwischenzeiten ist bisher kein anderer Fahrer schneller - auch Sebastien Ogier und Ott Tänak nicht.

WP10: Neuville immer mehr unter Druck

Der WM-Führende kommt einfach nicht in die Gänge. Obwohl Thierry Neuville von einer guten Prüfung spricht, verliert er 7,4 Sekunden auf die Bestzeit von Lappi. In der Gesamtwertung beträgt sein Vorsprung auf Dani Sordo nun nur noch 2,4 Sekunden Vorsprung. Weitere 0,4 Sekunden dahinter lauert Jari-Matti Latvala, auch Lappi und Elfyn Evans liegen nun in Schlagdistanz. Wenn Neuville nicht aufpasst, kann es für ihn ganz schnell nach hinten gehen.

WP10: Lappi gewinnt

Esapekka Lappi vor Jari-Matti Latvala: Toyota unterstreicht mit diesem Ergebnis bei der zehnten WP, dass der Yaris WRC derzeit das Auto ist, das es zu schlagen gilt. "Alle Toyotas vorne, wie immer. Ich kann nicht mehr machen", scheint Sebastien Ogier angesichts der Obermacht des japanischen-finnischen Werksteams ein wenig zu verzweifeln.

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WP10: Ergebnis und Gesamtstand

Ott Tänak verliert 0,7 Sekunden auf Sebastien Ogier, der keinen entscheidenden Boden gutmachen kann. Hochspannung im Kampf um den letzten Podiumsrang. Die fünf Fahrer auf den Plätzen drei bis sieben sind durch nicht einmal 15 Sekunden voneinander getrennt.

WP11: Römerstraße 1

Zum Abschluss der Vormittagsschleife geht es für die Crews zurück ins Saarland zur 12,28 Kilometer langen WP "Römerstraße 1". Diese 2017 erstmals gefahrene WP wurde in diesem Jahr unverändert übernommen.

WP11: Nun auch Bestzeit für Citroen?

Sichert sich auch der vierte Hersteller seine erste WP-Bestzeit bei der Rallye Deutschland? Momentan sieht einiges danach aus, denn Craig Breen (Citroen) ist bisher mit 6:03.3 Minuten der Schnellste, 0,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Mads Östberg. Und bei den Zwischenzeiten kommt bisher keiner an den Iren heran.

WP11: Aus für Elfyn Evans!

Der erste Ausfall im Feld der WRC-Piloten. Elfyn Evans kommt in einer schnellen Passage untersteuernd von der Straße ab und pflügt über eine Wiese. Dabei bricht die linke Vorderradaufhängung. Der Waliser muss sein Auto abstellen.

WP11: Neuville verliert Rang drei

Jetzt ist passiert, was sich lange angedeutet hatte: Thierry Neuville ist in der Gesamtwertung um 0,1 Sekunden hinter Jari-Matti Latvala zurückgefallen und verliert damit Rang drei in der Gesamtwertung.

WP11: Breen gewinnt

Craig Breen sichert und Citroen den ersten WP-Sieg bei der Rallye Deutschland 2018. Im Kampf um den Sieg kann sich Ott Tänak erneut ein wenig von Sebastien Ogier absetzen. 14,1 Sekunden trennen die beiden nach 11 von 18 WP.

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WP11: Ergebnis und Gesamtstand

Mittagspause

Nun geht es in den Mittagsservice. Die Stimmen der Fahrer von dort liefern wird euch später hier. Die Nachmittagsschleife beginnt um 15:08 Uhr.

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WP12: Arena Panzerplatte 2

Weiter geht es mit der Nachmittagsschleife, in sieben Minuten startet der zweite Durchgang der kurzen Panzerplatte-Prüfung.

Stimmen aus dem Mittagsservice

Ott Tänak (Toyota, Platz 1): "Es war ein sehr schwieriger Morgen, wir wussten, dass es ganz anders sein würde. Es gab viel Neues, auf das ich mich einstellen musste. Ich musste hart pushen, um einen Rhythmus zu bekommen. Wir konnten die Führung ausbauen, aber es war sehr schwer. Ich tue alles, was ich kann, ich weiß, dass wir viel besser sein können, besonders in Baumholder. Wir hatten viel zu viel Untersteuern und ich habe alles versucht, aber es war nicht einfach."

Sebastien Ogier (Ford, Platz 2): "Eine weitere gute Schleife für uns, eine weitere saubere Fahrt. Der Abstand hat sich im Vergleich zu Ott nicht wirklich verändert, er ändert sich ein wenig in die falsche Richtung! Was die Meisterschaft betrifft ist es kein Geheimnis, dass ich gewinnen will, um die maximale Punktzahl zu erreichen. Wir müssen es weiter versuchen, heute Nachmittag wird es sehr heiß und ich kann mich hoffentlich am Nachmittag verbessern. Ich glaube nicht, dass wir noch viel mehr im Auto finden können, es fühlt sich wirklich schön an zu fahren. Ich muss nur noch härter arbeiten, ich bin schon nahe am Limit, aber vielleicht gibt es noch ein paar Stellen, an denen ich noch näher am Limit sein kann. Das ist Rallye, du musst am Limit sein, ohne es zu überschreiten."

Jari-Matti Latvala (Toyota, Platz 3): "Es war insgesamt ein guter Morgen, aber dann hat Dani eine tolle Zeit auf der Panzerplatte gefahren. Aber auf den letzten beiden Etappen ist es sehr gut für uns gelaufen und wir haben Zeit auf Dani und Thierry gewonnen. Wir machen keine großen Veränderungen im Service, nur eine sehr kleine Sache an der Front."

Thierry Neuville (Hyundai, Platz 4): "Ich glaube, wir pushen, wir versuchen es. Die Prüfungen habe ich letztes Jahr nicht gemacht, auch die letzte war neu für mich. Die einzige Referenz, die ich habe, ist mein Teamkollege Dani und wir waren abgesehen von der langen Prüfung fast gleichauf. Wir werden versuchen, das Diff von gestern Morgen wieder anzulegen."

WP12: Evans am Nachmittag nicht mehr dabei

Elfyn Evans ist es nach seinem Abflug bei WP11 nicht gelungen, die gebrochene Vorderradaufhängung seines Ford Fiesta WRC notdürftig so zu reparieren, dass er es in den Service zurückschafft. Der Waliser muss für den Tag aufgeben, wird aber morgen unter Rallye2-Reglement wieder an den Start gehen und auf Punkte in der Powerstage hoffen.

© LAT