Wiegand hat Duftmarke hinterlassen

Sepp Wiegand hatte bei der Rallye Deutschland zwar Pech, aber der Lokalmatador konnte sein Talent aufzeigen - Lob von Christian Geistdörfer

(Motorsport-Total.com) - Der Motorsport-Nachwuchs in Deutschland orientiert sich in erster Linie in Richtung Formel 1. Michael Schumacher hat den Weg vorgezeichnet und viele Fahrer sind im Soge des siebenfachen Weltmeisters in die Königsklasse gekommen. Speziell Sebastian Vettel konnte mit seinen zwei WM-Titel große Erfolge feiern. Dagegen ist es im Rallye-Sport ruhiger. Die glorreichen Zeiten des Walter Röhrl sind lange vorbei und bis heute ist noch kein neuer "Röhrl" in die Rallye-WM gekommen, der es mit Sebastien Loeb und Co aufgenommen hat. Viele Hoffnungen liegen auch auf dem Rallye-Projekt von Volkswagen.

Titel-Bild zur News: Sepp Wiegand

Sepp Wiegand bekam in Deutschland eine Chance von Volkswagen Zoom

Wenn sich ein deutscher Hersteller in der WM engagiert und Perspektiven bietet, dann könnte der Rallye-Sport auch in Deutschland wieder an Popularität gewinnen. Bei der wichtigen Heimrallye setzte VW in diesem Jahr einen dritten Skoda Fabia S2000 für ein Nachwuchstalent ein. Sepp Wiegand durfte sich auf der großen Bühne präsentieren. Regulär fährt der Youngster in der Intercontinental Rallye Challenge (IRC), wo er derzeit auf dem vierten Gesamtrang liegt.

Bei der Rallye Deutschland hatte Wiegand Pech. Am Sonntagmorgen schied der 21-Jährige mit Aufhängungsschaden aus. Trotzdem wurde Wiegand von Christian Geistdörfer, dem langjährigen Co-Piloten von Röhrl, für seine Vorstellung gelobt. "Es kommen jetzt gute Nachwuchsleute hoch. Sie müssen talentiert sein, andernfalls würde es nicht funktionieren. Sepp Wiegand ist sehr gut", wird Geistdörfer von 'WRC.com' zitiert.

Wiegand selbst fühlt sich durch das Lob geehrt: "Es ist sehr schön zu hören, dass er das gesagt hat. Er ist eine große Persönlichkeit in der Rallye-Szene. Danke." Aber auch den deutschen Fans sind die Nachwuchsfahrer mittlerweile ein Begriff. "Ich habe noch nie so viel Unterstützung erhalten. Es war verrückt. In der Panzerplatte habe ich die Fahnen und Banner gesehen. Das hat für Gänsehaut gesorgt", blickt Wiegand zurück. Am vergangenen Wochenende beendete er die Barum-Rallye Zlin in Tschechien auf dem zehnten Platz.