• 13.11.2013 14:42

Wales: Schotter-Spektakel zum Saisonende

Beim WRC-Saisonfinale stehen atemberaubende Drifts durch die walisischen Wälder auf dem Plan - Startschuss mit drei Nachtprüfungen am Donnerstag

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) endet mit einem spektakulären Klassiker: Die Wales-Rallye Großbritannien zählt zu den traditionsreichsten WM-Läufen überhaupt. In diesem Jahr wartet sie mit zahlreichen berühmten Wertungsprüfungen (WP) auf, die letztmalig vor rund zwei Jahrzehnten gefahren wurden. Obwohl bereits sämtliche WM-Entscheidungen gefallen sind, verspricht das Saisonfinale spektakuläre Action und Hochspannung pur.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Großbritannien, Wales

Sebastien Ogier und Volkswagen sind in der Gesamtwertung nicht mehr einzuholen Zoom

Mit der Rallye Großbritannien verbinden Rallye-Fans vor allem eines: eine Schlammschlacht auf allerhöchstem fahrerischem Niveau. Denn das britische Event, das seit 1973 zum Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft gehört, ist für zwei Dinge bekannt: reichlich Regen und ultraschnelle Schotterprüfungen.

Im vergangenen Jahr fand die Rallye Großbritannien bereits im September statt. Jetzt dürfen sich Fans der gepflegten Quertreiberei wieder auf Nebel, Schlamm und Regen freuen. Denn nach dem kurzen Spätsommer-Intermezzo kehrt der Klassiker nun wieder in den November und damit in den typischen britischen Herbst zurück.

Große Dramen, historische Siege, unvergessene Geschichten

Das WRC-Finale 2013 findet also wieder auf britischem Boden statt. In der Vergangenheit schrieb dieser WM-Lauf zahlreiche legendäre Geschichten, denn nicht selten fiel die Entscheidung im Kampf um die Fahrerkrone erst beim großen Saison-Showdown auf der Insel. Unvergessen sind die Szenen, als der Schotte Colin McRae 1995 bei seinem Heim-Event den Titel für Subaru einfuhr - oder als sich Richard Burns 2001 vor heimischem Publikum zum Champion krönte.

Doch die Rallye Großbritannien schrieb auch einige Dramen. Eines der bekanntesten: 1998 verlor der Spanier Carlos Sainz den bereits sicher geglaubten WM-Titel aufgrund eines Motorschadens buchstäblich auf den letzten Metern noch an Tommi Mäkinen. Daraufhin schleuderte Sainz' Beifahrer Luis Moya wutentbrannt seinen Helm durch die Heckscheibe des Toyota Corolla WRC.

In diesem Jahr sind bereits sämtliche WM-Entscheidungen gefallen. Sebastien Ogier und Julien Ingrassia stehen mit ihrem Volkswagen Polo R WRC schon vorzeitig als Champions fest. In der Herstellerwertung konnte sich Volkswagen im Debütjahr auf Anhieb den Weltmeistertitel sichern. Trotzdem dürfte bei der Wales-Rallye Großbritannien Hochspannung garantiert sein. Denn die Highspeed-Prüfungen durch die walisischen Wälder sind äußerst anspruchsvoll. Und mit Thierry Neuville im Ford Fiesta RS WRC sowie Volkswagen-Werksfahrer Jari-Matti Latvala kämpfen noch zwei Piloten um den Vize-Weltmeistertitel.

Beim letzten Event des Jahres feiern zahlreiche Klassiker ihr Comeback in der Königsklasse des Rallye-Sports - darunter zum Beispiel die 21,9 Kilometer lange WP "Dyfiâ", die am Samstag gefahren wird, sowie die 14,12 Kilometer lange Prüfung "Penllyn" am Sonntag. Sie zählte letztmalig 1991 zur Rallye Großbritannien.

Anders als in den vergangenen Jahren ist das Rallye-Zentrum nicht mehr in Cardiff beheimatetet, sondern im nördlich gelegenen Deeside in der Grafschaft Flintshire. Daher ist ein Großteil der insgesamt 22 Wertungsprüfungen neu. Mit einer Distanz von 316 Kilometern ist die Rallye Großbritannien eine der kürzesten Veranstaltungen des Jahres.

Drift-Action im Schatten der Burg

Los geht es mit der Qualifying-Stage am Donnerstag. Wie bei jedem Schotter-Event kommt dieser Prüfung eine besondere Bedeutung zu. Denn auf der 3,11 Kilometer kurzen "Llandegla" entscheidet sich, wer am Freitag die ungeliebte Position als "Straßenfeger" übernehmen muss: Jene Piloten, die als erste auf die Wertungsprüfungen gehen, müssen die Ideallinie von der losen Schotterschicht befreien. Dies kostet insbesondere bei trockenen Witterungsbedingungen Zeit und bringt den nachfolgenden Konkurrenten einen Vorteil.

Nach der offiziellen Startzeremonie folgen am Donnerstagabend die drei Nachtprüfungen "Gwydyr", "Penmachno" und "Clocaenog". Diese standen zum letzten Mal vor mehr als 15 Jahren auf dem Programm der Wales-Rallye Großbritannien. Am Freitag folgen drei weitere WP, die jeweils zweimal gefahren werden. Beim zwischenzeitlichen Service in Newtown können die Teams kleinere Reparaturen an den rund 300 PS starken World-Rally-Cars vornehmen.

Die sieben Prüfungen am Samstag beinhalten unter anderem zwei Durchfahrten über die 2,06 Kilometer kurze Zuschauer-WP "Chirk Castle", die vor der spektakulären Kulisse der gleichnamigen Burg stattfindet. Anders als der Großteil der restlichen Prüfungen wird dieser Kurs ausschließlich auf Asphalt gefahren.

Mit der WP "Great Orme" steht am Sonntag eine weitere Asphaltprüfung auf dem Programm. Zuvor können sich die drei schnellsten Fahrer bei der zweiten Durchfahrt von "Clocaenog", die als Power-Stage gewertet wird, zusätzliche WM-Punkte sichern. Der Sieger der Wales-Rallye Großbritannien wird am Sonntagnachmittag in Llandudno gekürt.

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