Video: WRC-Auto gegen Rallye-Dakar-Truck

Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala tritt auf der legendären Wertungsprüfung Ouninpohja gegen Rallye-Dakar-Ass Ajrat Mardejew zu einem einzigartigen Duell an

(Motorsport-Total.com) - 318 gegen knapp 1.000 PS, 1.200 gegen 10.200 Kilogramm, 1,6 gegen 16,2 Liter Hubraum: Zu diesem in jeder Hinsicht sehr ungleichen Duell zweier erfolgreicher Rallye-Fahrzeuge kam es nun in Finnland. Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala traf mit seinem Polo R WRC auf Ajrat Mardejew in seinem Kamaz 4236-Truck, mit dem der Russe 2015 die Lkw-Wertung der Rallye Dakar gewonnen hatte.

Schauplatz dieses einzigartigen Aufeinandertreffens war ausgerechnet einer Ikone der Rallye-Weltmeisterschaft: Der Wertungsprüfung "Ouninphja", die mit ihrem sehr hohen Tempo und den zahllosen Sprüngen zu den spektakulärsten im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft zählt.

Und obwohl es sich dabei eindeutig um das Revier des WRC-Autos von Latvala handelt, fühlte sich auch Mardejew in seinem Kamaz-Truck pudelwohl. Vor allem die vielen Sprünge kamen ihm bekannt vor. "Bei Marathon-Rallyes passiert das ständig. Wir kommen mit dem Zählen, wie oft wir abheben, am Tag nicht mehr hinterher", so der Russe.

Latvala zeigte sich von den Flugeinlagen des mehr als zehn Tonnen schweren Trucks regelrecht beeindruckt. "Ich war überrascht, wie weit der Truck springt. Das war erstaunlich und hat bei mir für Gänsehaut gesorgt", so der Finne, der in diesem nicht ganz ernst gemeinten Zweikampf mit seinem Polo R WRC naturgemäß im Vorteil war.

"Wenn du mit dem Auto beschleunigst, bringst du die Leistung direkt auf den Boden. Daher dauert es etwas, bis der Truck aufholt", sagt er. "Lustig wird es aber in den Bremszonen. Wenn der Truck näher kommt, möchte man am liebsten das Weite suchen weil man Angst hat, dass er einen überrollt", meint Latvala.

Doch verschreckt hat ihn der gewaltige Truck nicht, im Gegenteil. "Das war richtig aufregend. Vielleicht sollte ich nach dem Ende meiner Rallye-Karriere mit einem Truck bei der Dakar starten", sagt der Finne. "Das wäre eine tolle Erfahrung für mich, und anschließend könnte ich ihn mir ins Museum stellen. Ich weiß, dass Loeb und die anderen mit Autos bei der Dakar fahren, aber mich reizen die Trucks jetzt ehrlich gesagt mehr."