Trotz Ausfall: Wilson lobt Nowikow

Acht Kilogramm abgenommen und schneller als je zuvor: M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson nimmt Jewgeni Nowikow den Ausfall in Monte Carlo nicht übel

(Motorsport-Total.com) - Mehrere Male wurde Jewgeni Nowikow im Laufe der Rallye Monte Carlo von seinem Teamchef Malcolm Wilson gewarnt, nicht zu aggressiv zu fahren, doch es nützte alles nichts: Bei der ersten Überfahrt des Col de Turini heute Nachmittag verlor der Russe in einer Linkskurve, in der mehr Matsch lag als erwartet, das Heck seines Ford Fiesta RS und brach dabei die Radaufhängung. Nur ein schwacher Trost dürfte sein, dass es auf dem gleichen Teilstück auch Markenkollege Juho Hänninen und Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala erwischt hat.

Titel-Bild zur News: Jewgeni Nowikow und Ilka Minor

Jewgeni Nowikow und Ilka Minor gingen bei der Rallye Monte Carlo 2013 leer aus Zoom

Doch Wilson macht Nowikow trotzdem keine Vorwürfe: "Keine Frage, das war eine unglaubliche Vorstellung von ihm", lobt der M-Sport-Teamchef im Interview mit 'MAXRALLY' den überraschend guten Speed besonders am zweiten Tag der Rallye. "Ich habe gesagt, dass sich daran auch nichts ändert, wenn er es wegwirft, wie es heute passiert ist. Das kann jederzeit passieren, wenn man sieht, wie die Bedingungen heute waren."

Nowikow lag vor seinem Ausfall an dritter Stelle, nur 1,7 Sekunden vor Daniel Sordo. Dass er Druck machen wollte, um den möglichen Podestplatz zu verteidigen, will Wilson nicht ausschließen, allerdings habe man den knappen Zeitabstand vor der verhängnisvollen 14. Wertungsprüfung gar nicht besprochen. Der Speed des 22-Jährigen ist für den Rest der Saison definitiv ermutigend - und vielleicht kann ja auch Copilotin Ilka Minor auf den noch etwas zu aggressiven Youngster einwirken.

Dass Nowikow plötzlich vor dem Durchbruch steht, kommt für Wilson nicht ganz überraschend: "Der Speed war schon immer da, aber wenn man ihn ansieht, dann hat er seit Spanien im vergangenen Jahr acht Kilo abgenommen. Er ist voll da. Sein Umfeld übt auch Druck auf ihn aus, professionell zu sein, und langsam kommt das alles zusammen. Aber Jewgeni will es am meisten selbst, und das ist beeindruckend", sagt er.