• 26.12.2010 11:11

  • von Britta Weddige

Todt denkt über Abschaffung der SupeRally nach

Dass man punkten kann, obwohl man eigentlich ausgeschieden ist, halt FIA-Präsident Jean Todt für unlogisch - Teams möchten an der Regel festhalten

(Motorsport-Total.com) - Wer in der Rallyeweltmeisterschaft am ersten oder zweiten Tag ausscheidet, muss noch nicht zwangsläufig zusammenpacken und nach Hause reisen. Das SupeRally-Reglement ermöglicht den Restart am nächsten Tag. Man kassiert lediglich fünf Strafminuten pro verpasster Wertungsprüfung. Da für die ersten zehn Plätze Zähler vergeben werden und das Feld nicht allzu stark besetzt ist, kann man damit trotz Restart für die Fahrer- oder zumindest die Konstrukteurswertung punkten.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt möchte das SupeRally-Reglement auf den Prüfstand stellen

Wer Glück hat und relativ wenige Strafminuten kassiert, kann sogar trotz vorherihen Ausscheidens noch eine Topplatzierung holen. Doch FIA-Präsident Jean Todt möchte diese Regelung auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls abschaffen. SupeRally gibt es seit 2004, das System war von Anfang an umstritten. Die einen sagen: Wer ausscheidet, ist eben draußen. Andere sagen: Wenn Piloten die Rallye wieder aufnehmen können, ist das gut für die Zuschauer, zudem können jüngere Piloten durch den Restart wichtige Erfahrungen sammeln.

Todt bekennt laut 'Autosport': "Ich bin kein großer Fan von SupeRally. Vielleicht ist es gut für die Zuschauer - wenn Leute weit anreisen, um die Autos zu sehen, dann wären sie vielleicht enttäuscht, wenn sie sie nicht sehen. Vielleicht finden wir eine Möglichkeit, wie man den Ausgeschiedenen erlauben kann, zu testen. Aber Punkte holen, obwohl man ausgefallen ist? Ich mag diese Philosophie nicht, sie erscheint mir unlogisch."

Von heute auf morgen will Todt die Regel allerdings nicht ändern. Bevor man so etwas macht, müsse man sicherstellen, dass man nicht einfach aus der Emotion heraus Änderungen vornimmt, sondern eine gute, eine richtige Lösung findet.

Die Teams dagegen möchten an der SupeRally festhalten. So verweist Ford-Teamchef Malcolm Wilson auf die vielen Privatiers bei den Junioren und in der S2000-Klasse: "Sie reisen um die Welt, und wenn sie in der ersten Prüfung ausscheiden, sind all das Geld und die Mühen verschwendet. Aber die SupeRally gibt ihnen die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln. Sie sorgt dafür, dass die Autos fahren, und das ist eine gute Sache."