• 10.11.2007 16:26

  • von David Pergler

Subaru auf unbekannten Untergrund

Ausgerechnet im kalten Herbst müssen die WRC-Stars auf Irlands rutschige Straßen - wie bereitet sich Subaru auf das irische Abenteuer vor?

(Motorsport-Total.com) - Subaru wird nur eine Zuschauerrolle einnehmen, wenn Citroën und Ford bzw. Sébastien Loeb und Marcus Grönholm um die WM-Krone kämpfen. Dennoch wollen sich auch die "Blauen" auf der Insel gut in Szene setzen. Unterstützung erhofft man sich von Kundenteams, welche hier schon die eine oder andere Rallye absolviert haben und über entsprechende Streckenkenntnisse verfügen

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Die blauen Renner erwarten von Irland primär eines: viel Arbeit

Richard Taylor, Subarus Geschäftsführer erklärt die Lage von Subaru: "Wir hatten nicht die Möglichkeit, dieses Jahr in Irland zu testen, aber wir haben den Vorteil, als dass viele Kundenautos dort fahren und gewinnen. Von diesen holen wir uns Daten und Know-how. Wir wissen, dass auf uns eine große Herausforderung mit sehr unterschiedlichen Asphaltstraßen wartet, welche sich sehr von den anderen Asphaltrallyes unterscheiden und wir freuen uns sehr darauf."#w1#

Die Rallye könnte sich laut Taylor zu einem Schaulaufen von Subaru-Autos entwickeln: "Es wird sehr spannend sein, weil dort wohl mehr Subaru-WRC-Autos dabei sein werden als bei jedem anderen Weltmeisterschaftslauf. Ich hoffe, dass wir und alle anderen teilnehmenden Subarus eine starke Perfomance für die Fans hinlegen werden."

Teamchef Paul Howarth gibt Einblicke in die Streckencharakteristik der irischen Wertungsprüfungen: "Die Rallye Irland ist sehr unterschiedlich im Vergleich zu einer gewöhnlichen Veranstaltung auf Asphalt in Irland, weil sie mit einer einzigartigen Fahrstraße einher kommt. Die Piste ist sehr eng, nur ein Auto hat dort Platz. Und sie ist sehr schnell, besonders zu Beginn der Etappe."

"Es gibt dort viele Abzweigungen und Spitzkehren von Hauptstraßen zu engen Nebenstraßen. Die Straßen sind oft nebelig und man fliegt leicht ab. Zwei Elemente werden absolut kritisch sein: Reifenwahl und die Fähigkeit, auf der Straße zu bleiben. Es ist sehr schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen und nachdem es so eng ist, gibt es nur eine Linie. Sobald man mit dem Heck das Gras berührt, steht man augenblicklich quer. Irland verzeiht keine Fehler und wenn die Geschwindigkeit hoch ist, können wir eine ähnliche Verschleißrate erwarten, wie in Japan", so Howarth.

Petter Solberg ist, wie alle seine Teamkollegen "noch nie in Irland gefahren. Es wird also alles etwas neu für mich sein, aber ich freue mich drauf. Die Fans in Irland sind wirklich verrückt, das gefällt mir. Es ist immer nett, vor Leuten zu fahren, die richtig mitfiebern. Es wäre wohl gut gewesen, hier schon einige Rallyes gefahren zu sein, um ein Gefühl für den Untergrund zu bekommen, aber wir bereiten uns immer zu 110 Prozent vor. Ich denke, es wird sehr interessant sein, besonders nachdem die Weltmeisterschaft hier entschieden werden kann."

Auch Chris Atkinson blickt gespannt auf die grüne Insel: "Die Rallye in Irland ist etwas vollkommen anderes als andere Rallyes. Das liegt nicht nur am hügeligen Untergrund. Nachdem das ein völlig neuer Lauf für uns ist, ist es sehr schwierig, sich hier richtig vorzubereiten. Wenn alles schneller an einem vorbeifliegt, wird es schwieriger und man muss die Informationen schneller verarbeiten. Wenn das ganze auch noch völlig neu ist, ist das ein hartes Stück Arbeit."

Nebenbei verrät der Australier noch einige interessante Details bezüglich des Setup: "Die Piste besteht zur Hälfte aus Asphalt und die andere Hälfte ist Kiesboden. Das bedeutet, dass man auf ein Mischsetup zugreifen muss. Wir stellen das Auto außerdem für nasse Bedingungen ein, um einen Kompromiss zwischen den beiden Streckenbelägen und der hohen Wahrscheinlichkeit für Regen zu finden. Lieber verlieren wir auf trockenem Asphalt etwas Zeit, als im anderen Fall auf nasser Fahrbahn völlig herumzurutschen."

Xevi Pons ist ebenfalls ganz gespannt auf Irland: "Ich war noch nie zuvor in Irland, das wird ein weiteres völlig neues Wochenende für mich sein. Ok, es wird eine harte und rutschige Rallye werden, es wird sehr leicht sein, einen Fehler zu machen, aber ich greife so hart an, wie ich nur kann. Wir haben hier nicht getestet, ich weiß also nicht, was ich von den Bedingungen zu erwarten habe. Aber ich bereite mich vor, wie auf jede andere Rallye auch und versuche viel zu lernen."