SS1: Latvala mit früher Führung in Griechenland

Jari-Matti Latvala erwischte bei seinem WRC-Comeback einen Traumstart und führt das Feld nach der ersten Prüfung vor dem Citroen-Duo Loeb/Hirvonen an

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala meldete sich in Griechenland eindrucksvoll auf der WRC-Bühne zurück. Nachdem der Finne in Diensten des Ford-Werksteams den vorangegangenen WM-Lauf in Argentinien aufgrund eines bei einem Ski-Unfall gebrochenen Schlüsselbeins hatte auslassen müssen, fuhr er auf seiner ersten Wertungsprüfung nach dem Comeback auf Anhieb Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala liegt nach Prüfung eins mit knapp drei Sekunden in Führung

Auf den 25 Kilometern der "Kineta"-Prüfung, der ersten von 22 Wertungsprüfungen der Rallye Akropolis, verwies der als Vorletzter auf die Schotterpiste gegangene Latvala Weltmeister Sebastien Loeb um 2,8 Sekunden auf Platz zwei.

"Das ist ein guter Start", kommentiert Latvala. "Ich habe meine Zeit auf Loeb wohl in den Haarnadelkurven am Ende der Prüfung geholt", so der Finne, der in erster Linie froh ist, sechs Wochen nach seinem Ski-Unfall wieder im Auto zu sitzen. Loebs Citroen-Teamkollege Mikko Hirvonen beendete die Auftaktprüfung des sechsten WRC-Saisonlaufs als Drittschnellster.

Petter Solberg ärgert sich über falsche Reifenwahl

Unterdessen hatte Petter Solberg im zweiten Ford Fiesta RS WRC des Werksteams Probleme. Der Norweger, der im Qualifying noch das Tempo vorgegeben und sich daraufhin für die letzte Startposition für Etappe eins entschieden hatte, vergriff sich bei der Reifenwahl. Solberg setzte anders als die Konkurrenz auf die weichen Michelin-Pneus und musste auf den letzten Kilometern den Preis dafür zahlen. Der Ex-Weltmeister fand sich unterm Strich nur auf Platz fünf wieder, auf Teamkollege Latvala verlor er ganze 14,6 Sekunden. "Ich dachte, die Piste wäre sandiger als sie tatsächlich war. Ich hätte auf das Team hören sollen", bekennt Solberg.

Ford-Privatier Mads Östberg, der beim vierten WM-Lauf des Jahres in Portugal nachträglich zum Sieger erklärt worden war und auf der Recce in Griechenland von einer gebrochenen Radaufhängung eingebremst wurde, liegt nach der ersten Prüfung auf Platz vier. Schnellster Vertreter in Reihen der S-WRC-Piloten ist Volkswagen-Speerspitze Sebastien Ogier. Der Franzose fuhr am Steuer des Skoda Fabia S2000 auf Platz zehn. Ogiers Teamkollege Andreas Mikkelsen musste auf den letzten Kilometern der Prüfung aufgrund eines Problems an der Kraftübertragung ohne Vortrieb an der Vorderachse auskommen und fuhr mit dem unfreiwillig heckgetriebenen Fabia auf Platz 13.


Fotos: WRC: Rallye Griechenland


Am Freitag stehen den WRC-Piloten insgesamt acht Prüfungen über 160 Wertungskilometer bevor. Im Anschluss an SS4 und SS6 gibt es jeweils nur eine 15-minütige Service-Pause. WM-Spitzenreiter Loeb zeigt sich von der knappen Reparaturzeit für eventuelle Schäden unbeeindruckt. "Es wird in erster Linie darum gehen, keine Fehler zu machen", so der Franzose, der an diesem Wochenende seinen dritten Griechenland-Sieg anpeilt.

Gesamtwertung nach 1 von 22 Prüfungen (Top 10):

01. Jari-Matti Latvala (Ford) 17:38.0 Minuten
02. Sebastien Loeb (Citroen) +2.8 Sekunden
03. Mikko Hirvonen (Citroen) +7.1
04. Mads Östberg (Ford) +13.7
05. Petter Solberg (Ford) +14.6
06. Jewgeni Nowikow (Ford) +20.4
07. Ott Tänak (Ford) +36.3
08. Martin Prokop (Ford) +37.4
09. Thierry Neuville (Citroen) +37.8
10. Sebastien Ogier (Skoda) +41.8