Solberg: "Werde angreifen und Risiken nehmen"

Petter Solberg jagt in Wales seinen ersten Saisonsieg - Dieser unbändige Siegeswille bestimmt auch die Richtung für die Zukunft, die noch offen ist

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg ist Teammanager und Fahrer in Personalunion. Finanzielle Probleme stehen an der Tagesordnung, denn Ersatzteile sind teuer. Trotzdem hat der Norweger starke Leistungen gezeigt und hat in Wales noch die Chance, die WM auf Rang drei zu beenden. Es ist auch die letzte Rallye mit den WRC-Boliden, in denen Solberg zahlreiche Siege und seinen WM-Titel gefeiert hat. Wie es mit "Mr. Hollywood" weitergeht ist noch offen.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg will unbedingt wieder gewinnen und um den Titel kämpfen

Die Rallye in Großbritannien ist mit großen Erinnerungen verbunden. "Natürlich, hier sind viele gute Dinge passiert. Ich kann mich an meinen ersten Sieg erinnern, das war ein großartiges Gefühl. Ich habe auch die Weltmeisterschaft hier gewonnen", blickt Solberg zurück. "Es ist keine leichte Rallye, ziemlich hart. Es kann alles passieren, also muss man nicht zwingend mit Köpfchen fahren."

In dieser Saison wollte der 35-Jährige unbedingt einen Sieg holen. Kann es in Wales klappen? "Ich bin sicher, dass ich einen großen Kampf zeigen werde, und ich werde angreifen und große Risiken nehmen. Ogier war in den letzten paar Rallyes nicht so gut, also ist er vielleicht mental nicht so stark. Nein, das ist nur Spaß. Ich habe nichts zu verlieren. Es gibt bei mir keine Teamorder, ich bin Vierter und kann nur Plätze gewinnen. Die anderen Jungs können nur Positionen verlieren. Es wird eine gute Rallye werden. Wenn der Kampf bis zur letzten Prüfung geht, dann wäre es einer Rallye-Wales würdig."

In Großbritannien geht die Ära der WRC-Boliden zu Ende. Für Solberg "macht das keinen Unterschied. Die neuen Autos sind einfach ein anderer Typ und haben andere Spezifikationen. Es sind immer noch Rallye-Autos. Ich kann mich an die Toyota-Zeit erinnern und sie war auch gut. Ich finde, es ändert sich nur der Name."

"Jedes Auto hat seine eigenen Erinnerungen. Bei Subaru sind viele schöne Dinge passiert - das erste Podium, der erste WM-Titel. Selbst 2004 sind wir, glaube ich, nicht für unseren guten Speed belohnt worden. Dann habe ich mit dem Citroën Xsara mein eigenes Team auf die Beine gestellt. Das war ein unglaubliches Gefühl. Als ich die erste Prüfung in Norwegen mit diesem Auto gewonnen habe, war das unglaublich. In diesem Jahr sind auch großartige Sachen passiert. Ich habe mit allen Autos schöne Erinnerungen."

Noch steht nicht fest, in welcher Richtung es mit Solberg im kommenden Jahr weitergeht. Es gibt Gerüchte, dass er ins Citroën-Juniorteam wechselt. "Ich weiß es nicht. Ich arbeite die ganze Zeit, aber noch ist nichts entschieden. Ich habe eine Option, aber nichts ist fixiert. Ich rede mit vielen Leuten und es gibt viele nette Menschen."

"Wir müssen kämpfen und gewinnen. Nur Teil der WM zu sein ist einfach zu wenig. Ich will mehr. Wenn ich zu einem Team gehe, dann möchte ich Teil einer Mannschaft sein, die bereit ist zu kämpfen. Solange ich die gleiche Ausrüstung und die gleichen Testfahrten bekomme, ist alles in Ordnung. Wir wollen alle um den Sieg kämpfen."

Bleibt die Frage, ob Solberg weiterhin sein eigener Chef bleiben will, oder bei einem anderen Team einfach nur Fahrer sein will. "Wenn das nötig ist, um zu siegen, dann definitiv. Ich bin ein Fahrer und will wieder die WM gewinnen. Ich hätte das Team nicht gestartet, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich gut genug bin. Man muss einfach verrückt sein, wenn man so etwas aufzieht und dann langsam fährt. Ich möchte fahren und gewinnen. Das ist mein Leben und ich genieße es, aber es ist verdammt harte Arbeit. Manchmal brauche ich mehr Schlaf."