• 20.01.2015 16:03

Rallye Monte Carlo: Die Mutter aller Rallyes ruft

Mit dem Rallye-Klassiker schlechthin, der "Monte", beginnt am Donnerstag die WRC-Saison 2015: Comeback von Sebastien Loeb und entscheidende neue Regel

(Motorsport-Total.com) - Trockener Asphalt, Regen, Schnee und Eis: Kein anderer Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) stellt die Teilnehmer vor größere Herausforderungen als der Saisonauftakt in den Bergen oberhalb des mondänen Mittelmeer-Fürstentums Monaco: Die Rallye Monte Carlo oder kurz "Monte".

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier bei der Rallye Monte Carlo 2014

Rallye Monte Carlo 2014: Sebastien Ogier startet mit Sieg ins Jahr der Titelverteidigung Zoom

Die "Monte" ist die Mutter aller Rallyes. Verwinkelte Pisten, enge Serpentinen, rasante Passabfahrten und unnachgiebige Felswände zeichnen sie ebenso aus wie unvorhersehbare Wetterkapriolen. Wer hier gewinnen will, der benötigt Fingerspitzengefühl. Denn trockene Straßen und regennasse Oberflächen wechseln sich nicht selten innerhalb ein und derselben Wertungsprüfung mit Schnee und Eisplatten ab.

Schillernde Lichter, prachtvolle Yachten im Hafen und das Meeresrauschen im Hintergrund: Die WRC-Saison 2015 beginnt am Donnerstag vor dem Casino in Monte Carlo. Nach der Startzeremonie warten in den Seealpen die ersten zwei Wertungsprüfungen auf das Teilnehmerfeld.


Sebastien Loeb testet vor der Rallye Monte Carlo

Mit Testfahrten bereitet sich der neunmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb auf sein WRC-Comeback bei der Rallye Monte Carlo vor Weitere Rallye-Videos

Im Anschluss sammeln sich die WRC-Stars im Servicepark in Gap - Heimat des amtierenden Weltmeisters Sebastien Ogier. Am Freitag befahren die Lenkradakrobaten überwiegend Neuland und begeben sich besonders hoch hinaus: Die 25,40 Kilometer lange Wertungsprüfung "Les Costes - Saint-Julien-en-Champsaur" bleibt vom Start bis ins Ziel auf über 1.000 Metern Höhe. Maximal klettern die World-Rally-Cars die Passstraßen auf bis zu 1.542 Meter hinauf.

Am Samstagmorgen nehmen die Piloten einen Mix aus neuen und klassischen Prüfungen unter die Räder. Darunter befindet sich auch die Prüfung "Lardier et Valença - Faye", mit 51,66 Kilometern die längste der diesjährigen "Monte". Am Nachmittag brechen die Akteure in Richtung Monaco auf.

Nahe des Fürstentums stehen am Sonntag die letzten drei Wertungsprüfungen auf dem Programm. Hierzu gehört die legendäre, 31,66 Kilometer lange Prüfung "La Bollene-Vesubie - Sospel", die über den berühmten Col de Turini führt. Auch hier begeistern die rund 300 PS starken Turbo-Allradler das Publikum mit spektakulären Drifts. Wetterkapriolen wie plötzlicher Schneefall und vereiste Straßen können für zusätzliche Spannung sorgen. Am Sonntagmittag endet der WRC-Saisonauftakt nach 355 gewerteten Kilometern und 15 Wertungsprüfungen in Monte Carlo.

Hochkarätige Fahrer und eine entscheidende Regeländerung

Volkswagen Polo R WRC

Nicht nur Volkswagen startet technisch und optisch verändert in die neue WRC-Saison Zoom

Das Weltmeisterteam von Volkswagen schickt seine bewährten Drift-Asse mit drei Polo R WRC in den Kampf um Bestzeiten. Während Champion Ogier und Jari-Matti Latvala einen 2015er-Polo pilotieren, steuert Andreas Mikkelsen ein Vorjahresauto. Citroen nimmt mit drei DS3 WRC die Verfolgung des Titelverteidigers auf. Einen davon lenkt Rekordweltmeister Sebastien Loeb, der die Rallye Monte Carlo bislang siebenmal gewann. Kris Meeke und Mads Östberg sitzen hinter dem Steuer der weiteren DS3.

Für M-Sport rollen Elfyn Evans, Ott Tänak und Bryan Bouffier mit jeweils einem Ford Fiesta RS WRC an den Start. Hyundai nimmt die zweite WRC-Saison nach dem Comeback noch einmal mit dem bewährten i20 WRC in Angriff. Die Neuentwicklung auf Basis der nächsten i20-Generation feiert ihr Debüt zu einem späteren Zeitpunkt. Wie im vergangenen Jahr vertrauen die Koreaner auf Thierry Neuville und Dani Sordo.

Ein zusätzlicher Hingucker sind die RGT-Porsche von Francois Delecour, Romain Dumas und Marc Duez. Wichtige Regeländerung: Erstmals greift auch bei der "Monte" die sogenannte Rally2-Regel. Sie erlaubt es, die Veranstaltung nach einem Unfall oder Defekt mit einer Zeitstrafe am nächsten Tag fortzuführen.