• 18.01.2011 15:39

  • von Britta Weddige

Power Stage: Hirvonen hat Zweifel

Ford-Pilot Mikko Hirvonen gibt sich gegenüber 'Motorsport-Total.com' skeptisch, was die neue "Power Stage" angeht und spricht sich für eine Änderung der SupeRally-Regel aus

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat sich für die kommende WRC-Saison etwas Neues einfallen lassen: die "Power Stage", bei der die drei schnellsten Piloten Bonuspunkte bekommen. Dabei kann es sich um eine Wertungs- oder Zuschauerprüfung handeln. Mit diesen "Power Stages" möchte die FIA erreichen, dass über die WM-Läufe mehr live im Fernsehen berichtet wird. Eine solche "Power Stage" sollte im Normalfall die letzte Prüfung einer Rallye sein und eine Länge zwischen vier und acht Kilometern haben. Ziel ist, dass der Fernsehzuschauer zu Hause die letzten Kilometer einer Rallye live mitverfolgen kann.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen ist beim Thema "Power Stage" noch skeptisch

Von Prinzip her keine schlechte Idee, aber es gibt auch skeptische Stimmen dazu. Zum Beispiel Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen. Er gibt ihm Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com' offen zu: "Im Moment bin ich kein großer Fan davon." Man müsse erst noch abwarten, ob das Konzept der "Power Stage" funktioniert, so Hirvonen: "Denn wenn ein Fahrer als Führender in einer Rallye einen großen Vorsprung hat, möchte er vielleicht für diese eine Prüfung nicht alles riskieren. Und ein Fahrer, der nur die Chance auf diese Punkte hat, wird wahrscheinlich alles geben, denn er hat nichts zu verlieren."

Auch komme es auf die Art der Rallye an, so Hirvonen weiter: "Bei einer Rallye, bei der die Startpositionen eine große Rolle spielen, kann man eigentlich schon vorher sagen, dass derjenige, der als Erster in die Prüfung geht, keinerlei Chance hat, Punkte zu holen. Ich finde, dass es schwierig ist, das für alle fair zu gestalten. Irgendjemand hat immer einen gewissen Vorteil, und ich denke, dass es eine sehr große Belohnung ist, nur für die eine Prüfung Punkte zu bekommen."

"Ich finde, dass es schwierig ist, das für alle fair zu gestalten." Mikko Hirvonen

In einem anderen Punkt pflichtet er der FIA allerdings bei, oder besser gesagt FIA-Präsident Jean Todt. Dieser hatte kürzlich erklärt, dass das SupeRally-Reglement noch einmal überdacht werden sollte. Denn es sei nicht logisch, dass jemand, der eigentlich ausgeschieden ist, doch noch Punkte holen kann. Hirvonen teilt Todts Meinung: "Ich bin da ein bisschen altmodisch. Wenn du bei einer Rallye ausscheidest, dann bist du draußen. Und du solltest keine Punkte bekommen."

Doch da es auf der anderen Seite wichtig wäre, dass viele Autos in die Prüfungen gehen, sollte man den Piloten ermöglichen, weiterzufahren und die Rallye zu beenden. "Aber sie sollten dann keine Punkte bekommen. Die Zuschauer würden dann trotzdem noch alles sehen, und es wären mehr Autos in den Prüfungen. Aber man sollte dahin zurückkehren, dass man keine Punkte mehr bekommt, wenn man einmal ausgeschieden ist", erklärt der Finne.

Das komplette Exklusivinterview mit Ford-Pilot Mikko Hirvonen können Sie ab morgen bei 'Motorsport-Total.com' lesen. Darin spricht der Finne über sein neues Auto, den Ford Fiesta RS WRC, die Umstellung auf die neuen Fahrzeuge, das Kräfteverhältnis in der WRC, seine Benefizaktion und natürlich die Ziele, die er sich nach dem schwierigen Jahr 2010 steckt: "Ich möchte einfach wieder im Kampf ganz vorne mitmischen. Und ich denke, dass dies möglich ist."

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