Neuville lernt in Spanien viel

Shootingstar Thierry Neuville verpasst in Spanien das Podest - Der Ford-Pilot muss auf Asphalt und Schotter mehrere Schwierigkeiten meistern und lernt dabei viel

(Motorsport-Total.com) - Nach den starken Vorstellungen der vergangenen Monate hatte Thierry Neuville bei der Rallye Spanien größere Schwierigkeiten. Die Abstimmung seines Ford Fiesta RS WRC war auf Asphalt und Schotter nicht optimal. Der Belgier konnte nicht wie gewünscht angreifen. Trotzdem kam er als Vierter ins Ziel und sein Rückstand hielt sich mit eineinhalb Minuten in Grenzen. Außerdem eroberte Neuville die drei Bonuspunkte in der Power Stage. Der 25-Jährige verteidigte damit seinen zweiten WM-Rang, doch Jari-Matti Latvala kam ihm bis auf 14 Punkte nahe. Die Entscheidung um die Vizeweltmeisterschaft fällt in drei Wochen beim Saisonfinale in Großbritannien.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuville nahm aus Spanien viel Nützliches für die Zukunft mit Zoom

Dort muss für Neuville alles passen, denn Latvala gewann in Wales in den vergangenen beiden Jahren. Die nicht optimale Abstimmung bremste Neuville bereits am Freitag in den Nachtprüfungen von Salou. "Es war ein schwieriger Abend für uns, denn ich fühle mich mit dem Aufschrieb und der Abstimmung nicht zu 100 Prozent wohl. Wir haben definitiv zu viel Zeit verloren, aber ich glaube, wir haben das Bestmögliche herausgeholt. Wir müssen mit dem Team an den Einstellungen arbeiten."

Das klappte auch, denn Neuville stellte am Samstag die Bestzeit in der Power Stage auf und beendete die Etappe als Gesamtdritter. Trotzdem war Neuville nicht zufrieden: "Meine Zeiten sind am Vormittag einfach nicht gekommen. Wir versuchten den Rückstand auf die Spitze zu verringern, aber die Abstimmung funktionierte nicht, wodurch wir in jeder Prüfung Zeit verloren." Im Mittagsservice nahmen die M-Sport-Techniker schließlich die richtigen Veränderungen vor.

"Das Auto fühlte sich dann großartig an und mein Vertrauen, wie es in den vergangenen Rallyes gewesen ist, war sofort zurück. Mit den anderen Fahrern zu kämpfen war viel einfacher und die drei Bonuspunkte in der Power Stage waren für die Weltmeisterschaft sehr wichtig", freut sich Neuville über den positiven Umschwung.


WRC: Rallye Spanien

Am Ende der zweiten Etappe betrug sein Rückstand auf die Spitze eine halbe Minute. Alles war noch möglich, doch Sebastien Ogier und Mikko Hirvonen zogen noch vorbei. Durch den Ausfall von Dani Sordo wurde es schließlich Platz vier im Endergebnis. "Am wichtigsten ist, dass ich nur vier Punkte auf Jari-Matti verloren habe, obwohl ich glaube, dass ich es speziell auf Asphalt besser hätte machen können."

"Okay, ich fühlte mich mit der Abstimmung nicht ganz wohl, aber wir nahmen dann Veränderungen vor und ich konnte schnelle Zeiten setzen und die Power Stage gewinnen. Das sind alles positive Dinge", zieht Neuville schlussendlich ein gutes Fazit. "Man darf auch nicht vergessen, dass die Sonntagsprüfungen für uns neu waren. Durch den Staub war es nicht einfach, weshalb es schwierig war den Aufschrieb zu überprüfen."

"Gleichzeitig war es für uns das erste Mal, dass Strategien in einer Rallye eine Rolle spielten. Man hat an diesem Wochenende vielleicht nicht unsere beste Performance gesehen, aber wir haben sicherlich viel gelernt. Deshalb war es auf keinen Fall ein schlechtes Wochenende." Bis zum Saisonfinale in drei Wochen in Wales soll auch Neuvilles Zukunft entschieden sein. Die Gerüchte besagen einen Verbleib bei M-Sport oder einen Wechsel zu Hyundai. M-Sport-Boss Malcolm Wilson hat Neuville einen Dreijahresvertrag angeboten.