Nach Argentinien-Debakel: Citroen schreibt WM-Titel ab

Citroen korrigiert seine Saisonziele in der WRC: Nach der Nullnummer in Argentinien sind Einzelsieg und nicht der WM-Titel das Ziel der Franzosen

(Motorsport-Total.com) - Nach der enttäuschenden Rallye Argentinien, die für Citroen mit null WM-Punkten, dafür aber mit einem Haufen Schrott endete, muss das erfolgsverwöhnte Werksteam des französischen Herstellers seine Saisonziele in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) korrigieren und schreibt den WM-Titel im Jahr 2017 ab. "Anstatt auf unsere Platzierung in der Weltmeisterschaft zu schauen, wollen wir Rallyes gewinnen", sagt Teamchef Yves Matton.

Titel-Bild zur News: Kris Meeke, Paul Nagle

Kris Meeke lieferte in Argentinien zweimal Kernschrott ab Zoom

"Das bedeutet, dass wir weiterhin einen aggressiven Ansatz wählen und ein gewisses Risiko eingehen müssen", so Matton weiter. Mit Blick auf die Vorstellung von Kris Meeke in Argentinien kann einem bei dieser Ansage Angst und Bange werden, denn der Brite hatte sich am vergangenen Wochenende zweimal heftig mit seinem Auto überschlagen.

Nach dem ersten Abflug am Freitag gelang es den Citroen-Mechanikern in einem dreistündigen Kraftakt, aus dem Wrack wieder ein einsatzbereites WRC-Auto zu machen. Nach Meekes zweiten Überschlag am Samstag war für ihn dann aber endgültig Schluss. Auch am Auto seines Teamkollegen Craig Breen hatten die Mechaniker eine Menge zu schrauben.

Am Freitag war der Ire mit einem Getriebeschaden ausgefallen, am Samstag konnte er wegen eines Öllecks gar nicht erst starten. Am Sonntag kam Breen zwar ins Ziel, allerdings zog Citroen sein Auto beim letzten Service aus der Rallye zurück, um bei den nächsten Läufen das volle Kontingent an Ersatzteilen zur Verfügung zu haben. Damit verschenkte das Team jedoch sechs Punkte für die Herstellermeisterschaft.

Dort liegt Citroen mit 77 Punkten auf dem letzten Platz, der Rückstand auf M-Sport beträgt nach fünf von 13 Saisonläufen schon 91 Punkte. Auch in der Fahrerwertung hat Meeke mit 75 Punkten Rückstand auf Sebastien Ogier schon den Anschluss verloren.

"Unsere Mechaniker haben sicherlich die beste Leistung der vergangenen 15 Jahre abgeliefert", lobt Matton nach der Rallye Argentinien seine Mannschaft. "Schade, das ihr Einsatz nicht belohnt wurde." Mut macht Matton nach einer frustrierenden Rallye lediglich die Tatsache, dass Meeke mit zwei Bestzeiten das Potenzial des Autos aufzeigte.

"Aber wieder einmal haben wir es nicht geschafft, unser Tempo in ein entsprechendes Ergebnis umzuwandeln", klagt Matton. "Seit Saisonbeginn wurden uns immer wieder Steine in den Weg gelegt, und wir haben einen hohen Preis gezahlt. Aber wir werden nicht aufgeben, denn wir sind überzeugt davon, dass sich unsere Anstrengungen auszahlen werden."