Latvala: Überschlag war sein Fehler

Ford bestätigt das Ausscheiden von Jari-Matti Latvala nach dem Überschlag bei der "Monte" - Außerdem werden die Hintergründe der atypischen Reifenwahl erklärt

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala und Ford erlebten Licht und Schatten am ersten Tag der Rallye Monte Carlo. Der Finne übernahm mit einer klugen Reifenwahl bei der zweiten Sonderprüfung, gepaart mit einer starken Fahrt, die Führung in der Gesamtwertung. Latvala entschied sich für einen Reifenmix. Slicks der weichsten Mischung waren rechts vorne und links hinten montiert. Die anderen beiden Reifen waren mit Spikes versehen. Dank diesem ungewöhnlichen Mix fuhr Latvala um 52,7 Sekunden schneller als Sebastien Loeb (Citroen). Das kommt nicht alle Tage vor.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala verspielte bereits am ersten Tag eine gute Chance

Am Nachmittag ging diese Taktik allerdings nicht auf. Latvala überschlug sich und musste die Rallye beenden. Ihm ist bei dem Unfall nichts passiert, doch da es keine SupeRallye-Regel bei der "Monte" gibt, ist der Saisonauftakt für die Ford-Speerspitze bereits nach dem ersten von fünf Tagen vorbei. Technikdirektor Christian Loriaux meint: "Ich glaube nicht, dass mit dem Auto etwas falsch war. Er ist aus irgendeinem Grund von der Strecke gekommen. Ich glaube, das war zu Beginn eines vereisten Abschnitts."

"Das ist die Monte Carlo und solche Dinge können passieren. Es ist schade. Jari ist sehr gut gefahren", wird Loriaux von 'Autosport' zitiert. "Man hört, dass das Auto nicht so stark beschädigt sei, aber er ist über eine Steinmauer geflogen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Überrollkäfig keinen Schaden genommen hat." Was war genau passiert? Latvala hat gegenüber seinem Teamchef Malcolm Wilson bestätigt, dass es sein eigener Fehler war.


Fotos: WRC: Rallye Monte Carlo, Mittwoch


Latvala hatte sich zu sehr auf die Straßenverhältnisse konzentriert und ein Kommando seines Co-Piloten Miikka Anttila überhört. Sie kamen gerade zu der vereisten Passage der Sonderprüfung. "Ich habe mit Jari gesprochen und er hat zugegeben, dass es einzig sein Fehler war", wird Wilson von 'Autosport' zitiert. "Miika sagte eine Notiz über eine sich verengende Kurve an, in der Eis lag. Jari hielt nach dem Eis Ausschau und hörte nicht, dass sich die Kurve verengt. Das Auto rutschte von der Straße, traf eine Mauer und überschlug sich."

Nun liegt es an Petter Solberg, für Ford noch ein gutes Ergebnis zu holen. Der Weltmeister von 2003 hat seine Erfahrung gleich am ersten Tag im Team einbringen können. Latvalas Entscheidung für die atypische Reifenwahl bei SS2 beruhte auf Solberg: "Wir hatten das noch nie getestet", sagte der Finne in der Mittagspause. "Ich wusste nicht, was passieren würde und machte mir Sorgen."

"Petter hat etwas ähnliches in Deutschland gemacht und er meinte, dass es okay sein würde. Es war eine gute Entscheidung." Solberg wollte ebenfalls den Mix aus Slicks und Spikes aufziehen, doch kurz vor dem Start der Prüfung wurde er von Teamchef Malcolm Wilson angefunkt, er solle auf vier Slicks setzen. Das Problem war ein vereistest Stück, in dem Latvala den Reifenvorteil ausspielen konnte.

Citroen hatte im Vorjahr in Deutschland bei einer verregneten Prüfung einen Mix aus Trocken- und Regenreifen eingesetzt. Damals waren die Franzosen schlauer, diesmal war es Ford. "Citroen ist einen etwas härteren Reifen als wir gefahren. Wenn man diesen Reifen mit den weichen Spikereifen kombiniert, dann kommt man aus der Balance", wird George Black, der Reifeningenieur bei Ford, von 'Autosport' zitiert.

Latvala hingegen fuhr mit der Mischung supersoft, was ihm auf der ersten Prüfung einen Nachteil gegenüber dem etwas härter bereiften Loeb einbrachte. Anschließend zahlte es sich aus. "In der ersten Prüfung haben wir etwas verloren, weil es trocken war und der Reifen nicht stabil genug arbeitete", erklärt Black. "In der zweiten Prüfung war die weiche Mischung besser mit den Spikes in Balance. Deshalb haben wir dort gewonnen."

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