• 05.02.2014 20:15

Kubica stapelt tief: "Ins Ziel zu kommen, wäre ein Erfolg"

Für Robert Kubica gilt es in Schweden zu allererst einmal, die Zielflagge zu sehen: Mangelnde Schneeerfahrung lässt den Polen vorsichtig werden - Hilfe von Grönholm?

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica steht in Schweden unter besonderer Beobachtung. In Monte Carlo zeigte der ehemalige Formel-1-Pilot bereits sein Können und eroberte sogar zeitweise die Führung. Doch nach einem Unfall blieb der Pole ohne Punkte. Dementsprechend vorsichtig setzt Kubica seine Ziele für die zweite Rallye in Schweden. Seine oberste Devise heißt diesmal nämlich: Ankommen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica mangelt es noch an der Erfahrung auf Schnee Zoom

Frage: "Robert, wie wirst du diese Rallye angehen?"
Robert Kubica: "Mit Sicherheit wird es nicht wie in Monte Carlo. Allein ins Ziel zu kommen, wäre hier schon ein Erfolg. Es ist meine erste Schnee-Rallye und wir kennen die Bedingungen nicht. Außerdem ist es mein erstes Mal mit langen Spikes an den Reifen und mein erstes Mal im Fiesta auf losem Untergrund - ich habe also viele Dinge zu lernen. Die Etappen sind schnell und teilweise eng - manchmal wie in Finnland. Aber bei den Bedingungen und dem Untergrund kann alles passieren. Man muss die Straße lesen, aber wenn man keine Erfahrung hat, dann kann das ziemlich schwierig sein. Wir werden versuchen zu überleben und so viel zu lernen wie möglich."

Frage: "Marcus Grönholm saß bei Teilen des Tests neben dir. Ich glaube, er hat gesagt, du seist der talentierteste Fahrer, neben dem er jemals gesessen habe. Wie fühlst du dich deswegen, und welchen Ratschlag hat er dir gegeben?"
Kubica: "Es war sehr schön von ihm, bei einem Test von uns dabei zu sein. Ich wusste, dass ich viele Dinge von ihm lernen kann - er ist ein sehr netter Typ und viel offener. Vielleicht ist es ein wenig die Rundstrecken-Mentalität, aber ich hätte ihm gar nichts gesagt! Aber Marcus wird vermutlich nie gegen mich fahren, er war sehr offen und sehr professionell. Er war mit mir im Auto, aber die Bedingungen waren für mein Fahren besser, denn ich kenne die Teststraße sehr gut."

"Wenn es so ist, dann wird es fast wie bei Rundstreckenrennen: Man weiß, wann man bremsen muss, wie viel Geschwindigkeit man haben muss, und ich weiß, wie ich so fahren muss. Die Schwierigkeit kommt bei neuen Etappen: Jede 100 Meter jeder Etappe sind neu für mich. Es gibt viele Fallen und Ungewissheiten, das ist Teil meiner Rallye. Erfahrung ist wichtig. Wir haben Setup-Ideen ausgetauscht und er hat mich darin bestätigt, wie ich mein Auto von der Balance her einstellen wollte. Das war positiv. Auch wenn ich nur sehr wenig Erfahrung habe, weiß ich, was das Auto mit der Balance tun sollte."


Fotos: WRC: Rallye Schweden


Frage: "Ist er auch gefahren?"
Kubica: " Ich habe herausgefunden, dass M-Sport das zweite Auto in der Garage stehen hat, und ich weiß, dass er gefragt hat, ob sie das zweite Auto herschaffen können. Er ist nicht gefahren. Ich würde gerne für mich behalten, was er nach dem ersten Run gesagt hat. Ich denke, er war ein wenig enttäuscht, aber er hat mir geholfen, mit dem Setup zu fahren. Ich habe ihm gesagt, dass wir die Scheiben verdunkeln könnten und er ein paar Etappen für mich fahren dürfte. Nachts merkt das eh keiner. Selbst wenn er ins Ziel kommt, kann er immer durchfahren und einfach nicht anhalten."

Frage: "Wie sieht es mit deinem Selbstvertrauen aus?"
Kubica: "Ich fühle mich wie vor fast jedem Event seit vergangenem Jahr. In Portugal vergangenes Jahr war es ähnlich, als ich auch nur zwei Schotter-Testtage in meinem Leben gehabt habe. Hier ist es exakt genauso, was mich elf Monate zurückbringt. Okay, ich fahre nun ein anderes Auto, im WRC-Auto passiert alles schneller, aber das Ziel ist, so viel wie möglich zu lernen. Ich muss diese Möglichkeit nutzen, wenn ich im kommenden Jahr wiederkommen möchte."