Kubica & Hirvonen erklären ihre Überschläge

Unfälle von Kubica und Hirvonen sorgen für Katerstimmung bei Citroen - Kubica nimmt den Fehler auf seine Kappe, während Hirvonens Co-Pilot einen Fehler machte

(Motorsport-Total.com) - Citroen erlebte bei der Rallye Großbritannien einen rabenschwarzen Freitag. Zunächst überschlug sich Robert Kubica bei seinem ersten Auftritt in einem WRC-Boliden gleich in der vierten Wertungsprüfung. In WP6 erwischte es auch Mikko Hirvonen. Weder Kubica noch Hirvonen waren zum Zeitpunkt ihrer Unfälle ganz vorne dabei, aber im Verfolgerfeld zu finden. Da Dani Sordo vor dem Start der Rallye eine Strafe von fünf Minuten ausgefasst hat, spielt Citroen bei der Vergabe der Podestplätze keine Rolle. Das Wichtigste vorweg: Kubica, Hirvonen und ihre jeweiligen Co-Piloten haben sich bei den Unfällen nicht schwer verletzt.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica zahlte bei schwierigen Straßenverhältnissen Lehrgeld Zoom

Kubicas Citroen lag in der "Hafren"-Prüfung nach rund 27 Kilometern auf dem Dach. Der ehemalige Formel-1-Pilot nimmt die Schuld für den Crash auf sich: "Ich schätzte den Grip während des Bremsvorganges falsch ein. Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, weil ich den Matsch auf der Straße nicht bemerkt habe", berichtet Kubica bei 'WRC.com'. "Als ich bremste blockierten die Vorderreifen. Ich versuchte es mit der Handbremse zu retten, aber mir ging die Straße aus. Es ging steil hinab und wir landeten auf dem Dach."

Somit fand das WRC-Debüt von Kubica ein rasches Ende. "Es ist schade, weil ich nicht gepusht habe. Der Straßenverhältnisse haben mich einfach am falschen Fuß erwischt. In der Kurve davor hatte ich genug Grip, aber an dieser Stelle war plötzlich viel mehr Matsch." Ob der Pole am Samstag unter Rallye2-Regel wieder an den Start gehen kann, steht noch nicht fest. Der DS3 konnte lange nicht geborgen werden, da der Wettbewerb weiterlief.


Fotos: Citroen, WRC: Rallye Großbritannien


"Ich glaube nicht, dass der Schaden groß ist, obwohl das Auto drei Meter in die Tiefe rollte. Es war eine weiche Rolle und fühlte sich nicht nach einem großen Crash an", meint Kubica. "Hoffentlich kann ich wieder starten. Es ist schade, denn ein kleiner Fehler hat dazu geführt." Im Citroen-Lager herrschte gedrückte Stimmung. Die glorreichen Zeiten gehören endgültig der Vergangenheit an. Stattdessen wartet auf die Mechaniker am Abend viel Arbeit.

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen überstand den schweren Unfall unverletzt Zoom

Sie müssen auch den DS3 von Hirvonen reinigen. Der Finne hatte einen großen Unfall bei hohem Tempo. Beim Überschlag in WP6 zersprang auch die Windschutzscheibe und viel Matsch kam in das Cockpit. Co-Pilot Jarmo Lehtinen war ein Fehler unterlaufen. "Es war eine Vollgas-Rechtskurve", schildert Hirvonen bei 'WRC.com'. "Sie machte zu und verengte sich in eine Kurve im fünften Gang. Er las den Aufschrieb aber nie zu Ende vor. Deshalb fuhr ich weiter im sechsten Gang mit Vollgas. Es war ein heftiger Unfall."

Durchgeschüttelt aber unverletzt kehrten die beiden Finnen in den Servicepark zurück. Lehtinen ärgerte sich über den Fehler und übernahm die Verantwortung dafür. "Es war komplett mein Fehler. Es war eine langgezogene Vollgas-Rechtskurve, die enger wurde. Ich las 'lang, rechts, enger' vor, aber nie das Ende. Ich konnte nicht klar und deutlich genug sprechen, also hörte er es nicht. Es war ein sehr heftiger Überschlag. Ich fühle mich im Moment nicht gut."

Erst wenn die Mechaniker den ganzen Dreck und die Steine aus dem Innenraum entfernt haben, können die Schäden begutachtet werden: "Es wurden Matsch und Steine in mein Gesicht geschleudert", berichtet Hirvonen. "Ich glaube, dass mehr Matsch im Auto als draußen ist." Sein Start unter Rallye2-Reglement ist deshalb noch nicht entschieden.