Hyundai: Kurze Vorbereitungszeit eine Herausforderung

Hyundai-Teammanager Alain Penasse nennt die Zeit als schwierigsten Faktor bei der Vorbereitung - In der Rallye-WM hat Hyundai viel vor

(Motorsport-Total.com) - Hyundai hat sich in kürzester Zeit auf den Einstieg in die Rallye-WM vorbereitet. Im Gegensatz zu Volkswagen gab es kein Jahr Vorlaufzeit, um die Abläufe einer Rallye zu trainieren und sich für den Ernstfall vorzubereiten. Binnen weniger Monate baute Hyundai die Rallye-Basis in Deutschland auf. Mittlerweile sind 90 Personen mit dem Rallye-Projekt beschäftigt. "Am schwierigsten war die geringe Vorbereitungszeit", sagt Teammanager Alain Penasse. "Wir wussten, dass wir keine Zeit verlieren durften, denn sonst wären wir zu spät gewesen."

Titel-Bild zur News: Alain Penasse

Teammanager Alain Penasse hat mit einer internationalen Mannschaft zu tun Zoom

"Der Zeitfaktor war eine sehr große Herausforderung. Jetzt haben wir ein Team mit 90 Personen. Wir arbeiten sehr gut zusammen", so Penasse bei 'WRC.com'. Penasse selbst ist ebenfalls erst seit dem Frühjahr 2013 bei Hyundai. "Es ist immer schön, wenn unterschiedliche Nationen und Menschen aus verschiedenen Motorsportbereichen zusammenkommen und ihre Ideen einbringen, damit etwas perfekt funktioniert."

Penasse ist schon lange in der Rallye-Szene aktiv. Er arbeitete unter anderem für Opel-Belgien und Toyota-Europa. Nun ist er Teammanager bei Hyundai. "Bei 18 Nationalitäten hat man unterschiedliche Ideen. Die Teamsprache ist aber Englisch. Das ist unser Hauptziel, denn wir wollen, dass sich alle untereinander verstehen. Es ist schön, wenn man Menschen aus unterschiedlichen Ländern beisammen hat und sieht, wie sie die Dinge angehen. Daran kann man immer etwas lernen."


Fotos: Präsentation: Hyundai i20 WRC


Einer dieser 90 Personen ist Thierry Neuville, der als Nummer-1-Fahrer unterschrieben hat. Neuville war im Herbst die heißeste Aktie auf dem Fahrermarkt und hatte auch Angebote von Citroen und M-Sport. "Als wir an ihm Interesse zeigten, begann er nachzudenken", sagt Penasse über die Verhandlungen. "Er wollte zwei wichtige Dinge haben: Er wollte für einen Hersteller fahren und er will Weltmeister werden. Er hat sehr gut verstanden, dass er nur in einem Werksteam Weltmeister werden kann."

Hyundai hat große Ziele

"Aufgrund dieser Informationen hatte er für mich nur eine Wahl: Hyundai. Ich finde, er hat die richtige Entscheidung getroffen." Die Erwartungshaltung an Hyundai und Neuville ist groß. Penasse weiß, dass die Firmenzentrale im südkoreanischen Seoul Erfolge sehen will. "Die erste Rallye zu gewinnen, ist natürlich extrem schwierig, denn es gibt sehr viele Parameter, die im Rallye-Sport eine Rolle spielen. Deshalb kann man es unmöglich vorhersagen. Es ist aber klar, dass wir schnelle Fahrer haben."

"Die Fahrer haben den Speed dazu. Außerdem haben wir die gleichen Reifen wie die Konkurrenz (Michelin; Anm. d. Red.). Ich glaube, dass uns alle diese Dinge helfen werden. Nun müssen wir das richtige Auto bauen. Hoffentlich können wir so bald wie möglich gewinnen." Platzhirsch ist derzeit Weltmeister Volkswagen. Überraschungen können aber jederzeit passieren.


Die ersten 12 Monate von Hyundai Motorsport

"Die ersten beiden Rallyes der Saison werden für uns sicherlich am schwierigsten. Gleichzeitig sind es die beiden Rallyes, die man am wenigsten vorhersagen kann", meint Penasse über Monte Carlo und Schweden. "Die Rallye Monte Carlo ist eine sehr merkwürdige Rallye. Wenn man bei der Reifenwahl Glück hat, dann kann eine glückliche Reifenwahl in einer Prüfung für den Sieg sorgen. Man darf niemals nie sagen. Wir müssen abwarten, was uns die Saison bringt."

"Hyundai hat klare Ziele für die Zukunft. Wenn Hyundai etwas in Angriff nimmt, dann machen sie es gut. Es werden auch die richtigen Ressourcen investiert. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich, dass wir fruchtbare Ergebnisse für die Zukunft erreichen werden. Bei Hyundai Motorsport arbeiten auch viele Ingenieure aus Südkorea, die an die Teambasis die Fortschritte berichten. Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern und beiden technischen Abteilungen."