• 26.10.2009 16:47

Hirvonen: "Seb war wieder ein kleines bisschen schneller"

Ford-Pilot Mikko Hirvonen in der Wales-Pressekonferenz über seine Gefühlslage, die Gründe für die Niederlage und eine dennoch "großartige Saison"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mikko, du hast alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Wie fühlst du dich jetzt?"
Mikko Hirvonen: "Ich bin natürlich enttäuscht. Wir haben den weiten Weg bis hierher geschafft und am Beginn der Rallye lief alles gut und wir hatten die gleiche Chance wie Sébastien. Aber so lief es nicht bis ins Ziel. Trotzdem war es eine großartige Saison; es war sehr konstant und ich habe keinerlei Fehler gemacht, außer auf den paar Prüfungen am Samstag. Ich glaube, da habe ich es verloren."

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen war am Ende nicht schnell genug für den Titelgewinn

"Vielleicht hatte ich am Ende nicht mehr denselben Rhythmus und konnte nicht mehr so attackieren. Nach den ersten Splits am Samstag konnte ich gar nicht glauben, wie viel Zeit ich verloren habe. Da beginnt man zu denken, dass am Auto irgendetwas nicht stimmt. Ich konnte nicht glauben, dass ich nur durch das Fahren so viel verloren habe. Ich dachte, dass da ein Problem sein muss, aber die Jungs haben das Auto gecheckt und es war in Ordnung. Diese paar Prüfungen waren einfach nichts für mich und dort haben wir den Kampf verloren."#w1#

Frage: "Am letzten Tag konntest du dich noch einmal an Sébastien herankämpfen, aber in der vorletzten Prüfung passierte das mit der Motorhaube. Was war da los?"
Hirvonen: "Da hatten wir nur ein bisschen Pech. Ich weiß nicht, ob ich ihn ohne das Problem überhaupt noch eingeholt hätte. Gleich nach dem Sprung hat sich die Halterung der Haube gelöst. Und wir fahren da so schnell, dass dann Luft unter die Haube kommt und diese sich etwas hebt. Auf einer sehr schnellen Bergabstrecke ist irgendetwas dann ganz gebrochen, und obwohl die Haube noch von einer der Halterungen gehalten wurde, hat sie mir völlig die Sicht versperrt."

"Ich weiß nicht, ob ich ihn ohne das Problem überhaupt noch eingeholt hätte." Mikko Hirvonen

"Ich konnte überhaupt nichts mehr sehen, also musste ich anhalten und die Haube wegmachen, damit ich weiterfahren konnte. Das war dann definitv der letzte Ausschlag. Aber ich muss einräumen, dass wir auch so weit hinten lagen und ich mir nicht sicher bin, ob wir es noch geschafft hätten."


Fotos: WRC-Saisonfinale in Wales


Frage: "Du hattest eine großartige Saison, aber nach Argentinien hast du gedacht, dass der Titel-Zug abgefahren ist. Es war eine unglaubliche Wende."
Hirvonen: "Ja, das war es. Ich hätte nie gedacht, dass der Titelkampf bis zum Ende andauert. Okay, zu Saisonbeginn dachte ich schon, dass wir erfahren genug sind, um darum kämpfen zu können, aber es ging nicht gut los. Sebastien hat alle Rallyes gewonnen und nach Argentinien habe ich aufgegeben."

"Ich hätte nie gedacht, dass der Titelkampf bis zum Ende andauert." Mikko Hirvonen

"Aber dann lief es plötzlich bei ihm schief, er hat kleine Fehler gemacht und hatte Probleme. Das hat uns ermöglicht, uns im Titelkampf zurückzumelden. Das war gut und es war ganz sicher ein aufregendes Saisonende. Aber er war einmal mehr nur ein kleines bisschen schneller und hat seinen sechsten Titel geholt."

Frage: "Es war ein unglaublich intensiver Titelkampf. Seb hat die ersten fünf Rallyes der Saison gewonnen - das kannst du ihm im nächsten Jahr nicht mehr erlauben, wenn du den Titel holen willst!"
Hirvonen: "Okay, er hat die ersten fünf Rallyes gewonnen, aber ichbin als Führender zum letzten Lauf gekommen! Ich hatte sicher nicht den besten Saisonstart. Wir waren bei diesen fünf Rallyes nicht weit weg, aber ich wusste immer, dass wir perfekte Rallyes brauchen, um ihn schlagen zu können. Doch immer war irgendetwas, worüber ich überhaupt nicht glücklich war. Dann haben wir vier Läufe in Folge gewonnen. Das muss im nächsten Jahr anders laufen, wenn ich so kämpfen will wie in diesem Jahr."