Fünf Jahre danach: Erinnerungen an Colin McRae

Am 15. September 2007 kam Colin McRae bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben - Ford-Protagonisten erinnern sich an den britischen Champion

(Motorsport-Total.com) - Auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass Colin McRae bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückt ist. Der erste britische Rallye-Weltmeister (1995) saß beim Anflug auf sein Anwesen in Lanark selbst am Steuerknüppel und stürzte mit seinem fünfjährigen Sohn John Gavin, dessen sechsjährigem Freund und einem eigenen Jugendfreund in den Tod. Als Unfallursache wurde menschliches Versagen vermutet.

Titel-Bild zur News: Colin McRae

Galt als Draufgänger, war beim Publikum daher sehr beliebt: Colin McRae

Zwischen 1999 und 2002 fuhr McRae für Ford, feierte mit der amerikanischen Marke neun seiner insgesamt 25 Siege und wurde 2001 WM-Zweiter. "Wir hatten viele Höhen und viele Tiefen", erinnert sich Malcolm Wilson, damals Chef des Ford-Werksteams. "Leider hatten wir ein sehr großes Tief 2001 bei dieser Rallye, als die Weltmeisterschaft auf dem Silbertablett lag. Aber wir hatten auch fantastische Höhen mit ihm, großartige Erinnerungen."

"Es schockiert mich, dass das schon wieder sieben Jahre her ist", sagt Wilson über McRae, der heute 44 Jahre alt wäre und zum Zeitpunkt seines Todes ein WRC-Comeback plante. "Ich erinnere mich noch ganz genau, es kommt mir vor wie gestern. Wenn du an Orten wie diesem bist, realisierst du, dass er einen immensen Einfluss auf den Rallyesport hatte, besonders in Großbritannien. Er fehlt dem Sport immer noch sehr."


In Memoriam Colin McRae

Auch Jari-Matti Latvala, der bei der Wales-Rallye momentan in Führung liegt und drauf und dran ist, seinen Vorjahressieg zu wiederholen, wurde von McRae geprägt: "Ich erinnere mich noch daran, dass ich seinen Namen in Finnland 1992 zum ersten Mal gehört habe. Er attackierte und crashte und ich hielt ihn für einen wirklich mutigen Kerl. Dann wurde er erfolgreich und ging teilweise große Risiken ein, um Rallyes zu gewinnen", so der Finne.

"Es war ein tolles Gefühl, als ich 2002 zum ersten Mal zu dieser Rallye kam und gegen Fahrer wie Colin McRae und Marcus Grönholm antreten durfte", schwärmt er. "Wenn ich zu M-Sport fahre und mir einige der alten Geschichten lese, die über Ford und Colin geschrieben wurden, dann fühlt es sich schön an, im gleichen Team zu fahren, bei dem er früher war. Er hat mit den gleichen Jungs gearbeitet, mit denen ich heute arbeite. Das ist etwas ganz Besonderes."