• 27.10.2012 10:49

  • von Roman Wittemeier

Toyota holt die letzte Pole des Jahres

Im Kampf um die Pole-Position beim WEC-Finale in Schanghai setzt sich Toyota knapp gegen Audi durch - Lotus in der LMP2 vorne, Aston Martin bei den GTs

(Motorsport-Total.com) - Eine spannende erste Saison der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird beim Finale in Schanghai offenbar noch einmal ein enges Duell zwischen Toyota und Audi bieten. Die beiden Werksteams agieren vor dem Start in das Rennen über sechs Stunden auf Augenhöhe und dürfen sich im abschließenden Lauf keinerlei Fehler erlauben. Im Qualifying am Samstag setzte sich Alexander Wurz (Toyota) denkbar knapp gegen die Konkurrenz durch.

Titel-Bild zur News:

Alexander Wurz holte sich die letzte WEC-Pole-Position des Jahres Zoom

Der Österreicher hatte bereits am Morgen im anfangs nassen dritten Freien Training die Bestmarke gesetzt. Wurz hatte dort einen Vorsprung von über 1,6 Sekunden herausgefahren, der allerdings keineswegs das wahre Kräfteverhältnis widerspiegelte. Der Toyota-Pilot war am Ende auf Slicks noch einmal auf die Strecke gegangen, die Audis hatten auf einen solchen Run verzichtet und daher einen solchen Abstand zur Topzeit. Die Zeitenjagd am Nachmittag offenbarte ein realistischeres Bild.

Zunächst hatte Allan McNish seinen Audi R18 e-tron quattro in 1:48.373 Minuten an die Spitze gefahren, sein Teamkollege Andre Lotterer hatte im Schwesterauto einen Rückstand von rund zwei Zehntelsekunden. "Ich habe in Kurve 14 einen Fehler gemacht und dort Zeit verloren", erklärt Lotterer, der sich zum Ende seines Versuches nicht mehr entscheidend steigern konnte. Hingegen gelang Wurz der Sprung nach vorn. Der Ex-Formel-1-Pilot drehte einen Rückstand von einer Zehntel in einen Vorsprung um.

In 1:48.273 Minuten verwies der Österreicher im TS030 den Audi von McNish/Kristensen um genau eine Zehntelsekunde auf Rang zwei. Zufrieden war Wurz dennoch nicht ganz. "Das Auto war besser als der Fahrer. Ich habe den letzten Sektor vermurkst, dort waren noch ein paar Zehntel drin", so der Österreicher, der sich das Auto am Finalwochenende mit Nicolas Lapierre teilt. Insgesamt bestätigte sich der Eindruck, dass Audi im Verlauf des Wochenendes immer weiter auf Toyota aufholt.


Fotos: WEC in Schanghai


Hinter den drei Werksautos gab es einen harten Fight um die beste Position der privaten LMP1-Autos. Karun Chandhok (JRM) verwies am Ende Neel Jani (Rebellion) und Danny Watts (Strakka) hauchdünn auf die Plätze. Die beiden HPDs und der Lola-Toyota lagen innerhalb von nur 0,034 Sekunden beisammen. Der zweite Rebellion (Belicchi/Primat/Cheng) und der Pescarolo-HPD von Oak (Kraihamer/Baguette/Sato) lagen etwas weiter zurück.

Die erste Pole-Position in der LMP2-Klasse darf Lotus feiern. James Rossiter setzte in der Zeitenjagd genau das um, was das Team bereits in den Trainings angedeutet hatte. Der Brite fuhr in 1:54.132 Minuten die Topzeit vor John Martin (ADR-Delta) und Stephane Sarrazin (Starworks). Pierre Kaffer brachte seinen Oreca-Nissan von Pecom hinter Olivier Pla (Oak) auf Klassenrang fünf. Der zweite Lotus-LMP2 wurde von Thomas Holzer auf Startplatz sechs gebracht.

In der GT-Szene waren die Abstände im Qualifying etwas größer als in den trockenen Freien Trainings am Freitag. Aston-Martin-Werksfahrer Darren Turner, der sich den Vantage mit Stefan Mücke teilt, schaffte in 2:03.721 Minuten den Sprung auf die GTE-Pole, Richard Lietz (Porsche) hatte einen Abstand von rund sieben Zehntelsekunden. Auf Startplatz drei reihte sich Giancarlo Fisichella (AF-Corse-Ferrari) ein, dahinter folgte mit Ried/Ruberti/Roda (Porsche) bereits das erste GTE-Am-Auto.