• 22.09.2015 16:33

  • von Roman Wittemeier

Timo Bernhard: "Wir sind uns nie zu sicher"

Porsche-LMP1-Werkspilot Timo Bernhard über den Sieg in den USA, die enge Action im Austin-Verkehr und die Erwartungen für die kommenden WEC-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley haben am vergangenen Wochenende in Austin ihren zweiten WEC-Sieg in Folge gefeiert. Das Porsche-Trio hat somit nur noch zehn Punkte Rückstand auf das aktuell in der Fahrerwertung führende Team im Audi mit der Startnummer 7 (Fässler/Lotterer/Treluyer). Der Deutsche Timo Bernhard wittert Chancen auf den Gewinn des Weltmeistertitels. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' warnt er jedoch vor zu viel Selbstbewusstsein auf der Zielgeraden der WEC-Saison 2015.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard

Gute Aussichten: Timo Bernhard hat Chancen auf den Gewinn des WEC-Titels Zoom

Frage: "Timo, erst einmal Glückwunsch zum zweiten Sieg in Folge. Wie hart war der Kampf?"
Timo Bernhard: "Das war schon hart. Am Anfang sah es so aus, als hätten wir das Rennen wirklich im Griff. Mark hat einen schnellen Stint absolviert, Brendon war auch richtig gut unterwegs. Wir hatten das schnellere Auto, das beste Paket. Wir haben zu Beginn dominiert, aber dann wieder eine Sop-and-Go-Strafe kassiert."

"Das 18er-Auto war dann vorne - und zwar so weit vorne, dass man es nicht einfach mal wieder aufholen kann. Wir mussten aufpassen, dass der Audi mit der Nummer 7 nicht näher kommt, denn die waren plötzlich ganz schön schnell. Da hat der Andre nochmal zugelegt. Wir haben aber weiter gepusht und letztlich gewonnen. Mir tut es aber leid für die Crew des Schwesterautos, denn ein technisches Problem ist immer blöd. Wir arbeiten weiter daran, die Jungs von Audi noch einzuholen. Wir geben nicht auf."

Das Warten hinter der LMP2

Frage: "Zwischenzeitlich sah man in den Onbard-Aufnahmen, dass du länger hinter dem LMP2-Auto von Strakka festhingst. Hat er dich geärgert?"
Bernhard: "Schon ein bisschen. Das war auf meiner In-Lap. Ich muss aber dazu sagen, dass es in Austin phasenweise ganz schön schwierig war. Das haben alle LMP1-Fahrer so erlebt. Man muss den Verkehr richtig lesen. Und es sind manche Runden dabei, in denen du gleich mal auf zehn Autos triffst. Dann sind ganz schnell vier oder fünf Sekunden weg."

"Dann darf man sich auf keinen Fall irritieren lassen oder ungeduldig werden. Es folgen dann meistens nämlich zwei oder drei recht freie Runden. Das ist halt Langstrecke. Es ist in solchen Situationen sicherlich kein Nachteil, wenn man etwas Erfahrung hat. Man muss entspannt, cool und konzentriert bleiben. Es bringt nichts, wenn man die Ruhe verliert. Interessant ist, dass diese Szenen im Verkehr in der Nacht immer schlimmer sind."

Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley, Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Starker Start: Mark Webber (li.) konnte sich gegen Neel Jani (Re.) durchsetzen Zoom

Frage: "Ihr habt nun am Nürburgring und in Austin zweimal hintereinander gewonnen. Entschädigt das für Platz zwei in Le Mans?"
Bernhard: "Nein. Es sind zwar sehr gute Punkte für die Meisterschaft, aber Le Mans hat für mich einfach einen sehr hohen Stellenwert. Wir sind in Le Mans ein richtig gutes Rennen gefahren. Wir haben in der Nacht mit dem 7er-Audi und unserem Schwesterauto gekämpft, lagen vor unserer Strafe in Führung. Es war ein tolles Rennen auf höchstem Niveau, für das wir uns garantiert nicht schämen müssen. Ich vermische das aber nicht mit den Rennen der WEC. Le Mans ist so speziell, es ist halt höher eingeordnet."

In Fuji wieder Karten neu gemischt?

Frage: "Austin galt als Audi-Strecke, dennoch habt ihr gewonnen. Deshalb dürftest du doch nun mit einem breiten Grinsen auf die kommenden Rennen schauen..."
Bernhard: "(lacht) Ja, irgendwie schon. Aber Audi darf man nie unterschätzen. Die kommenden Strecken sind alle sehr unterschiedlich. Fuji hat die sehr lange Gerade, der Asphalt ist dort relativ rutschig. In Schanghai ist es grober und bietet mehr Grip. Die Charakteristiken sind erheblich unterschiedlich."

"Die Frage, ob man die Reifen ins passende Fenster bekommt, ist sehr wichtig. Wir haben gesehen, wie viel so etwas ausmachen kann. Audi war in Le Mans tagsüber bärenstark, in der Nacht haben sie dann etwas eingebüßt. Es spielt sich alles auf einem dermaßen hohen Niveau ab. Wir haben insgesamt bestimmt das derzeit beste Paket, aber ich bin mir da niemals zu sicher. Die anderen Jungs wissen auch, was sie machen. Es ist alles sehr eng beisammen und kann sich auch schnell mal ändern."


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