Nach Fuji-Kollision: KCMG verzichtet 2015 auf zweites Auto

Spätestens seit der Kollision mit G-Drive Racing ist das Thema zweites Fahrzeug bei KCMG erledigt - Umzug nach Dublin noch nicht beschlossen

(Motorsport-Total.com) - Nach der diskussionswürdigen Kollision zwischen Richard Bradley und Gustavo Yacaman beim sechsten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Fuji muss das KCMG-Team Wiederaufbauarbeit beim Oreca 05 leisten. Aus diesem Grunde ist das Thema, ein zweites Fahrzeug zum Saisonende einzusetzen, endgültig zu den Akten gelegt. Auch in Abhängigkeit des endgültigen Urteils zur Kollision diskutiert KCMG derzeit, überhaupt in Schanghai an den Start zu gehen.

Titel-Bild zur News: Matthew Howson, Richard Bradley, Nick Tandy

KCMG wird diese Saison kein zweites Auto mehr einsetzen Zoom

"Wir haben das Szenario, ein zweites Auto einzusetzen, einmal durchgespielt, weil die Ligiers ja in der Überzahl sind", sagt KCMG-Rennleiter Erich Kolb 'Motorsport-total.com'. Sein Team sieht sich gleich vier Ligier JS P2 gegenüber, zwei von G-Drive Racing und zwei von Extreme Speed Motorsports. Hinzu kommt mit dem Morgan von Morand ein weiteres Onroak-Fahrzeug, in Schanghai sogar noch ein zusätzliches durch Pegasus. "Jetzt aber müssen wir erst einmal sicherstellen, dass wir dieses Auto wieder richtig hinstellen. Ich denke, nach dem Unfall hat sich das Thema endgültig erledigt."

Auch hinter den Kulissen überdenkt das Team des Hongkong-Chinesen Paul Ip eine Entscheidung: Ursprünglich wollte KCMG die Einsätze künftig von Dublin aus leiten. Aktuell wird der Oreca 05 für Matt Howson, Richard Bradley und wahlweise Nick Tandy oder Nicolas Lapierre aus der Garage von Proton Competition von Deutschland aus eingesetzt. "Bis Anfang Januar bleiben wir definitiv hier", versichert Kolb. "Dann schauen wir, ob wir mit den Proton-Jungs weitermachen oder umziehen."

Eine eigene Fabrik in Dublin zu beziehen macht zwar aus sportlicher Sicht Sinn, doch es gibt einen Knackpunkt, dem sich auch der KCMG-Teammanger bewusst ist: "Von der Logistik her ist Dublin deutlich schwieriger. Man muss sich im Klaren sein, dass es von dort aus in dieser Hinsicht schwieriger wird. Abhängig ist die Entscheidung auch vom Programm 2016. Neben der WEC evaluiert KCMG auch ein ELMS-Engagement. Nur eines steht fest: "Wir wollen in jedem Fall Le Mans machen. Das Budget ist schon abgesegnet."