• 03.05.2017 08:03

  • von Roman Wittemeier

Vorschau WEC Spa 2017: Die Generalprobe für Le Mans

Drei Toyotas gegen zwei Porsches: Das Duell der LMP1-Hersteller geht in die zweite Runde 2017 - Wetterkapriolen in Spa-Francorchamps erwartet

(Motorsport-Total.com) - Beim bevorstehenden zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017 geht das Duell zwischen Toyota und Porsche unter veränderten Voraussetzungen in die nächste Runde. Im letzten Rennen vor dem Saisonhighlight in Le Mans setzen die Japaner erstmals einen dritten Wagen ein. Im Gegensatz zu den WEC-Stammautos geht der TS050 mit der Startnummer 9 (Sarrazin/Kunimoto/Lapierre) in der Konfiguration für wenig Abtrieb an den Start.

Titel-Bild zur News: Mike Conway, Kamui Kobayashi, Jose-Maria Lopez

Toyota will den Gegnern auch in Belgien die Rücklichter des TS050 zeigen Zoom

Porsche bleibt mit beiden Fahrzeugen bei der Le-Mans-Aero. In dieser Konstellation hatte man beim Saisonauftakt ion Silverstone unerwartet viel Druck auf Toyota ausüben können. Buemi/Davidson/Nakajima hatten sich den Sieg nur knapp sichern können, die beiden 919 Hybrid hatten Porsche mit den Rängen zwei und drei die Führung in der Herstellerwertung gesichert. "In Spa wird man erst das realistische Bild vom Wettbewerb sehen", meint der amtierende Weltmeister Neel Jani in seiner neuesten Kolumne auf 'Motorsport-Total.com'.

"Die Gegenwehr von Porsche wird noch stärker ausfallen", stimmt Anthony Davidson zu. Der 7,004 Kilometer lange Kurs in den Ardennen mit seinen 20 Kurven kommt dem Low-Downforce-Porsche eher entgegen als die Strecke von Silverstone. "Unser Auto wird auch in Spa super zu fahren sein", ist sich Toyota-Pilot Nakajima jedoch sicher. Im dritten Auto feiert Lapierre sein Toyota-Comeback und Yuji Kunimoto das Debüt in der WEC.

Untypisch für Spa: Nur ein Gaststarter dabei

Der dritte TS050, der zur Jungfernfahrt mit dem Le-Mans-Aeropaket ausrücken wird, hat eine besondere Mission. "Wir wollen ein gutes Ergebnis, aber ganz oben auf der Liste steht die Vorbereitung auf Le Mans", schildert Stephane Sarrazin, der seinen Stammplatz im Toyota-Kader an Neuzugang Jose Maria Lopez abgeben musste. Der Argentinier hatte beim Debüt in Silverstone Schrott abgeliefert. "Ich habe daraus gelernt und nehme die Erfahrung nun mit", meint der Ex-Tourenwagenstar.

Die LMP1-Klasse wird auch beim zweiten Saisonlauf vom CLM P1/01 Nismo von ByKolles komplettiert. Das Team aus Greding hatte beim ersten Rennen in Silverstone viele Kämpfe mit den neuen, schnellen Autos der LMP2-Klasse. Das dürfte sich auf der Highspeed-Bahn in den Ardennen kaum ändern, denn die kleinen Prototypen sind auf den Geraden äußerst schnell unterwegs. Interessant: In der LMP2-Kategorie gibt es in diesem Jahr nur einen Gaststarter, der sich auf Le Mans vorbereiten will.

Nach dem Sieg in Silverstone bekommen es die Sieger Jarvis/Tung/Laurent (BC racing/Jota) mit zwei Konkurrenten mehr zu tun. Alpine bringt erstmals das zweite Auto in den Wettbewerb. Pierre Ragues, Alex Negrao und Nelson Panciatici teilen sich den Alpine A470 mit der Startnummer 35. Ex-Porsche-LMP1-Pilot Romain Dumas ersetzt im Schwesterauto den Stammpiloten Nicolas Lapierre. Auch in Le Mans wird der amtierende WEC-Champion für Alpine agieren.


Trailer 6 Stunden von Spa-Francorchamps

Der Spirit of Le Mans kommt nach Belgien - Die WEC-Vorschau auf die 6 Stunden von Spa-Francorchamps Weitere Langstrecke-Videos

Wetter kann großen Einfluss haben

Mit Spannung darf man den Auftritt von Tockwith mit den Piloten Nigel Moore, Philip Hanson und Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok erwarten. Die Briten schicken ihren Ligier JSP 217 auf die Bahn. Somit wird es im WEC-Umfeld erstmals Konkurrenz für die zahlreichen Oreca-Chassis geben. Dallara wird sich erst in Le Mans zeigen. Der Kampf in der LMP2-Klasse dürfte auch in Spa extrem eng werden. Ein Favorit ist kaum auszumachen.

Im Starterfeld der GTE-Pro-Mannschaften gibt es im Vergleich zu Silverstone keine Veränderungen. Ford und Aston Martin agieren im Hinblick auf Le Mans erneut mit jeweils drei Piloten, bei Porsche und Ferrari bleibt es bei nur zwei Fahrern pro Fahrzeug. Bei Porsche will man nach dem frühen Aus der Startnummer 92 (Christensen/Estre) in Silverstone endlich ein prolemloses Wochenende erleben. In der GTE-Am-Klasse bahnt sich ein weiterer harter Kampf an. Im ersten Rennen hatten Mok/Sawa/Griffin (Clearwater-Ferrari) den Sieg geerbt.


Fotos: WEC in Silverstone


Das 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps könnte von wechselhaften Wetterbedingungen bestimmt werden. Die aktuellen Vorhersagen weisen eine hohe Regenwahrscheinlichkeit und niedrige Temperaturen für den Trainingstag am Donnerstag aus. Am Freitag soll es etwas besser werden, am Sonntag soll es dann bei Werten um 17 Grad durchweg trocken und sonnig sein. Gut möglich, dass die Teams erst am Renntag Erfahrungen mit trockener Strecke sammeln werden.

Zeitplan WEC Spa 2017

Donnerstag, 4. Mai:
11:45 - 13:15 Uhr - Freies Training
16:45 - 18:15 Uhr - Freies Training

Freitag, 5. Mai:
10:25 - 11:25 Uhr - Freies Training
14:50 - 15:15 Uhr - Qualifying GTE-Klassen
15:25 - 15:50 Uhr - Qualifying LMP-Klassen
19:10 - 19:00 Uhr - Pitwalk für Fans

Samstag, 6. Mai:
09:00 - 10:30 Uhr - Pitwalk für Fans
09:30 - 10:00 Uhr - Autogrammstunde mit Fahrern
14:30 - 20:30 Uhr - Rennen über sechs Stunden