• 25.04.2017 14:56

  • von Roman Wittemeier

Prolog 2017 ein "voller Erfolg": Bald WEC-Rennen in Monza?

Nach dem erfolgreichen WEC-Prolog 2017 in Monza steigen die Chancen auf ein 6-Stunden-Rennen im Königlichen Park: Hersteller offen, Promoter zurückhaltend

(Motorsport-Total.com) - Noch vor dem ersten WEC-Rennen 2017 in Silverstone hatte sich die Szene zu einem zweitägigen Test in Monza zusammengefunden. Beim sogenannten Prolog, der in diesem Jahr erstmals in Italien und nicht mehr in Le Castellet stattfand, herrschte beste Stimmung. Rund 20.000 Fans pilgerten an den zwei Testtagen zur Highspeed-Strecke, um sich die Le-Mans-Prototypen und GTE-Fahrzeuge in Aktion anzuschauen. Die Veranstalter waren erstaunt über den großen Zuspruch.

Titel-Bild zur News: Oliver Jarvis, Thomas Laurent

Im April waren die Le-Mans-Prototypen nach neun Jahren mal wieder in Monza Zoom

"Es war alles perfekt", wird Ivan Capelli, Chef des Automobilclubs von Mailand, von italienischen Medien zitiert. Der Ex-Formel-1-Pilot hatte bereits 2015 gegenüber 'Motorsport-Total.com' seinen Wunsch nach einem 6-Stunden-Rennen in Monza artikuliert, dabei sogar von einem Vorvertrag gesprochen. Die Umsetzung scheiterte jedoch vor dem Hintergrund des lang andauernden Streits um die Austragung weiterer Formel-1-Rennen im Königlichen Park.

"Es war toll zu sehen, wie viele Zuschauer beim Prolog waren: viele leidenschaftliche Fans, viele junge Menschen, viele Familien. Diese Tatsache treibt uns ultimativ an, nach vielen Jahren endlich wieder ein Langstreckenrennen nach Monza zu bekommen", so Capelli. Zuletzt waren 2008 Le-Mans-Prototypen in Monza gefahren. Damals hatte sich die Szene mit einem spektakulären Crash von Stephane Ortelli aus dem Autodromo verabschiedet.

"Wir wären da auf jeden Fall offen, falls man mal ein Rennen in Monza ins Auge fassen würde", sagt Porsche-Teamchef Andreas Seidl auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Die Zuschauerzahl beim Prolog sei "unglaublich" gewesen. "Für einen Test muss man sagen, war es eine mega Atmosphäre. Die Tifosi sind dafür bekannt, dass sie leidenschaftliche Motorsportfans sind - vor allem in Monza. Sie mögen auch die Langstrecke."


Monza 2008: Crash von Stephane Ortelli

"Daran hatten wir alle viel Freude", stimmt TMG-Boss Rob Leupen zu. "Ich könnte mir vorstellen, dort im April zu fahren und das Rennen in Silverstone dafür im Kalender weiter nach hinten zu schieben. Das würde allein schon wegen des Wetters im April sinnvoll sein. Zudem hätte es auch logistisch positive Auswirkungen. Wir hätten mit Monza und Spa zwei schnelle Strecken vor den 24 Stunden von Le Mans. Das wäre hinsichtlich des Highlights eine gute Vorbereitung."

Monza-Atmosphäre gleicht Schwächen an Infrastruktur aus

"Es ist das beste Streckenlayout, um sich für Le Mans vorzubereiten. Das Aufgabenheft ist dort sehr ähnlich, denn man hat lange Geraden, hartes Bremsen, Schikanen. Ja, es ist eine gute Strecke, um Le Mans vorzubereiten", erklärt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. Die ehemalige Konkurrenz von Audi hatte bei Testfahrten im Hinblick auf den 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe manchmal die erste Schikane ausgelassen, um noch höhere Topspeeds zu generieren. "Das ist nicht vernünftig", schüttelt Vasselon mit dem Kopf. "Dann ist in der Curva Grande der Topspeed zu hoch und auch für nichts repräsentativ."

Die Freude am erfolgreichen Prolog in Monza hallt in Reihen der Hersteller und Teams nach. Nur WEC-Promoter Gerard Neveu äußert sich bezüglich eines möglichen Rennens auf der Traditionsstrecke noch zurückhaltend. "Ich weiß, dass die Hersteller das gern sehen würden", sagt er. "Wenn man die Hersteller fragt, dann wollen sie überall fahren, weil plötzlich alles ein ganz wichtiger Markt ist. Viel mehr Rennen im Kalender wollen sie aber auch nicht. Wir freuen uns erst einmal, dass das Interesse beim Prolog sehr groß war. Jetzt schauen wir mal, was die Zukunft bringen wird."


Fotos: WEC-Prolog 2017 in Monza


"Es gibt immer wieder Zweifler, die die Infrastruktur inklusive Strecke und Boxen kritisieren. Aber es doch alles vorhanden, was man braucht. Die Formel 1 fährt auch dort. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn wir nach Monza gingen", setzt Andreas Seidl sein Plädoyer fort. "Wir alle, die wir schon lange im Motorsport unterwegs sind, verbinden mit Monza viele tolle Erinnerungen. Die Strecke hat Tradition und Charme. Wenn man am Morgen in den Park hinein fährt, dann ist da sofort eine besondere Atmosphäre. Herrlich!"

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