• 25.07.2016 10:31

  • von Markus Lüttgens & Roman Wittemeier

Webber: Höhere Temperaturen Schlüssel zum Porsche-Sieg

Die steigenden Streckentemperaturen waren nach Ansicht von Mark Webber der Schlüssel zum Sieg von Porsche beim WEC-Rennen auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Beim vierten Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist am Sonntag auf dem Nürburgring der Knoten für die Titelverteidiger geplatzt. Mark Webber, Brendon Hartley und Timo Bernhard behielten im Porsche mit der Startnummer 1 im Kampf gegen die Audis die Oberhand und feierten ihren ersten Saisonsieg. "In den ersten beiden Stunden war es ein intensiver Kampf mit den Audis", blickt Webber im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf das Rennen zurück.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley setzten sich gegen Audi durch Zoom

Der Porsche #1 hatte in den Abfangphase hart mit dem Audi #7 um die Spitze gekämpft. Nachdem es zunächst ein Duell auf Augenhöhe war, konsolidierte der Weltmeister-Porsche im zweiten Renndrittel eine Führung. "Ab der dritten Rennstunde ließen die Audis dann etwas nach, was an der Streckentemperatur gelegen hat", sieht Webber den Schlüssel zum späteren Sieg. "Wir wussten, dass die höheren Temperaturen unserem Auto oder vielmehr gesagt unserer Reifenmischung entgegenkamen."

Weitere Faktoren waren die gute Arbeit der Boxencrew, die den Porsche #1 regelmäßig etwas schneller als die Konkurrenz von Audi abfertigte. Hinzu kam das Glück der Tüchtigen: "Der schleichende Plattfuß (von Brendon Hartley; Anm. d. Red.) kam zu einem günstigen Zeitpunkt", so Webber. Der vorzeitige Stopp des Neuseeländers brachte die Strategie von Porsche nicht entscheidend durcheinander.

So wiederholte das Trio seinen Vorjahressieg, und Webber kann eine weitere gute Erinnerung an den Nürburgring verbuchen. "Ich habe hier Ende der 1990er-Jahre in der Formel 3000 auf dem Podium gestanden und in der Formel 1 gewonnen. Und jetzt habe ich zweimal mit Porsche bei ihrem Heimrennen gewonnen", sagt Webber. 2009 hatte der Australier in der Eifel seinen ersten Sieg in der Formel 1 gefeiert.

Beeindruckt zeigte sich Webber von den 58.000 Besuchern am Rennwochenende. "Das ist eine tolle Zuschauerzahl. Es war eine Woche vor der Formel 1. Sie konnten sich also aussuchen, wofür sie ihr Geld ausgeben", sagt er mit Blick auf den an diesem Wochenende stattfindenden Deutschland-Grand-Prix auf dem Hockenheimring. "Daher ist es toll, dass so viele gekommen sind. Im Fahrerlager und beim Pitwalk war eine Menge los. Das zeigt, welch tolle Arbeit die Meisterschaft macht."

Weiter geht es für die WEC Anfang September mit der Premiere in Mexiko, ehe im Anschluss Austin und die Asientour mit den Rennen in Fuji, Schanghai und Bahrain folgt. In der zweiten Saisonhälfte rechnet Webber mit weiterer harten Gegenwehr durch Audis. "Die Strecken, die jetzt kommen, könnten den Audis etwas besser liegen", meint er. "Mexiko hat ein völlig anderes Layout und liegt viel höher. Daher muss man sehen, wie sich das auf die Benzin- oder Dieselmotoren auswirkt."


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Vor dem Start in Mexiko stehen für Webber aber zunächst andere Verpflichtungen auf dem Programm. "Ich fahre in der nächsten Woche die Ennstal-Classic. Das wird meine erste Rallye überhaupt. Am nächsten Wochenende steht dann ein Benefiz-Radrennen über 160 Kilometer an. Dann werde ich für Red Bull bei der MotoGP am Red-Bull-Ring sein", zählt der Australier auf. Und dann ist da am 27. August noch ein ganz persönlicher Termin: "Außerdem werde ich 40 (Jahre alt; Anm. d. Red.). Wenn wir uns das nächste Mal in Mexiko sehen, bin ich ein alter Mann", lacht Webber.