• 20.09.2015 00:09

Porsche verteidigt Meisterschaftsführung mit Podium

Porsche verliert möglichen Doppelerfolg in der USCC in Austin im letzten Moment: Wenn der entscheidende Tropfen Sprit fehlt...

(Motorsport-Total.com) - Porsche fährt als Tabellenführer zum Saisonfinale der United-SportsCar-Championship (USCC), das am 3. Oktober auf dem Traditionskurs Road Atlanta ausgetragen wird. Obwohl die von Porsche North America eingesetzten 911 RSR am Samstag auf dem Circuit of the Americas in Austin/Texas in der letzten Runde den fast schon sicheren vierten Doppelerfolg knapp verpassten, liegt Porsche in der Klasse GTLM weiterhin in allen Wertungen vorne.

Titel-Bild zur News: Nick Tandy, Patrick Pilet

Die beiden Werks-Porsche 911 RSR führten das Rennen lange Zeit an Zoom

Als beste Porsche-Piloten kamen Le-Mans-Sieger Nick Tandy und der in der Fahrermeisterschaft führende Patrick Pilet als Dritte ins Ziel. Hinter den Siegern von Bowmanville, Road America und Virginia belegten Wolf Henzler und Bryan Sellers mit dem 911 RSR des Kundenteams Falken den vierten Platz. Sie hatten in Watkins Glen die Erfolgsserie von Porsche mit vier Siegen in Serie eingeleitet. Fünfte wurden Le-Mans-Sieger Earl Bamber und Jörg Bergmeister im zweiten von Porsche North America eingesetzten 911 RSR.

Das Thermometer zeigte 35 Grad Celsius, die Asphalttemperatur wurde mit 60 Grad Celsius gemessen - beim vorletzten Saisonrennen der USCC vor den Toren der Hauptstadt von Texas mussten Fahrer und Teams an ihre Grenzen gehen. Vor allem Patrick Pilet und Earl Bamber, die auf dem Circuit of the Americas am späten Nachmittag auch noch beim Rennen der WEC für Porsche im Einsatz waren. Mit einem Traumstart setzten sie sich an die Spitze des starken GT-Feldes, und noch im Verlauf der ersten Rennrunde schloss Wolf Henzler zu ihnen auf. Drei Porsche 911 RSR vorne - in dieser Auftaktphase lief alles nach Plan.

An der starken Performance des Seriensiegers änderte sich auch im weiteren Verlauf des 2:40 Stunden dauernden Rennen nichts. Mit der Startnummer 911 lagen Nick Tandy und Patrick Pilet vorne, gefolgt von Earl Bamber und Jörg Bergmeister. Doch als die Fans auf den Tribünen schon fest mit dem fünften Porsche-Erfolg hintereinander rechneten und mit dem dritten Doppelerfolg in Serie, wendete sich das Blatt.

Da das Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs mit seinen großzügigen Auslaufzonen nur zwei Mal durch kurze Safety-Car-Phasen unterbrochen wurde, die den Spritverbrauch senken, wurde im Tank der führenden 911 RSR am Ende das Benzin knapp. Eine Runde vor dem Ziel mussten sie zum kurzen Nachtanken an die Box. Damit war der fast schon sichere Doppelerfolg verloren.

Porsche-Stimmen zum Rennen

Frank-Steffen Walliser (Porsche-Motorsportchef): "Vom Ergebnis her ist das natürlich extrem unglücklich. Wir haben das ganze Rennen über geführt, mussten unsere 911 RSR zum Schluss aber noch für einen Spritzer Sprit an die Box holen. Das hat uns den Sieg gekostet. Doch uns bleibt immerhin der dritte Platz. Verdient hätten wir heute sicherlich mehr, aber jetzt konzentrieren wir uns auf das Finale in Atlanta. In der Meisterschaft sind wir immer noch vorne, es bleibt also spannend."

Patrick Pilet: "Es ist wie es ist. Manchmal hast du Glück, manchmal nicht. Wir haben alles versucht Benzin zu sparen und bis zum Ende durchzufahren, leider hat es nicht ganz gereicht. Doch davon geht die Welt nicht unter. Immerhin wurden wir noch Dritter. Das ganze Team kann stolz sein auf die Arbeit, die wir in dieser Woche zusammen geleistet haben. Nach drei Siegen hintereinander können wir auch mit dem dritten Platz gut leben. Jetzt konzentrieren wir uns auf das letzte Rennen in Atlanta. Wir haben ein gutes Paket und noch alle Titelchancen."


Fotos: USCC in Austin


Nick Tandy: "Das Positive ist: Wir sind trotz allem auf dem Podium und haben für Porsche wichtige Punkte für die Hersteller- und Teamwertung geholt. Das macht die Enttäuschung nicht ganz so groß, obwohl es natürlich schon bitter ist, das ganze Rennen über zu führen und dann kurz vor dem Ziel noch den Sieg zu verlieren."

Earl Bamber: "Nach dem Traumstart, als plötzlich drei Porsche vorne lagen, haben wir den Fans eine tolle Show geboten. Schade, dass wir am Ende nicht dafür belohnt wurden. Aber was soll's, jetzt geht der Kampf in Atlanta weiter. Alle Titelentscheidungen im letzten Rennen - viel spannender geht's nicht."


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Jörg Bergmeister: "Bis kurz vor Schluss war es ein gutes Rennen für uns. In den schnellen Kurven untersteuerte unser 911 RSR zwar etwas, was es schwierig machte, die Reifen zu schonen, speziell die Vorderreifen. Trotzdem hatte ich mich schon auf den zweiten Platz gefreut, als das Benzin knapp wurde und wir eine Runde vor dem Ziel noch mal an die Box mussten."

Das Saisonfinale der United SportsCar Championship ist am 3. Oktober das Petit Le Mans. Es wird auf der traditionsreichen Rennstrecke Road Atlanta in Braselton (US-Bundesstaat Georgia) ausgetragen.