• 06.03.2015 13:40

  • von Roman Wittemeier

Rene Rast: "Ich wollte unbedingt in die LMP1"

Audi-Pilot Rene Rast bereitet sich gemeinsam mit dem Team in Sebring auf die WEC-Saison 2015 vor: Loeb-Engagement im Vorjahr war wichtiger Schritt

(Motorsport-Total.com) - Weil Oliver Jarvis den festen WEC-Platz der Le-Mans-Legende Tom Kristensen bei Audi übernimmt, gibt es für Rene Rast die große Chance, für die Ingolstädter an der Sarthe anzutreten. Der gebürtige Mindener teilt sich den dritten R18 e-tron quattro mit Marco Bonanomi und Filipe Albuquerque. Das Trio wird vor der Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Spa-Francorchamps an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast wird 2015 erstmals im LMP1-Auto in Le Mans fahren Zoom

Für Rast wird es zweite Start beim Klassiker an der Sarthe. 2014 war der 28-Jährige für die LMP2-Mannschaft von Sebastien Loeb unterwegs gewesen. "Das war völlig unabhängig von Audi", sagt Rast gegenüber 'motorsport.com'. Er habe damals noch keine konkrete Vorstellung von den sich daraus ergebenden Möglichkeiten gehabt. "Mir war nur klar, dass ich Erfahrungen in Prototypen sammeln muss, um in Richtung LMP1 zu kommen."

"Ohne jegliche Erfahrung im LMP-Bereich wäre es schwierig geworden, überhaupt eine Chance zu bekommen. Es war eine große Hilfe, ich habe im vergangenen Jahr in Le Mans viel gelernt. Das war gut für mich", so der Neueinsteiger in Reihen von Audi. In den vergangenen Wochen drehte Rast erste Runden im R18, aktuell ist er gemeinsam mit seinen insgesamt acht Teamkollegen bei Probefahrten im amerikanischen Sebring unterwegs.

Der Traum: Podestplatz in Le Mans

"Vor einem Monat war ich vier Tage lang in Aragon, jetzt bekomme ich mehr Fahrzeit in Sebring. Die Strecke kenne ich, weil ich 2011 ein Rennen im Porsche RSR hier gefahren bin, aber es sind meine ersten Runden im LMP1 auf dieser Bahn", sagt Rast. "Wir machen Langstrecken-Tests, wollen viele Kilometer abspulen, um auf den Longruns in einen guten Rhythmus zu kommen. Anschließend werde ich die Testfahrten in Le Castellet und den WEC-Lauf in Silverstone begleiten. Ich werde zuschauen und lernen."

Vor allem die technischen Möglichkeiten und die zahlreichen Bedienelemente im LMP1-Auto gilt es zu erforschen. "Im Audi R8 gibt es vielleicht zwei Knöpfe am Lenkrad, aber im R18 muss man mit so vielen Dingen vertraut sein, man kann unzählige Sachen einstellen", beschreibt der Deutsche. "Die Technologie ist sehr komplex. Meine Teamkollegen und die Ingenieure helfen mir aber. Ich fühle mich schon jetzt sehr wohl im Auto."

Vor seinem ersten Renneinsatz in Spa wird Rast bei einem weiteren Test dabei sein. Audi testet im April drei Tage lang in Monza, im Mai (nach dem Spa-Rennen) hat man sich außerdem noch einmal für fünf Tage in Aragon eingebucht. "Ich will möglichst viel lernen, um schnell genauso konkurrenzfähig wie die Teamkollegen zu sein. Wir haben eines der besten Autos - speziell für Le Mans. Audi war dort oft erfolgreich. Das ist ein gutes Gefühl. Es wäre ein Traum, wenn ich gleich im ersten Jahr auf dem Le-Mans-Siegerpodest stehen könnte."