• 29.08.2014 17:07

  • von Mario Fritzsche & Dominik Sharaf

Lotterer: "Le Mans ist größer als ein Formel-1-Rennen in Spa"

Audi-Werksfahrer Andre Lotterer zieht nach seinem Formel-1-Debüt für Caterham einen Vergleich zwischen Langstrecken- und Grand-Prix-Sport

(Motorsport-Total.com) - Andre Lotterer ist um eine wertvolle Erfahrung reicher. Nach zahlreichen großen Erfolgen auf der Langstrecke (Japanischer Super-GT-Champion 2006 und 2009, Langstrecken-Weltmeister 2012, Le-Mans-Sieger 2011, 2012 und 2014) und im Formelsport (Formel-Nippon-Champion 2011) erfüllte sich für den 32-jährigen Deutschen am vergangenen Wochenende ein Traum: In Spa-Francorchamps bestritt Lotterer seinen ersten Formel-1-Grand-Prix.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer

Audi-Werksfahrer Andre Lotterer blickt auf seinen ersten Formel-1-Grand-Prix zurück Zoom

Zwar saß der gebürtige Duisburger schon vor zwölf Jahren bei Testfahrten im Jaguar-Cockpit, doch ein Grand-Prix-Wochenende hatte er bis vor wenigen Tagen nur als Zuschauer erlebt. Dies änderte sich, als Caterham-Boss Christijan Albers und Motorsportberater Colin Kolles für den Grand Prix von Belgien auf Lotterers Dienste zurückgriffen. Der Deutsche ersetzte im CT05 den Japaner Kamui Kobayashi.

Die Zielflagge sah Lotterer nach einem frühen Defekt im Umfeld des Renault-Antriebsstrangs zwar nicht, wichtige Erfahrungen hat der 32-Jährige auf der Ardennen-Achterbahn dennoch gesammelt. Zwar gibt es im aktuellen Starterfeld der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zahlreiche Piloten mit Formel-1-Erfahrung, einen aktuellen Boliden mit V6-Turbo und kompliziertem Energierückgewinnungs-System (ERS) hat bisher aber nur Lotterer pilotiert. Entsprechend präzise kann der Audi-Werksfahrer nun einen Vergleich zwischen Formel 1 und LMP1 anstellen.

"Le Mans ist größer als ein Formel-1-Rennen in Spa", sprudelt es sofort aus Lotterer heraus. Warum? "Le Mans ist ein Rennen pro Jahr. Wenn du dort einen Fehler machst, dann ist es ganz übel. Da steckt auch viel mehr Vorbereitung dahinter, es ist eine ganz andere Dimension, wenn man für Audi fährt. Wenn du fast vier Stunden hinter dem Steuer sitzt und in jeder Runde mit wenig Abtrieb alles geben musst, dann ist jeder Meter, den du zu spät bremst, eine richtige Falle. Da musst du mental auf einem hohen Level sein."

Andre Lotterer

Ein Defekt im Antriebsumfeld setzte dem Debüt in Spa schon in Runde zwei ein Ende Zoom

Wie Lotterer inzwischen aus eigener Erfahrung weiß, ist die Formel 1 "eher eine Individualsportart", denn: "Man schaut in die Daten und stimmt das Auto dann auf einen persönlich ab." Ganz anders in der WEC, wo sich der dreimalige Le-Mans-Sieger mit Marcel Fässler und Benoit Treluyer ein Auto teilt. "Bei Audi geht es mehr um Longruns und um die gemeinsame Arbeit an eher mittel- und langfristigen Zielen. Man muss Kompromisse eingehen", erklärt der nun einmalige Grand-Prix-Starter die Unterschiede in der Arbeitsweise.

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