ELMS: Signatech besiegt Jota in Spielberg

Signatech-Alpine schlägt Topfavorit Jota und gewinnt das ELMS-Rennen auf dem Red-Bull-Ring in Österreich - Lokalmatador Christian Klien nach mehreren Strafen Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Den Motorsportfans in Österreich wurde beim dritten Saisonrennen der European Le-Mans-Series (ELMS) spannender Motorsport geboten, denn die Teams Signatech und Jota lieferten sich über vier Stunden ein spannendes Duell um den Sieg. Die Entscheidung fiel in der finalen Stunde im Duell Rad an Rad. Signatech setzte sich durch und das Trio Oliver Webb, Nelson Panciatici und Paul-Loup Chatin feierten ihren ersten Saisonsieg.

Titel-Bild zur News: Signatech Alpine

Signatech-Alpine besiegte das favorisierte Jota-Team im direkten Duell Zoom

Hinter dem favorisierten Jota-Team (Simon Dolan/Harry Tincknell/Felipe Albuquerque) wurde der Rennstall Race-Performance (Michel Frey/Franck Mailleux) Dritter. Lokalmatador Christian Klien (Morand) konnte sich nicht den Traum vom Heimsieg erfüllen und beendete das Rennen nach mehreren Strafen als Fünfter.

Beim Start setzte sich Jota zunächst von der Pole-Position aus durch und übernahm die Führung. Bei Asphalttemperaturen von bis zu 40 Grad war die Reifenstrategie das große Fragezeichen. Trotzdem wollten einige Teams drei Stints mit einem Satz riskieren. In der Anfangsphase musste das Safety-Car ausrücken, denn Leonid Machitski war in Kurve eins abgeflogen und sein GTC-BMW stand an an einer ungünstigen Stelle. Das Safety-Car fuhr auf die Strecke, ordnete sich aber nicht vor dem Führenden ein, sondern vor dem TDS-Ligier.

Lediglich die beiden Graeves-Boliden nutzten die Phase für einen kurzen Tankstopp. Alle anderen Autos blieben auf der Strecke. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, setzt sich Jota-Pilot Albuquerque mit schnellsten Rennrunden an der Spitze ab. Frey versuchte mit seinem Oreca-Judd den Anschluss zu halten. Bis zu seinem ersten Boxenstopp baute sich Albuquerque einen Vorsprung von etwas mehr als sechs Sekunden auf. Der ehemalige DTM-Fahrer übergab den Zytek-Nissan an Dolan.

Schwierigkeiten hab es bei Morand, denn Pierre Ragues wurde durch die Boxengasse geschoben. Nach einem Zeitverlust konnte Gary Hirsch weiterfahren, doch für Klien war der Traum vom Heimsieg vorbei. An der Spitze übernahm zeitweise Luciano Bacheta (Graeves) die Führung, aber durch den Splash-und-Dash fuhr er außerhalb der Boxensequenz. Für den TDS-Ligier war das Rennen vorzeitig vorbei, denn Ludovic Badey verlor nach einem Boxenstopp in Kurve zwei das linke Hinterrad.


ELMS in Spielberg

Direktes Duell auf der Strecke bringt Entscheidung

An der Spitze entwickelte sich in der Folge ein spannendes Duell. Dolan holte Frey (Race Performance) mit frischeren Reifen ein. In der Zielkurve rutschte Frey neben die Strecke und Dolan übernahm erneut für Jota die Führung. Nach weiteren Boxenstopps führte nach zwei Stunden Signatech vor Jota. Es blieb spannend, denn die Boliden von Jota und Signatech kamen sich immer näher und näher.

Rund 70 Minuten vor Ablauf der vier Stunden wechselten die beiden Sieganwärter zum letzten Mal die Fahrer. Dolan fuhr den letzten Stint für Jota und Webb übernahm für Signatech. Nachdem Dolan das Cockpit übernommen hatte, kam er vor Webb zurück auf die Strecke. Es wurde ein hartes Duell inklusive kleinerer Berührungen. Webb setzte sich schließlich durch und konnte seinen Verfolger auch abschütteln.

Christian Klien

Lokalmatador Christian Klien hatte in Spielberg kein Glück Zoom

Die Entscheidung war gefallen und Signatech-Alpine feierte den ersten ELMS-Sieg in dieser Saison. Nach vier Stunden hatten Chatin/Panciatici/Webb knapp 13 Sekunden Vorsprung auf das Jota-Trio Dolan/Tinknell/Albuquerque. Weitere 18 Sekunden dahinter belegte das Race-Performance-Duo Frey/Mailleux den letzten Podestplatz. Der Graeves-Zytek (Bacheta/Shulzhitskiy) mit der Startnummer 28 kam mit einer Runde Rückstand als Vierter über die Ziellinie.

AF Corse holt GTE-Sieg

In der Schlussphase bot Klien seinen österreichischen Fans noch eine Show, denn der Österreicher musste nach Fehlern seines Teamkollegen aufholen. Hirsch musste zu den Rennkommissaren, weil er die weiße Linie bei der Boxeneinfahrt überfahren hatte. Außerdem war er in der Boxengasse zu schnell. Dafür musste eine Strafe von 15 Sekunden abgesessen werden. Später erhielt Hirsch eine weitere Stop-and-Go-Strafe von zwei Minuten aufgebrummt, weil er zum zweiten Mal die Linie der Boxeneinfahrt überfahren hatte.

Somit fing sich Morand zwei Runden Rückstand ein. In der letzten halben Stunde zeigte Klien eine Aufholjagd, schloss auf den Graeves-Zytek mit der Startnummer 41 und Tom Kimber-Smith auf und überholte in der Rindtkurve. Somit beendeten Klien/Hirsch/Ragues das Rennen auf dem fünften Platz. Pegasus-Racing musste einen längeren Reparaturstopp an der Radaufhängung einlegen und fiel weit zurück.

AF Corse

Das italienische AF-Corse-Team entschied die spannende GTE-Klasse für sich Zoom

Der Sieg in der GTE-Klasse ging an AF Corse. Das Trio Duncan Cameron/Matt Griffin/Michele Rugolo hielten den Kessel-Ferrari mit dem Duo Matteo Cressoni/Thomas Kemenater in Schach. Wie gewohnt bot die GTE-Klasse spannenden und engen Motorsport. Die ersten sechs Autos befanden sich nach vier Stunden in der gleichen Runde. In der GTC-Klasse war der SMP-Ferrari siegreich. Das nächste ELMS-Rennen findet am 14. September in Le Castellet (Frankreich) statt.