• 04.05.2012 19:14

  • von Roman Wittemeier

Lotus holt Liuzzi in die LMP2

Vitantonio Liuzzi wird spätestens ab dem WEC-Lauf in Silverstone im LMP2-Auto von Lotus sitzen: Möglicherweise startet der Italiener in Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Die Langstreckenszene lockt traditionell viele Formel-1-Stars an. Während in früheren Jahren jedoch oft die älteren Piloten aus der Königsklasse ihre Karrieren in Le Mans ausklingen ließen, sind nun auch viele Fahrer im besten Vollgasalter am Start. Nachdem zuletzt beispielsweise Nick Heidfeld, Giancarlo Fisichella und Karun Chandhok auf die Langstrecke wechselten, wird nun auch bald Vitantonio Liuzzi folgen.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi startet spätestens ab Silverstone im Lotus-LMP2

"Ich werde die restlichen WEC-Rennen nach Le Mans fahren. Ausnahme ist Brasilien, weil es dort eine Terminkollsion mit einem Lauf der italienischen Superstar-Serie gibt, in der ich derzeit aktiv bin", verrät Liuzzi im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Italiener schaut sich derzeit beim WEC-Wochenende in Spa-Francorchamps um - und trägt bereits Lotus-Teamkleidung.

"Ich bin in Spa, weil einer der Lotus-Fahrer wegen Krankheit auszufallen drohte. Dann wäre ich schon hier eingesprungen", sagt der 30-Jährige. "Aber er ist fit. Somit schaue ich mir hier die Abläufe und das Rennen an. Es wird das erste Sechs-Stunden-Rennen sein, das ich beobachte. Ich entdecke gerade die Langstreckenszene, die komplett anders ist als die Formel 1, aber sie ist sehr professionell und interessant."

"Ich durfte vor drei Jahren mal einen Audi R10 von Kolles fahren. Der damalige Diesel-Prototyp hat mir verdammt viel Freude bereitet", erklärt Liuzzi, der eine enge Bindung zu Colin Kolles pflegt. "Der LMP2 ist wiederum ganz anders. Die Leistung ist natürlich geringer. Außerdem ist das Auto im Vergleich zu einem Formel-1-Auto sehr breit und schwer. Aber es gibt erstklassige Elemente. Man kann zum Beispiel mit einer Traktionskontrolle arbeiten."

"Ich habe den Wagen vor ein paar Wochen in Le Castellet testen dürfen. Es ist schon verrückt, auf was man alles achten muss. Man muss Reifen und Auto schonen, darf nicht auf einzelne Rundenzeiten schauen, sondern vielmehr auf die Konstanz", schildert Liuzzi seine ersten Eindrücke. "Ich muss mich an vieles gewöhnen, aber das Gefühl ist gut. Ich denke, dass wir für die restlichen WEC-Läufe gut aufgestellt sein werden."


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


Ob Liuzzi schon in Le Mans fahren wird, hängt nur von einem Faktor ab. "Als wir unsere Vereinbarung trafen, da war der Kader für Le Mans eigentlich schon komplett. Eventuell gibt es aber die Chance, dass der zweite Lotus-LMP2 noch ins Starterfeld aufrückt. Dann werde ich schon in Le Mans fahren", sagt der frühere Red-Bull-Junior. "Die Formel 1 bleibt die Formel 1, aber Le Mans ist sicherlich etwas, was man mal gemacht haben muss."

Einen möglichen Start an der Sarthe betrachtet Liuzzi nicht als Erfüllung eines Traumes, aber als wichtigen Meilenstein in der Karriere eines Rennfahrers. "Ich bin neugierig", sagt er. "Le Mans ist ein traditionsreiches Rennen, von dem viele Kollegen in höchsten Tönen schwärmen. Ich bin gespannt, wie solche Dauerläufe sind. Es ist eine ganz andere Mentalität gefragt, weil sich drei Piloten ein Auto teilen und daher nicht alles von dir allein abhängt."

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