IndyCar 2018: Schmidt-Team greift nach WEC- und DTM-Piloten

Während James Hinchcliffe für 2018 bereits unterschrieben hat, will das Schmidt-Peterson-Team nun einen Ex-Werksfahrer aus DTM und WEC in die USA holen

(Motorsport-Total.com) - Während das Schmidt-Peterson-Team kurz vor einer Vertragsverlängerung mit IndyCar-Star James Hinchcliffe steht, ist das zweite Cockpit für die Saison 2018 noch vakant. Auch DTM- und WEC-Piloten sind laut Co-Besitzer Sam Schmidt in der engeren Auswahl. Da Ex-Schmidt-Pilot Michail Aljoschin zu Dallara in die Sportwagen-Szene gewechselt war, ist das zweite Schmidt-Peterson-Cockpit zurzeit noch nicht besetzt.

Titel-Bild zur News: Michail Aljoschin

Wer greift in der kommenden Saison für das Schmidt-Peterson-Team ins Lenkrad? Zoom

In der aktuellen Saison sprangen bisher Sebastian Saavedra und Jack Harvey für das Team ein, die beide in der Vergangenheit in der Indy-Lights-Serie gestartet waren.
Laut Schmidt stehen jedoch auch Piloten aus der DTM und Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf der Liste des Rennstalls, die aufgrund der Herstellerausstiege in der kommenden Saison neue Cockpits suchen.

"Wir haben die Situation in dieser Woche in einer Telefonkonferenz besprochen" verriet Schmidt gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Auf unserer Liste stehen momentan 28 Piloten. Einige der Fahrer bringen mehr Geld mit, andere gar keines. Auch das Talent der Kandidaten variiert sehr. Jeder Pilot, der in der aktuellen Saison in einem IndyCar saß und bisher noch keinen Vertrag für die kommende Saison hat, steht bei uns auf der Liste. Wir blicken aber auch in Richtung Europa und schauen, was auf dem Formel-1-Transfermarkt noch geschieht."

Schmidt nennt Hartley, Wickens und Bamber

Schmidt hat ein Auge auf ehemalige Werkspiloten geworfen: "Da viele Piloten, die im Jahr 2017 in der WEC-LMP1-Kategorie und DTM unterwegs waren, in der kommenden Saison kein Cockpit mehr haben, suchen wir auch dort nach interessanten Fahrern. Einige von ihnen haben aber theoretisch schon eine gesicherte Zukunft. Talentierte Piloten wie Brendon Hartley, Robert Wickens und Earl Bamber hätten das Zeug, in der IndyCar-Serie zu starten. Sie wären sicher in der Lage, einen guten Job abzuliefern."

Sein Plan? "Wir haben zurzeit viele verschiedene Möglichkeiten. Die Frage ist, ob wir uns für einen Routinier oder für ein Talent mit wenig Erfahrung entscheiden. Wir müssen schauen, was für unser Team die beste Option ist."

Wickens hat in der Vergangenheit großes Interesse an einem Cockpit in der IndyCar-Serie bekundet. Er hat nicht nur bei einem Test die Fahrzeuge mit Hinchcliffe getauscht, sondern auch in Road America am Freitag eine Trainingssitzung absolviert, weil Aljoschin aufgrund von Problemen mit seinem Visum nicht starten konnte.

Neuer Hinchcliffe-Deal steht bevor

Da das Team für die Startnummer 7 einen starken Ersatz für Aljoschin sucht, hat der Rennstall laut Schmidt die Vertragsverlängerung mit Hinchcliffe etwas schleifen lassen. Er glaubt jedoch, dass das neue Arbeitspapier des IndyCar-Routiniers bald unterschrieben wird.

Er sagte: "Wir haben uns darauf konzentriert, für James einen starken Teamkollegen zu finden, der zudem gut ins Team passt. Dann bin ich aber eines Tages aufgewacht und habe gedacht: 'Zuerst müssen wir mit James verlängern.' Unser Ziel ist es, zwei Fahrzeuge einzusetzen, die konstant an der Spitze mithalten können. James hat dazu definitiv die Fähigkeiten. Um ihn dabei zu unterstützen, müssen wir ihm aber einen fähigen Teamkollegen an die Seite stellen."

Die Gerüchte, dass das Schmidt-Peterson-Team in der kommenden Saison drei Fahrzeuge einsetzen will, wies Schmidt jedoch zurück: "Wir haben in der Vergangenheit darüber nachgedacht. Die Chancen auf den Einsatz eines dritten Vollzeit-Fahrzeugs liegen zurzeit aber bei unter fünf Prozent. Wir fokussieren uns darauf, unsere zwei Autos zu optimieren, damit sie auf allen Streckentypen konstant an die Spitze gelangen können. Das ist momentan nämlich noch nicht der Fall."