Schnellster Alonso aller Zeiten: "Macht keinen Unterschied"

Noch nie in seinem Leben ist Fernando Alonso Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 370 km/h gefahren - Doch in Indianapolis fühlt sich das ganz normal an

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist wieder um eine Erfahrung reicher: Am "Fast Friday", an dem der Ladedruck an den indyCar-Boliden von 1,3 auf 1,4 bar angehoben wird, ist der zweimalige Formel-1-Weltmeister erstmals in seinem Leben Runden mit über 230 Meilen pro Stunde gefahren. Sein Rundendurchschnitt von 231,827 mph (373,089 km/h) reichte für die vierte Position im 5. Freien Training beim Indianapolis 500 2017. Für den Brickyard-Neuling fühlte sich die ganze Sache aber weniger spektakulär an.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

230 mph können Spaß machen: Fernando Alonso spürte aber keinen Unterschied Zoom

"Wenn man im Auto sitzt, realisiert man gar nicht, ob man jetzt sechs oder sieben mph schneller gewesen ist", findet der McLaren-Andretti-Pilot. "Natürlich will man immer diese eine Meile noch herausquetschen. Es war ein weiterer Tag, an dem es ums Lernen ging mit diesem Extra-Speed." Sein Team Andretti Autosport zeigte sich wieder in Topform: Ryan Hunter-Reay markierte die zweitbeste Rundenzeit, Takuma Sato kam auf Rang drei. Und Vorjahressieger Alexander Rossi brachte einen vierten Andretti-Boliden als Zehnter in die Top-10.

Neu war für Alonso auch, mit Veränderungen der Strecke durch Regen klarzukommen. Der "Fast Friday" musste für zweieinhalb Stunden unterbrochen werden, nachdem sich ein Regenschauer über den Indianapolis Motor Speedway ergoss. "Die Strecke hat sich dadurch auf jeden Fall verändert", findet Alonso. "Und das Wetter wird sich am Wochenende nicht verändern. Wir müssen fokussiert bleiben und sehen, was kommt. Man muss die Bedingungen in der Outlap und der Warm-up-Lap auslesen." Im Oval von Indianapolis brauchen die Fahrzeuge zwei Runden, um auf Geschwindigkeit zu kommen.


Indy 500: Highlights vom "Fast Friday"

Der "Fast Friday" ist die traditionelle Generalprobe für das Qualifying zum Indianapolis 500 - Zweieinhbalb Stunden Unterbrechung wegen Regenschauern Weitere Formelsport-Videos

Vor dem Qualifying stehen Andretti und Alonso nun vor der Qual der Wahl, mit welcher Abtriebs-Einstellung man fahren kann. Für den Laien lässt sich das ganz einfach anhand der Zusatzflügel neben dem kaum sichtbaren Heckflügel ablesen: Eckige Zusatzflügel bedeuten den meisten Abtrieb, die geschwungenen, nur auf einer Stelze angebrachten Flügelchen mittleren Abtrieb. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, diese ganz abzumontieren oder nur auf einer Seite zu fahren. In Alonsos Fall wird das Team über die Konfiguration entscheiden.

Als Ziel hat der 35-Jährige die "Fast Nine" ausgegeben, die am Sonntag die Pole-Position untereinander ausmachen werden. Doch er stellt noch einmal klar, dass es für ihn nicht in erster Linie um den sportlichen Erfolg im Qualifying geht: "Es gibt nur wenig Druck, denn es geht weiterhin ums Lernen."