Indy 500: Andretti dominiert den ersten Trainingstag

(Motorsport-Total.com) - Der erste Trainingstag der 500 Meilen von Indianapolis stand am Montag klar im Zeichen der Mannschaft von Andretti Autosport. Marco Andretti (Honda) fuhr die erste Bestzeit des diesjährigen Indy 500, und seine Teamkollegen waren nicht viel langsamer. Am Ende der vierstündigen Session, die bei bedecktem Himmel ohne größere Zwischenfälle verlief, lagen alle fünf Andretti-Piloten unter den Top 6.

Lediglich der amtierende IndyCar-Champion Scott Dixon (Ganassi-Chevrolet) konnte als Fünfter das Andretti-Quintett sprengen. Aber dennoch war Marco Andretti, der in seiner schnellsten Runde einen Schnitt von 228,978 Meilen pro Stunde (mph) gefahren war, mit dem Trainingsauftakt zum Saisonhöhepunkt sehr zufrieden.

"Das war auf jeden Fall ein guter Start für das Team", sagt Marco Andretti, der immer noch auf seinen ersten Sieg beim Indy 500 wartet. "Ich glaube unser Team sieht vor allem deshalb stark aus, weil wir uns das Wetter angesehen haben und den Testplan vom Ende der Woche nach vorne gezogen haben." Zum Wochenende hin sind in Indianapolis Regenfälle vorhergesagt, welche den Fahrbetrieb zum erliegen bringen könnten.

Alexander Rossi schnellster Rookie

Daher will Marco Andretti die Vorstellung seines Teams vom Montag auch nicht überbewerten. "Wir werden sehen, wie sich die Dinge in den kommenden Tagen entwickeln", sagt er. "Ich weiß, wie das Spiel läuft. Es ist eine Achterbahn, und darauf sind wir vorbereitet, aber es war ein guter erster Tag."

Hinter dem Sproß der Andretti-Dynastie kam Teamkollege Carlos Munoz auf Rang zwei. Mit einem Schnitt von 228,945 mph war er nur unwesentlich langsamer als Andretti. Dritter wurde Ryan Hunter-Reay, starker Vierter wurde Rookie Alexander Rossi bei seinem Debüt auf dem Brickyard.

Der ehemalige Formel-1-Pilot war am Vormittag (Ortszeit) zusammen mit neun weiteren Piloten beim sogenannten "Rookie- und Refresher-Test" in den Genuss von zwei zusätzlichen Trainingsstunden gekommen. Bei dieser Session, die traditionell den Auftakt der Trainingsaktivitäten in Indianapolis bildet, müssen Fahrer die erstmals oder nach einer Pause wieder am Indy 500 teilnehmen wollen unter Beweis stellen, dass sie in der Lage sind, über längere Zeit ein bestimmtes Tempo zu fahren. Diese Hürde meisterten am Montag alle Piloten.

Zurückhaltender Start der Penske-Piloten

"Es fühlt sich schnell an und hat mir auf jeden Fall die Augen geöffnet: Das hier kann man mit nichts anderem vergleichen", schildert Rossi seine ersten Eindrücke. "Ich freue mich, dass alles glatt und ohne Probleme gelaufen ist. So konnten wir uns am Nachmittag gleich auf die Arbeit stürzen. Es war insgesamt ein guter Tag für das Team."

Dixon, der als Fünfter schnellster Chevrolet-Pilot war, zeigte sich angesichts der Andretti-Übermacht am Montag unbesorgt: "Wir haben ein paar Sachen ausprobiert, aber niemand will hier schon früh seine Karten aufdecken. Es gab keine Probleme, und morgen werden wir uns dem Qualifying-Trimm nähern", sagt er.

Dixons Teamkollege Max Chilton war als Zwölfter zweitbester Rookie und lag damit noch vor dem amtierenden Indy-500-Champion Juan Pablo Montoya (Penske-Chevrolet), der die 13. schnellste Zeit fuhr. Sein Teamkollege Simon Pagenaud, der die IndyCar-Meisterschaft derzeit anführt, kam auf Position 16. Pippa Mann (Dale-Coyne-Honda), die einzige Dame im Feld der 33 Teilnehmer, fuhr auf Platz 21.

Fortgesetzt wird die Trainingswoche in Indianapolis am Dienstag von 18 bis 24 Uhr (MESZ) mit dem zweiten Freien Training. Von Mittwoch bis Freitag sind zur gleichen Zeit drei weiterer sechsstündige Sessions angesetzt, ehe dann am Samstag, dem sogenannten Bump-Day, die Vor-Qualifikation stattfindet.