• 26.04.2015 23:23

  • von Pete Fink

Kurt Busch dominiert in Richmond

Kurt Busch ist der nächste Sprint-Cup-Pilot im Chase 2015: Überzeugender Sieg in Richmond - Kevin Harvick rundet tolles Stewart/Haas-Resultat ab

(Motorsport-Total.com) - Die ersten drei Saisonrennen war er auf die Ersatzbank verbannt, nun ist er endgültig wieder da: Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) gewann am Sonntagabend in überzeugender Manier das Toyota Owners 400 auf dem Richmond International Raceway. Damit hat sich der ältere Busch-Bruder gleichzeitig auch sein Chase-Ticket 2015 gesichert. 291 der insgesamt 400 Runden lag der Stewart/Haas-Chevy mit der Startnummer 41 dabei in Front.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Erster Saisonsieg für Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) Zoom

Es war ein durchaus emotionaler Sieg. Die letzten vier Rennen, in denen Kurt Busch die meisten Führungsrunden sammeln konnte, hatte er am Ende jeweils das Nachsehen. Zum Beispiel in Fontana nach einem späten Reigen von Gelbphasen. Von diesen Gelbphasen gab es in den letzten 50 Richmond-Runden deren drei, die der 36-Jährige jedoch allesamt kontrollieren konnte. Der verdiente Lohn war Karriere-Erfolg Nummer 26 und der erste Sieg seit Martinsville im März 2014.

"Ein unglaubliches Gefühl", jubelte Kurt Busch in der Victory Lane. "Es war ein totaler Team-Erfolg. Und die Art und Weise, wie er zustande kam, war ein Spiegelbild von uns. Wir bauen dieses Team Stück für Stück auf, bis wir solch großartige Triumphe feiern können." Auch zum Thema "domestic violence" fand er einige Worte: "Wenn du für solche Dinge angeklagt wirst, dann darf das dein Business-Leben nicht beeinträchtigen. Wir sind zurück in der Victory Lane."

Zu Rennbeginn kontrollierte Polesitter Joey Logano (Penske-Ford) das Feld, bevor Kurt Busch in Runde 94 die Führung übernahm. Von da an war er derjenige, den es zu schlagen galt. Sein ärgster Verfolger war Stewart/Haas-Teamkollege Kevin Harvick, der sich gegen Rennmitte mit Balanceproblemen herumärgerte. Als diese schließlich gelöst waren, konnte keiner im Feld den logischen Stewart/Haas-Doppelerfolg verhindern. "Ein Satz Reifen hat nicht funktioniert, deswegen sind wir zurückgefallen", erklärte Harvick. "Dann brach auch noch der Trackbar-Schalter", der seit Saisonbeginn im Cockpit montiert ist.


Fotos: NASCAR in Richmond


Was ist los mit Tony Stewart?

Es war ein eher ruhiges NASCAR-Rennen, in dem sich Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) sukzessive von Startplatz 36 auf Endposition drei nach vorne arbeitete. Jamie McMurray fuhr in seinem Ganassi-Chevy nach einem verpatzten ersten Boxenstopp noch auf einen starken vierten Platz, während Polesitter Logano am Ende als bester Penske-Pilot Fünfter wurde. Sein gelber Ford Fusion war, so Logano, "nur auf den Short-Runs gut" und davon gab es im beschaulichen Richmond mit langen Green-Perioden zu wenige.

Der große Verlierer des Tages hieß einmal mehr Tony Stewart. Zuerst geriet "Smoke" mit Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 14.) aneinander, der sich seinerseits mit Bremsproblemen herumschlug. Der Kontakt endete mit einem Stewart-Dreher. Kurze Zeit später erlitt Stewart einen Reifenplatzer und blieb ohne Vortrieb in Kurve eins liegen. Nur Rang 41 für den dreifachen NASCAR-Champion, der in der Gesamtwertung nur auf Rang 30 liegt. Ein wahres Horrorjahr für Stewart.

Chase Elliott, Tony Stewart

Nichts zu holen für Tony Stewart, Platz 16 für Chase Elliott beim zweiten Cup-Start Zoom

Auch Brad Keselowski im zweiten Penske-Ford zählte zu den großen Verlieren. An seinem Fusion verabschiedete sich gegen Rennmitte ein Zylinder. Trotzdem gelang es Keselowski auf fast wundersame Weise, Rang drei zu verteidigen, bevor ihn die späten Restarts ohne Drehmoment auf Rang 17 zurückwarfen. Eine dieser Gelbphasen geschah mitten in einer Serie von Green-Flag-Stopps, was die kuriose Situation zur Folge hatte, dass nur noch drei Piloten (Keselowski, Kurt Busch und Justin Allgaier) in der Lead-Lap lagen.

Nächste Woche: Kracher Talladega

Allgaier war jedoch von Magenkrämpfen gequält und kam am Ende nur auf Rang 18 in die Wertung. Durch einen wahren Wave-Around-Korso von 15 Piloten wurde diese kuriose Rennsituation schnell wieder aufgelöst. Mit Kasey Kahne (6.) und Jeff Gordon (8.) kamen zwei weitere Hendrick-Chevys in die Top 10, die auch Matt Kenseth (Gibbs-Toyota; 7.) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota; 9.) erreichten. Martin Truex Jr. rundete in seinem Furniture-Row-Chevy die Top 10 ab.

Richmond International Raceway

Blauer Himmel über Richmond - auch kommende Woche in Talladega? Zoom

Jeff-Gordon-Nachfolger Chase Ellliott (in einem fünften Hendrick-Chevy) zeigte in seinem erst zweiten Sprint-Cup-Rennen eine tadellose Leistung und hielt sich 400 Runden lang in der Führungsrunde. Am Ende brachte er Rang 16 nach Hause. Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevy) zeigte in der Anfangsphase nach einem Fremdkontakt einen tollen Save, blieb ansonsten aber eher farblos und wurde mit zwei Runden Rückstand 25.

Am kommenden Wochenende steht im NASCAR-Zirkus das nächste große Highlight an: Dann gastieren die Sprint-Cup-Asse auf dem so spektakulären Superspeedway von Talladega. Nachdem mit Bristol und nun Richmond gleich zwei NASCAR-Wochenenden vom schlechten Wetter beeinflusst waren, lohnt sich ein früher Blick auf die Wetterprognose: Stand heute soll es in Alabama bestes Südstaaten-Wetter mit viel Sonne und Temperaturen jenseits der 25 Grad geben.