• 25.08.2013 01:01

  • von Pete Fink

Sonoma-Pole: Franchittis riskante Strategie geht auf

Mit einer ziemlich gewagten Reifenstrategie sicherte sich Dario Franchitti die Pole-Position von Sonoma vor Scott Dixon - alle Titelkandidaten weit vorne

(Motorsport-Total.com) - Die Ganassi-Mannschaft setzt ihren jüngsten Aufwärtstrend auch in Kalifornien fort. Dario Franchitti (1:17,527; 1.) und Scott Dixon (1:17,720; 2.) stehen in der ersten Startreihe zum Go Pro Grand Prix of Sonoma. Franchitti glückte dabei ein besonderer Coup: Der Schotte nutzte in Q1 und Q2 denselben Satz der weicheren Reds und war damit in den abschließenden Firestone Fast Six (Q3) der einzige Pilot, der nagelneue Reifen aufgeschnallt bekam.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Dario Franchitti holt sich in Sonoma seine vierte Saison-Pole Zoom

Der Lohn dieser recht riskanten Strategie war eine verdiente und vor allem souveräne Pole-Position. Franchitti drehte in Q1 mit 1:17,487 Minuten zudem auch die absolut schnellste Runde der gesamten Qualifikation. "Als meine erste Runde mit den Reds sehr gut war, habe ich mir schon gedacht, dass wir eine Chance auf die Pole haben werden", bilanzierte der vierfache IndyCar-Champion, der am Vormittag bereits das dritte Freie Training dominiert hatte.

Da konnte Franchitti es sich sogar leisten, in Kurve 6 einen Fahrfehler zu machen. Teamkollege Dixon lag immer hinter ihm und hatte am Ende einen Rückstand von 0,193 Sekunden aufgebrummt bekommen. "Normalerweise dominiert Penske hier", sagte Dixon. "Insofern ist es schön für uns, dass wir das Ding offensichtlich umgedreht haben." Zur Franchitti-Strategie meinte er: "Das war schon eine Sache, bei der du einigen Mut haben musst. Schön für ihn, dass es aufgegangen ist."

Der Sonoma-Streckenrekord aus dem Vorjahr (Will Power, 1:17,270 Minuten) wurde nicht erreicht. Auch der Penske-Pilot aus Australien kam in 1:17,935 Minuten nicht an seine eigene Marke heran und startet am Sonntagabend als Dritter. "Die Ganassis sind beide stark", sagte Power, der das Unheil zeitig kommen sah: "Als ich mitbekommen habe, dass Dario in Q3 auf neuen Reifen draußen war, war mir schnell klar, dass es mit der Pole sehr schwierig werden würde." Rang vier ging an den besten Andretti-Chevy von Ryan Hunter-Reay.

Die Sonoma-Pole ist immer wichtig

Mit IndyCar-Tabellenführer Helio Castroneves (5.) kam auch der zweite Penske-Chevy in die Top 6. Aber nur um Haaresbreite, denn der "Spiderman" fuhr sich in Q1 erst auf den allerletzten Drücker zum Weiterkommen. "Danach haben wir das Auto massiv umgebaut", berichtete der 38-jährige IndyCar-Routinier. Was auch funktionierte: "Immerhin ist ein Top-5-Startplatz besser als in Mid-Ohio." In der Tat: Anfang August startete Castroneves nur als 15.

Wie wichtig in Sonoma die Pole-Position ist, verdeutlicht die Vergangenheit: In vier der bislang acht IndyCar-Rennen gewann der Polesetter auch das Rennen, zweimal siegte Startplatz zwei und je einmal Startplatz drei und fünf. Geht es streng nach der Statistik, ist der sechstplazierte Charlie Kimball im dritten Ganassi-Honda also bereits chancenlos. Immerhin: Auf der Berg- und Talbahn von Nord-Kalifornien gewann bisher immer ein Pilot der "Big Three" aus den Reihen Penske, Ganassi und Andretti.


Fotos: IndyCars in Sonoma


Und der Rest der Meute? Justin Wilson (Coyne-Honda; 7.) scheiterte einmal mehr knapp an den Top 6, während Graham Rahal (Rahal-Honda) als Achter einen zarten Aufwärtstrend bewies. James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet; 9.) und Simon Pagenaud (Schmidt-Honda; 10.) rundeten die Top 10 ab, während Marco Andretti (Andretti-Chevrolet; 11.) und Sebastien Bourdais (Dragon-Chevrolet; 12.) zumindest die erste Qualifikationsrunde überstanden.

Sehr enttäuscht zeigte sich hingegen Simona de Silvestro (KV-Chevy), die nach guten Freien Trainings in der Qualifikation sang- und klanglos unterging. Nach einer Runde von 1:19,530 Minuten landete die Schweizerin nur auf Startplatz 23. "Scheinbar haben wir uns beim Reifendruck getäuscht", lautete ihr erstes Urteil über die weicheren Reds. Direkt hinter ihr startet IndyCar-Rookie Lucas Luhr (Fisher-Honda), der in 1:19,981 Minuten 25. und Letzter wurde.

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