Melandri: Fitness noch ein Fragezeichen

Marco Melandri kann den Saisonauftakt in Australien kaum erwarten - Viele neue Herausforderungen warten in der Superbike-WM auf den ehemaligen 250er-Champion

(Motorsport-Total.com) - Für Marco Melandri beginnt Ende Februar ein neuer Karriereschritt. Nach acht Jahren und fünf Siegen in der MotoGP hat sich der Italiener zum Wechsel in die Superbike-WM entschieden. Dort wird der 28-Jährige im Yamaha-Werksteam an den Start gehen. Nicht nur die Maschine und die Pirelli-Reifen sind neu, auch auf einigen Strecken ist Melandri noch nie gefahren. Von seiner Schulteroperation im vergangenen Dezember hat er sich gut erholt, dennoch ist die Fitness für zwei Rennen an einem Tag noch nicht perfekt.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri freut sich auf seine neuen Herausforderungen bei den Superbikes

"Es war zuletzt eine schwierige Periode für mich. In den vergangenen zwei Monaten hatte ich überhaupt kein Leben. Ich habe von in der Früh bis am Abend hart gearbeitet, um so gut wie möglich fit zu werden", wird Melandri von 'GPone' zitiert. "Ich bin sehr zufrieden, aber ich weiß nicht genau, wie gut meine Verfassung ist, bis ich wieder auf der R1 sitze."

Dazu hat er demnächst die Gelegenheit, denn am 21. und 22. Februar finden die letzten Testfahrten vor Saisonbeginn auf Phillip Island statt. In Australien hofft Melandri auf gutes Wetter. "In der Vergangenheit musste ich auf Regen hoffen, denn im Trockenen hatte ich nicht die Möglichkeit schnell zu sein."

"Bei den Superbikes ist das nicht der Fall. Für dieses Motorrad bin ich ziemlich klein. Aufgrund meiner Schulter ist es in den Kurven noch schwierig, das Limit zu finden. Ich glaube, ich kann im Trockenen schnell sein, aber in den beiden Rennen wird mir noch die Ausdauer fehlen."

Phillip Island kennt Melandri aus der MotoGP, aber Strecken wie der Miller Motorsport Park in den USA sind Neuland. "So blöd es klingt, auch Imola und Monza sind für mich neu", sagt der Italiener. "In Imola bin ich 1999 mit einer 125er gefahren, während ich in Monza einmal fünf Runden in einem Honda-Cup gefahren bin. Im Rennen bin ich in der ersten Schikane gestürzt." Computerspiele nimmt der 250er-Weltmeister von 2002 nicht als Lernhilfe. "Ich schaue mir alte Rennen an und fahre dann."


Fotos: Präsentation des Yamaha-Superbikes


In der Superbike-WM trifft Melandri auch auf Max Biaggi. Viele Fans freuen sich bereits auf die Duelle der beiden italienischen Stars. "Es ist lustig, denn wir haben an drei Testtagen mehr miteinander gesprochen als in fünf Jahren MotoGP. Wir hatten eine nette Fahrerbesprechung in Portimao, wo wir unsere Meinungen ausgetauscht haben. Das habe ich vermisst, denn das ist in der MotoGP nicht mehr möglich."

Auf eine knallharte Rivalität mit Biaggi lässt sich Melandri nicht ein. "Darüber denke ich gar nicht nach, denn ich habe mich damit nie beschäftigt. Ich respektiere ihn für seine Leistungen und ziehe meinen Hut vor ihm, denn er ist nach schwierigen Zeiten wieder an der Spitze. Ich werde aber keine kontroversen Aussagen treffen."