Jonathan Rea gewinnt Regenchaos in Portimao

Auch einsetzender Regen kann Jonathan Rea nicht aufhalten: Der Kawasaki-Fahrer gewinnt das Flag-to-Flag Rennen im ersten Lauf - Tom Sykes trotz Defekt Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Jonathan Rea ist nicht zu stoppen: Der Kawasaki-Werksfahrer holte sich auch in Portimao (Portugal) den Sieg im ersten Rennen und baute seine WM-Führung weiter aus. Weder ein schlechter Startplatz, noch Wetterkapriolen konnten Reas Erfolgslauf aufhalten. Für den Briten war es bereits sein neunter Saisonsieg. Bis kurz vor Rennende bestimmte das Kawasaki-Stallduell Rea gegen Tom Sykes das Rennen, bis Sykes in der letzten Rennrunde ein Problem mit seiner ZX-10R bekam. Trotzdem konnte er den zweiten Platz noch gehen Chaz Davies (Ducati) verteidigen.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes, Jonathan Rea

Auch der Regen konnte Jonathan Reas Erfolgslauf nicht stoppen Zoom

Rea zeigte im ersten Rennen des Tages, dass er sich trotz des großen WM-Vorsprungs nicht mit soliden Punkteergebnissen zufrieden gibt. Vom achten Startplatz legte der 28-Jährige einen perfekten Start hin und sortierte sich in der ersten Kurve auf dem vierten Platz ein. Im Laufe der ersten Runde überholte Rea beide Ducati und lag schon hinter seinem Teamkollegen Sykes auf dem zweiten Platz.

Sykes führte in der Anfangsphase, aber Rea fuhr die kleine Lücke zu und in der zweiten Rennhälfte begann das Stallduell. Sechs Runden vor Rennende änderte sich die Situation schlagartig. Es hatte plötzlich richtig zu regnen begonnen, außerdem blies ein starker Wind über die Strecke an der Algarve. Fünf Runden vor Rennende bog Rea an die Box ab, alle an deren Fahrer folgten - nur Sykes blieb auf der Strecke!

Regen macht Rennen spannend

Während an der Box auf Regenreifen umgesteckt wurde, schlich Sykes im strömenden Regen mit Slicks um den Kurs. Aber einen Umlauf später bog auch er zum Reifenwechsel an die Box ab. "Ich bin eine Runde länger draußen geblieben, weil der erste Streckenabschnitt noch trocken war", begründet Sykes seine Entscheidung. "Außerdem wollte ich die Hektik in der Boxengasse vermeiden. Es hat auch ganz gut geklappt."

"Das Motorrad setzte aus und der Motor drehte nur noch bis 9.000." Tom Sykes

Als Sykes zurück auf die Strecke fuhr, lag er mit Rea praktisch gleichauf. Im Regen duellierten sich die beiden Kawasaki-Fahrer und die Führung wechselte mehrmals. Die Entscheidung fiel in der vorletzten Runde. Rea überholte Sykes außen, weil Sykes ein Problem bekam. Er schlug wütend auf den Tank seiner Ninja und wurde langsamer. Trotzdem funktionierte sein Motorrad in der letzten Runde wieder und er konnte noch den zweiten Platz retten.


Fotos: Superbike-WM in Portimao, Girls


"Das Motorrad setzte aus und der Motor drehte nur noch bis 9.000", ärgert sich Sykes über das technische Problem, das ihn der Siegchance beraubte. "Es ist schade. Ich habe um den Sieg gekämpft, aber es hat nicht sollen sein. Wir müssen Chancen ergreifen, wenn sie sich ergeben. Der Wind war sicherlich für alle Fahrer sehr aufregend. Wir müssen uns für das zweite Rennen verbessern."

Rea auch im Regen souverän

Damit feierte Rea schon seinen neunten Saisonsieg. Er stand nun 14 Mal in Folge auf dem Podest. "Das Rennen war sehr gut. Mein Start war außergewöhnlich und ich war gleich hinter Tom", schildert der WM-Favorit. "Dann wartete ich ab. Neun Runden vor Ende entschied ich mich für den Angriff, aber dann kam der Regen. Ich bin in diesem Jahr noch nicht viel im Regen gefahren und habe die Kawasaki erst kennenlernen müssen."

Da Leon Haslam im Regen von seiner Aprilia stürzte und nur Zwölfter wurde, ist Sykes nun WM-Zweiter. Rea führt aber komfortable 107 Punkte vor seinem Teamkollegen. Als Dritter kletterte Davies auf das Podest. Für den Ducati-Mann war es der dritte Podestplatz in Folge. "Es war crazy. Ich freue mich über den Podestplatz", sagt Davies. "Im Trockenen war ich am Limit, aber es fehlt noch ein wenig, um ganz vorne dabei zu sein."


Superbike-WM in Portimao

Sein Teamkollege Davide Giugliano, der von der Pole-Position gestartet war, spielte keine Rolle an der Spitze. Der Italiener musste im Trockenen sogar gegen BMW-Pilot Ayrton Badovini in der Verfolgergruppe kämpfen. Als der Regen kam, zog sich das Feld etwas auseinander. Giugliano kam schließlich als Vierter ins Ziel. Dahinter folgten Weltmeister Sylvain Guintoli (Honda) und Matteo Baiocco (Althea-Ducati). Badovini wurde Siebter.

Die Top 10 rundeten Leandro Mercado (Barni-Ducati), Michael van der Mark (Honda) und Alex Lowes (Crescent-Suzuki) ab. Jordi Torres (Aprilia) und Randy de Puniet (Crescent-Suzuki) sammelten außerhalb der Top 10 WM-Punkte. Leon Camier musste in der Anfangsphase seine MV Agusta mit Defekt abstellen. Das zweite Rennen über 20 Runden ist für 14:10 Uhr MESZ angesetzt.