Guintoli gewinnt erste Superpole der Saison

Aprilia-Werksfahrer Sylvain Guintoli holt sich die Pole-Position beim Saisonauftakt in Australien - Davide Giugliano und Marco Melandri in Reihe eins - Tom Sykes stürzt

(Motorsport-Total.com) - Die erste Pole-Position der Saison ging an Aprilia und Sylvain Guintoli: Der Franzose stellte beim Saisonauftakt der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) einen neuen Rundenrekord auf und hielt die Konkurrenz in Schach. Guintoli umrundete den schnellen 4,5 Kilometer langen Kurs in 1:30,038 Minuten und fuhr damit schneller als je ein Superbike auf der malerischen Insel in der Nähe von Melbourne. Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano wurde mit einem Rückstand von lediglich 97 Tausendstelsekunden Zweiter. Die erste Startreihe komplettierte Marco Melandri mit der zweiten Aprilia.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli stellte in der Superpole einen neuen Rundenrekord auf Zoom

"Ich fühle mich wieder in Form. Dieser Winter war für mich ein Albtraum", spricht Pole-Setter Guintoli seine Schulterverletzung und die mühevolle Rehabilitation an. "In der schnellen Runde fühlte ich mich stark und hatte genug Kraft auf dem Motorrad. Morgen werden wir herausfinden, ob meine Schulter das Rennen durchsteht. Schade, dass ich die Marke von 1:30 Minuten nicht geknackt habe. Das werden wir im nächsten Jahr versuchen. Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder meine Pace gefunden habe."

So wie im Vorjahr war die Ducati Panigale auch diesmal auf Phillip Island schnell: "Das war eine starke Performance", freut sich Giugliano. "Ich bin sehr glücklich. Für das Rennen sieht es sehr positiv aus." Mit Platz drei hat sich auch Melandri eine gute Ausgangsposition geschaffen: "Es war ein gutes Qualifying für mich, denn ich hatte am Vormittag einen heftigen Sturz. Das Team musste das Motorrad neu aufbauen."

"Wir arbeiteten daran, dass ich im vierten Sektor besser bin", berichtet der Italiener, der in den vergangenen drei Jahren jeweils auf dem Podest stand. "Ich wäre mit einem Platz in der zweiten Reihe sehr glücklich gewesen, aber Platz drei ist natürlich besser. Es werden morgen zwei schwierige Rennen. Meine Aprilia und die Pirelli-Reifen arbeiten gut. Es ist wichtig, dass man weit vorne startet." Melandri gewann im Jahr 2006 das MotoGP-Rennen auf Phillip Island.


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Samstag


Das Crescent-Suzuki-Team konnte in der Superpole mit dem weichen Qualifying-Reifen nicht entscheidend zulegen und verpasste die erste Startreihe knapp. Vizeweltmeister Eugene Laverty zog Startplatz vier an Land. Sein Rückstand auf Guintoli betrug 0,347 Sekunden, Knapp dahinter sortierte sich sein Teamkollege Alex Lowes ein. Der Rookie und amtierende BSB-Meister hatte in den Freien Trainings mit starken Rundenzeiten überzeugt. Honda-Pilot Jonathan Rea wurde Sechster und steht damit ebenfalls in der zweiten Reihe.

Tom Sykes

Weltmeister Tom Sykes stürzte bei seinem letzten Angriff in Lukey Heights Zoom

Weltmeister Tom Sykes konnte sich in der Superpole nicht entscheidend in Szene setzen. Bei seinem letzten Angriff war der Kawasaki-Fahrer mit zwei schnellsten Zwischenzeiten unterwegs. Dann stürzte der Brite allerdings in Lukey Heights und saß enttäuscht in der Wiese. Somit wird Sykes am Sonntag von Position acht aus der dritten Reihe starten. Sein Kawasaki-Teamkollege Loris Baz wurde Siebter.

Leon Haslam (Honda) vervollständigte als Neunter die dritte Reihe. Für eine positive Überraschung sorgte Niccolo Canepa mit der Evo-Version der Ducati-Panigale. Der Italiener wurde Zehnter und war damit schneller als Chaz Davies, der die SBK-Version der Panigale fährt. Canepa hatte in der schnellen Zielkurve zwar einen Rutscher, doch auch Davies hatte mit einem unruhigen Fahrverhalten seiner Panigale zu kämpfen. Der langsamste Fahrer in Superpole 2 war David Salom mit einer Evo-Kawasaki als Zwölfter.

Superpole 1: Haslam und Salom kommen weiter

In Superpole 1 gingen zehn Fahrer auf die Strecke, die in der kombinierten Zeitenliste der drei Freien Trainings die Plätze elf bis 20 belegt hatten. 15 Minuten Streckenzeit standen zur Verfügung. Die beiden schnellsten Fahrer stiegen auf und durften anschließend in Superpole 2 teilnehmen. Alle weiteren Fahrer belegten die Startplätze 13 bis 20. Haslam ging mit einem Qualifyer auf die Strecke und stellte in 1:30,970 Minuten überlegen die Bestzeit auf. Damit war der Brite sicher in Superpole 2.

Leon Haslam

Honda-Pilot Leon Haslam fuhr in Superpole 1 die schnellste Runde Zoom

Toni Elias (Red Devils Roma Aprilia) drehte seine erste Runde dagegen mit einem Rennreifen und holte sich erst danach den Qualifyer ab. Der Spanier hatte aber Mühe, denn Salom verdrängte den Moto2-Weltmeister von 2010 vom zweiten Platz. Elias konnte nicht zulegen, blieb als Dritter hängen und wird am Sonntag die beiden Rennen als 13. starten. Salom kam mit der Evo-Kawasaki überraschend in Superpole 2 weiter.

Platz vier und damit Startplatz 14 ging an Claudio Corti mit der neuen MV Agusta. Der Italiener, der im Vorjahr noch in der MotoGP unterwegs war, machte bei seinem Angriff mit einem Qualifyer in der Honda-Haarnadel einen Fehler und fuhr geradeaus. Auf den Startplätzen 15 bis 18 werden sich am Sonntag die Evo-Kawasakis von Fabien Foret, Alessandro Andreozzi, Jeremy Guarnoni und Sheridan Morais aufstellen. Die beiden langsamsten Fahrer in Superpole 1 waren Glen Allerton mit einer Evo-BMW und Imre Toth mit einer SBK-Version der BMW S1000 RR.

Vier Fahrer hatten sich in den drei Freien Trainings nicht für die Superpole qualifiziert: Neben Matt Walters (Evo-Kawasaki) waren das die beiden neuen Motorräder von Erik Buell: Geoff May und Aaron Yates fehlten rund vier Sekunden auf die Spitze. May brach sich im dritten Training ein Schlüsselbein und kann am Sonntag nicht starten. Youngster Peter Sebestyen (Evo-BMW) schaffte es im Training nicht unter die 107-Prozent-Marke und ist nicht qualifiziert. Somit werden am Sonntag 22 Fahrer die beiden Rennen in Angriff nehmen.