Mattias Ekström: Seine größte Genugtuung im Titelkampf

(Motorsport-Total.com) - Mit dem dritten DTM-Titel klappte es nicht, aber Mattias Ekström durfte 2016 zum ersten Mal bei der FIA-Gala einen Pokal entgegennehmen. Der Schwede erfüllte sich seinen großen Traum und wurde Rallycross-Weltmeister. Als Sahnehäubchen gewann sein Rennstall EKS auch den Teamtitel. "Ich glaube, das, was vor der Saison passiert ist, war ausschlaggebend", denkt er an die Gründe für die erfolgreiche Saison. "Als 2015 beendet war, haben wir sofort mit der Entwicklung für das nächste Jahr begonnen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, hatten einige, wenn auch nicht viele Tests."

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Die Rallycross-WM wartete 2016 mit einigen Superstars auf Zoom

Ekström zählte schon vor dem Saisonauftakt in Montalegre zu den Geheimfavoriten, doch dann schlug Petter Solberg zu. Ekström wies die Favoritenrolle aber zurück, wie er im Rückblick betont: "Dann kamen wir zum ersten Rennen und haben uns wie Underdogs gefühlt, aber gleichzeitig wussten wir, dass wir gut vorbereitet sind und ein gutes Paket haben. Wir kamen nach Portugal im Regen und waren zuversichtlich."

Ekström ließ Potenzial aufblitzen, aber im Semifinale war Feierabend. Anschließend gab es in Hockenheim den Doppelstart mit DTM und WRX. Ekström holte sich den Sieg und gewann anschließend auch in Mettet und Lydden Hill. "Es hat sich gezeigt, dass wir in den ersten drei, vier, vielleicht sogar fünf Rennen die Oberhand hatten. Wir haben nicht alle fünf Rennen gewonnen, aber drei. Das ist ja auch der Charme des Sports: Egal, wie gut du bist, du kannst dir den Sieg nicht kaufen, sondern musst deinen Job erledigen."

Obwohl Solberg seinen Citroen weiterentwickelte, stellte sich schlussendlich heraus, dass der Norweger nach Montalegre nicht mehr gewinnen konnte. Dafür wurde Andreas Bakkerud im neuen Ford immer stärker und auch Johann Kristoffersson spielte mit seinem Volkswagen eine Rolle. "Die zweite Hälfte war herausfordernder", muss Ekström eingestehen. Der Wettbewerb wurde enger und kein Fahrer hatte einen deutlichen Vorsprung.

Auch Rallye-Legende Sebastien Loeb trug sich in Bikernieki in die Siegerliste ein. Die Rad-an-Rad-Duelle zwischen den Topstars waren die Creme de la Creme der Saison. "Jeden von ihnen zu schlagen, ist ein Genuss", lacht Ekström. "Ich hatte viele tolle Kämpfe mit Petter, auch mit Sebastien. Beide schätze ich als sehr stark ein. Sie gehören in meine Top-5-Liste der besten Fahrer der Welt. Denn ich werte Rallyefahrer höher als Fahrer, die auf Rennstrecken unterwegs sind. Sie möchte ich schlagen."

Dass DTM-Pilot Ekström zwei Rallye-Weltmeister geschlagen hat, ist für ihn deshalb das Sahnehäubchen: "Diese Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihnen zu haben, war toll. Ich habe sie anständig und ehrlich geschlagen. Es gibt kaum etwas Besseres in meiner Karriere, als diese beiden in diesem Jahr geschlagen zu haben. Das bedeutet mir sehr viel." Klar ist auch, dass Solberg auf Revanche sinnt und auch Loeb nicht nur dabei ist, um mitzufahren.

Noch ist nicht endgültig entschieden, wie Ekströms WRX-Programm im nächsten Jahr aussehen wird, aber er weiß, dass er den Druck hochhalten muss, denn die Konkurrenz wird über den Winter nicht schlafen: "Ich denke, dass da sicher noch etwas nachkommen wird, denn sie waren bestimmt nicht glücklich damit, dass wir sie geschlagen haben. Sie werden versuchen, zurückzuschlagen."