• 02.08.2016 14:49

  • von David Evans (Haymarket)

WRC-Fahrer verärgert über Traktoren-Schikane in Finnland

Bei einer Superspecial der Rallye Finnland bildeten zwei Traktoren eine künstliche Schikane - Die Rallye-Asse ärgern sich über diese Unverantwortlichkeit

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Finnland am vergangenen Wochenende wurden Traktoren verwendet, um eine Schikane zu bilden. Die Teams und Fahrer der WRC waren damit nicht einverstanden. In der Zuschauerprüfung "Harju", die an den beiden ersten Tagen in Jyväskylä ausgetragen wurde, standen zwei Traktoren in einer Schikane. Sie standen dort, weil die Firma Valtra ein Sponsor der Rallye war.

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Die Rallye Finnland war die schnellste der WRC-Geschichte Zoom

Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier sagt, dass die Fahrer besorgt waren. "Harju" wurde mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts auf Schotter in einem Park auf Asphalt gefahren. Auch die Schikane mit den Traktoren war asphaltiert. Da mit Schotter-Abstimmung und Schotter-Reifen gefahren wurde, war der Grip niedriger. Es regnete zwar nicht, aber im Nassen wäre es extrem rutschig gewesen.

Außerdem hatten die Crews ein schlechtes Gefühl, schließlich sind die Erinnerungen an Jules Bianchis Unfall mit einem Bergefahrzeug in Suzuka 2014 noch frisch. "Wir haben nach der Recce sofort darüber gesprochen und gemeint, dass das nicht ihr Ernst sein kann", ärgert sich Ogier. "Die FIA setzt sich für Sicherheit im Straßensport ein und in der Formel 1 haben wir einen schlimmen Unfall mit einem Traktor gesehen."

"Okay, unsere Autos sind etwas sicherer, weil es rund um uns Fahrer mehr Schutz gibt. Wir fahren auch nicht mit diesem Tempo, aber es gibt trotzdem keinen Grund, so etwas zu tun. Das ist nicht sehr clever", hält der Weltmeister in Volkswagen-Diensten fest. "Nachdem wir die Prüfung am Donnerstagabend gefahren sind, haben wir darum gebeten, dass man die Traktoren entfernt. Als wir am Freitag dort waren, standen sie immer noch dort."


Rückblick auf die "Harju"-Prüfung

Volkswagen-Teamchef Jost Capito stimmt seinem Fahrer zu: "Es ist unverantwortlich so etwas zu erlauben. Traktoren haben auf einer Wertungsprüfung nichts verloren." Rallye Finnland Direktor Kai Tarkiainen blieb aber bei seiner Entscheidung: "Die Firma hat mich gefragt, ob wir das tun könnten. Ich habe bei der FIA angefragt und sie haben eine Entscheidung getroffen. Wir haben alles ausgemessen und alle Möglichkeiten, die passieren können, bedacht."

"Es wurde Anhand der FIA Ausmessungen gemacht, wie viel Platz bis zu Hindernissen sein darf", sagt Tarkiainen und ergänzt: "Das Reglement sagt nicht genau, was ein Hindernis sein muss." Der Rallye-Direktor meint auch, dass er "überrascht" war, als er von den Beschwerden der Fahrer erfuhr, denn "bei mir hat sich kein Team diesbezüglich gemeldet."

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