• 02.06.2016 12:46

  • von David Evans (Haymarket)

Viele neue Rallyes wollen in den WRC-Kalender

Bis zu 13 Länder interessieren sich für einen Platz im Kalender der Rallye-WM - In Zukunft soll die Rennserie internationaler aufgestellt werden

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye-Weltmeisterschaft könnte sich in Zukunft deutlich verändern, denn es gibt 13 potenzielle neue Veranstaltungen, die in den Kalender rücken könnten. Abu Dhabi, Kanada, Chile, Indien, Japan, Jordanien, Südkorea, Malaysia, Neuseeland, Nordirland, Russland und die Türkei befinden sich in unterschiedlichen Vorbereitungsgphasen. FIA-Präsident Jean Todt macht Druck für einen internationaleren Kalender, denn momentan ist die WRC sehr auf Europa konzentriert.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

Die Rallye-WM ist derzeit sehr stark auf Europa konzentriert Zoom

"Das ist eine Weltmeisterschaft und unser Kalender muss das besser reflektieren", sagt Todt. Der WRC-Kalender 2016 besteht aus zehn Rallyes in Europa und vier Überseeläufen. Darunter ist auch die Rückkehr nach China. Schon im nächsten Jahr könnte es zu einigen Veränderungen kommen. "Auf den Rallyes liegt derzeit großer Druck", sagt eine Quelle, die ungenannt bleiben will. "Diese Länder meinen es ernst und kommen mit sehr starken Vorschlägen."

Kritik gibt es auch, weil sich zu viele Rallyes zu ähnlich sind und Alleinstellungsmerkmale eher gering sind. "Es fehlt zum Beispiel eine richtig harte Rallye im Stile der Akropolis oder Zypern," meint die Quelle weiter. "Die Türkei würde gut passen. Ihr Vorschlag sieht nicht Istanbul vor, sondern Antalya. Zum richtigen Zeitpunkt im Jahr könnte das eine sehr harte Rallye sein." Die Rallye Türkei war zwischen 2003 und 2010 sechs Mal Teil der Weltmeisterschaft.

FIA Rallye-Direktor Jarmo Mahonen räumt aber ein, dass eine Erweiterung des Kalenders auch für Probleme sorgen kann. "Wir haben den Herstellern garantiert, dass der Kalender bei 14 Rallyes bleibt. Es ist also keine Option, die Anzahl der Rallyes Jahr für Jahr zu erhöhen. Wir müssen aber etwas tun. Wenn wir bei den derzeitigen Rallyes bleiben, dann wird sich nichts ändern. Aber wie vergleicht man 60 Jahre Erfahrung mit jemandem, der einfach mehr Geld bezahlt? Das ist eine schwierige Balance."

Obwohl die Rallye Jordanien vom Königshaus unterstützt wird, geht man derzeit davon aus, dass man weit von einer Rückkehr in den Kalender entfernt ist. Jordaniens Prinz Feisal Al-Hussein sagt: "Motorsport hat hier in Jordanien seit König Hussein eine große Tradition. König Abdullah interessiert sich auch für den Motorsport und wir arbeiten als Team, um den Sport zu promoten. In Jordanien sind wir von Krieg und politischen Problemen umgeben, aber wir wollen den Sport in der Region fördern. Wir wollen die WRC zurückholen." Der WRC Promoter soll im Nahen Osten aber Abu Dhabi bevorzugen.