SS19-20: Ford hat komfortablen Vorsprung für letzte Etappe

Ford geht mit einer Minute Vorsprung in den letzten Tag der Rallye-Australien - Das Citroen Duo fährt bei der Superspecial in Coffs Harbour die schnellste Zeit

(Motorsport-Total.com) - Die zweite Etappe der Australien-Rallye endete mit der Superspecial in Coffs Harbour, die zweimal durchfahren wurde. Die Startreihenfolge für dien Sonntag wurde bereits davor in der 18. Prüfung festgelegt. Jari-Matti Latvala wird als Erster vor seinem Ford-Teamkollegen Mikko Hirvonen auf die Strecken gehen. Citroen-Privatier Petter Solberg folgt als Dritter. Die Superspecial war nur 3,77 Kilometer lang, weshalb sich die Abstände in der Gesamtwertung nur minimal änderten. Latvala geht mit einem Vorsprung von 22,7 Sekunden in die letzten sechs Prüfungen. Das Citroen-Duo war am Samstag unter der SupeRallye-Regel unterwegs. Sebastien Ogier startete eine Aufholjagd auf die Top 10.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala wird den Sieg wahrscheinlich Mikko Hirvonen überlassen

Bei der ersten Durchfahrt der Superspecial setzten Hirvonen und Latvala die exakt gleiche Zeit. Beim zweiten Mal war Hirvonen um eine Zehntelsekunde schneller. "Hoffentlich hilft es, dass ich morgen als Zweiter starte. Die Prüfungen werden schnell sein, also weiß ich nicht, ob es so ein großer Vorteil wie heute sein wird. Wir werden es sehen."


Fotos: WRC: Rallye Australien, Samstag


"Wir müssen nur klarstellen, dass Petter morgen keine Gefahr darstellt", sagt Hirvonen. Eine Stallorder gab es am Samstag nicht, ist aber möglich, da Latvala in der WM praktisch keine Chance mehr hat. "Morgen der Erste zu sein, wird anstrengend werden", blickt der zweite Finne in Ford-Diensten voraus. Da Hirvonen den ganzen Tag die Straßen säubern musste, schnappte sich Latvala die Führung.

"Wir wissen nicht, wie der Regen am Freitag die morgigen Prüfungen beeinflusst hat. Wir werden es herausfinden. Ich würde gerne gewinnen, aber ich kenne Mikkos Situation. Ich werde ihm helfen, aber zuerst müssen wir abwarten, was alles passiert" Petter Solberg hat eine Minute Rückstand auf das Ford-Duo und unter normalen Umständen keine Chance mehr.

Aufgeben gehört aber nicht zum Wortschatz des Norwegers. "Mir ist im zweiten Versuch ein kleiner Fehler passiert, aber sonst bin ich zufrieden. Wir werden sehen, was morgen passierten wird, denn es kann alles passieren", sagt Solberg. Sein Bruder Henning (Stobart-Ford) schied am Nachmittag durch einen technischen Defekt aus.

Dafür glänzte sein Teamkollege Matthew Wilson, der sicher auf dem vierten Platz liegt. "Wir wollen diese Position natürlich behalten. Morgen wird ein langer Tag, weil die Strecken knifflig sein werden. Wir werden es angemessen angehen." Während die Piloten an der Spitze optimistisch auf den letzten Tag blicken, sieht es bei Citroen anders aus.

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb befindet sich in ungewohnter Position außerhalb der Punkte Zoom

Sebastien Loeb fuhr beim ersten Durchgang der Superspecial die Bestzeit, Ogier beim zweiten. Letzterer hat noch eine realistische Chance auf die Top-10, denn er liegt nur 2:33 Minuten zurück. "Ja, das ist mein Ziel. Ich will es in die Top 10 schaffen und ein paar Punkte sammeln. Jeder hat hier schon Fehler gemacht. Für mich war es natürlich das schlimmste Szenario, aber so ist der Rallye-Sport. Alles kann passieren."

Sein Teamkollege liegt nach seinem Überschlag am Freitag noch weiter zurück und hat realistisch betrachtet keine Chance auf Punkte. In der Powerstage können beide natürlich Zähler erobern, wenn sie in die Top 3 kommen. "Meine Mechaniker haben einen super Job gemacht, damit ich heute überhaupt fahren konnte", sagt der siebenfache Weltmeister. "Es war ein harter Tag ohne Zweikämpfe. So ist das Leben, aber glücklicherweise passiert mir das nicht oft, also kann ich es akzeptieren."

Khalid al Qassimi (Ford) hat am zweiten Tag nichts falsch gemacht und ist mit Platz fünf auf Kurs zu seinem besten WM-Ergebnis. Nur fünf von den gemeldeten zwölf WRC-Boliden sind bislang ohne Probleme durchgekommen. Deshalb sind die P-WRC-Piloten in die Top 10 vorgedrungen. Hayden Paddon liegt in der Gesamtwertung auf dem sechsten Platz und führt die P-WRC an.