• 26.10.2013 16:32

  • von Stefanie Szlapka

Groneck-Brüder zittern sich zum VLN Titel

Trotz eines heftigen Unfalls sichern sich Tim und Dirk Groneck den Titel in der VLN - Basseng, Vanthoor und Mamerow gewinnen letzten Saisonlauf

(Motorsport-Total.com) - Großer Jubel beim Team Phoenix Racing: Marc Basseng, Laurens Vanthoor und Chris Mamerow sicherten sich im letzten Saisonrennen der VLN im Audi R8 LMS ultra den Sieg. Rang zwei sicherte sich der Frikadelli-Porsche mit Sabine Schmitz, Klaus Abbelen, Patrick Huisman und Henri Moser vor dem BMW Z4 GT3 mit Uwe Alzen, Philipp Wlazik und Niclas Kentenich. Doch noch größer war der Jubel bei Dirk und Tim Groneck, die sich mit ihrem Renault Clio den VLN-Titel sicherten.

Titel-Bild zur News: VLN Groneck Tim Dirk

Die Groneck-Brüder holen sich im Renault Clio den VLN-Titel. Zoom

Das letzte Saisonrennen der VLN hielt einen spannenden Kampf um den Titel parat. Ausgerechnet die Tabellenführer Tim und Dirk Groneck gerieten mit ihrem Renault Clio in einen Unfall. Trotz stark beschädigter Front schaffte es Dirk noch in die Box. "Ich war ganz schön sauer auf Dirk", gibt Tim später zu. "Aber ich glaube, er konnte gar nichts dafür." Dort legte das Team sofort Hand an und verteilte gefühlt mehrere Rollen Racetape auf dem Clio. Doch kaum zurück auf der GP-Strecke, schliff das linke Hinterrad am Kotflügel und Groneck kam sofort wieder in die Box.

Dort halfen nun auch Mechaniker anderer Teams, den Clio wieder flott zu machen. Nach einigen Hammerschlägen gegen die Innenseite des Kotflügels griffen die Brüder wenig später wieder ins Renngeschehen ein. Zu dem Zeitpunkt lagen sie auf Rang sechs ihrer Klasse Cup 3. Da aber der Wochenspiegel-Porsche auf Rang eins der Klasse SP7 lag, musste mindestens ein Platzgewinn her! Denn nur mit Rang fünf hatte man noch Chancen auf den Titel. Beim letzten Boxenstopp entschied sich das Team nochmal den linken Hinterreifen vorsichtshalber zu wechseln. Um 16:06 Uhr kam der erlösende Moment als der Clio auf Platz vier der Klasse über die Ziellinie fuhr und damit der Titelgewinn sicher war!

Im Kampf um den Rennsieg bestimmte in der ersten halbe Stunde mal wieder das Wetter das Geschehen. Während des Qualifyings hatte es noch geregnet - doch die Strecke war in den knapp zwei Stunden bis zum Start schon etwas angetrocknet. Dennoch hatten sich viele Piloten für Regenreifen entschieden. In der Spitzengruppe hatten sich nur der Manthey-Porsche mit der Nummer 145 (Nick Tandy, Jochen Krumbach, Lucas Luhr) und der Frikadelli-Porsche für Intermediates entschieden. Das sollte sich in den ersten Runden bezahlt machen. Nach und nach kamen die Mitbewerber in die Box um sich Slicks oder zumindest geschnittene Reifen abzuholen.

Das galt auch für Basseng, der den Audi R8 bereits nach der dritten Runde in die Boxengasse steuerte, um sich dort geschnittene Slicks abzuholen. Aber auch auf Intermediates war man vor Fehlern nicht gefeit. Tandy im Manthey-Porsche lag lange auf dem zweiten Rang, übertrieb es aber und flog in der dritten Runde im Bereich Kesselchen ab. Bei Frikadelli war man in den ersten Runden etwas vorsichtiger gewesen. "Der Anfang war schon schwer", gibt Huisman zu. "Ich habe mich zunächst zurückgehalten bis die Reifen auf Temperatur waren."

Pech hatte ROW Racing, die zumindest gute Chancen auf einen Podiumsplatz hatten. Doch der Mercedes SLS mit der Nummer 6 mit Michael Zehen und Marko Hartung fiel in der zwölften Runde nach einem Unfall im Bereich Wehrseifen aus. Das Schwesterfahrzeug mit Jan Seyffarth und Nico Bastian wurde anderthalb Stunden vor Schluss mit technischem Defekt in die Box geschoben. Auch die beiden Stuck Brüder Johannes und Ferdinand und Frank Stippler hatten kein Glück: ihr Phoenix-Audi R8 rollte kurz vor der Einfahrt auf die GP-Strecke aus und musste in die Box geschleppt werden.

Trotz des frühen Reifenwechsels schaffte es der Phoenix Audi, sich schnell wieder in die führende Position zu schieben. Nach den vier Stunden überquerte Mamerow als Sieger die Ziellinie. Für Basseng bedeutete dies schon den 25. Rennsieg in der VLN! "Unglaublich", freut sich Basseng. "Schön, dass es im letzten Rennen noch geklappt hat. Jetzt kann ich die nächsten 25 Siege angehen." Vanthoor hingegen durfte sich über seinen ersten Sieg freuen. "Das 24h Rennen hatte ich selbst verbockt", gibt der Belgier zu. "Deswegen ist es schön, mit einem Sieg auf die Nordschleife zurückzukehren."