• 26.02.2007 02:08

  • von Pete Fink

Kenseth gewinnt in Kalifornien

Matt Kenseth lautet der Gewinner des Auto-Club 500 auf dem California Speedway in Fontana, Jeff Gordon und Jimmie Johnson auf den Plätzen zwei und drei

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag Abend fand das Auto-Club 500, das zweite Saisonrennen des Nextel-Cups, auf dem California Speedway in Fontana östlich von Los Angeles bei ungewöhnlich kühlen Bedingungen knapp über elf Grad, statt. Am Tag der Oscar-Verleihung war auch das Showprogramm prominent besetzt: Die beiden Ex-Van-Halen-Stars Sammy Hagar und Michael Anthony performten mit 'I can`t drive 55' einen durchaus passenden Titel, während US-Schauspieler Kevin Costner und Football-Legende Troy Aikman das Rennen auf die Reise schickten.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth

Troy Aikman schickt das Feld auf die Reise zum Auto Club 500

Es war im Gegensatz zur Wochenfrist in Daytona kein Restrictor-Plate-Rennen, erstmals in der Saison konnten die vollen 800 PS Leistung aus den 5,7 Liter V8-Motoren auf dem zwei Meilen Oval in Fontana, mit einer Kurvenüberhöhung von nur 14 Grad, abgerufen werden.#w1#

Schwarzer Tag für Dale Earnhardt Inc.

Jeff Gordon holte sich seine Pole Nummer 57, aber in Führung ging zunächst Kasey Kahne vor Daytona-Sieger Kevin Harvick. Das Rennen war in der ersten Rennhälfte unheimlich zerfahren. Eine wahre Arie von Gelbphasen begann in Runde sieben: Scott Riggs verlor das Heck seines Evernham-Dodge, Reed Sorenson und Jamie McMurray konnten nicht mehr ausweichen.

Martin Truex jun. erlitt einen Motorschaden, sein Teamkollege Dale Earnhardt jun. hatte ebenfalls einen rabenschwarzen Tag: Erst fiel er durch einen Reifenschaden zurück und wenig später schied auch er mit einem Motorschaden aus, ein Schicksal, welches kurz darauf Kasey Kahne ebenfalls zuteil wurde.

Viele Gelbphasen in der ersten Rennhälfte

Nach mehreren Gelbphasen, durch die das Rennen in der ersten Rennhälfte nie zu einem Rhythmus fand, etablierte sich Ford-Pilot Matt Kenseth an der Spitze des Feldes. Er wurde gefolgt von Tony Stewart und einer ganzen Armada von Chevrolets. Die Dodge Charger hatten keinen guten Tag und spielten im Rennen nie eine Rolle.

Gegen Rennmitte gab es um Platz 25 herum erbitterte Kämpfe im Mittelfeld, da nach zwei unter Grün absolvierten Boxenstops hintereinander viele bekannte Namen bereits eine Runde zurück lagen, unter anderem auch Juan Pablo Montoya. Die Piloten versuchten sich an die Spitze der Überrundeten zu setzen, da der jeweils erste Überrundete bei der nächsten Gelbphase durch die Lucky-Dog-Regel in die Führungsrunde zurückkommen durfte.

Nach der sechsten Gelbphase kam der Restart genau zur Rennhalbzeit in Runde 125: Kenseth lag an der Spitze, gefolgt von Jeff Gordon und Clint Bowyer, der letzten Sonntag in Daytona auf dem Dach liegend über die Ziellinie rutschte. Dahinter in Lauerstellung Tony Stewart, Jeff Burton, Mark Martin und Kevin Harvick. Auch das Red-Bull-Toyota-Team gab ein Lebenszeichen: Brian Vickers konnte sich konstant in den Top 10 halten.

Stewart erneut bestraft

90 Runden vor Schluss wieder eine Reihe Boxenstops unter Grün: Stewart fiel auf Platz 19 zurück, da er zu schnell in die Boxengasse einfuhr. Er bekam eine Drive-Through-Penalty, während Kenseth und Gordon weiterhin die Führung behielten.

Der amtierende NASCAR-Champion Jimmie Johnson schob sich nun sukzessive nach vorne und lag 70 Runden vor Schluss bereits hinter Kenseth und Jeff Gordon auf Platz drei. Auch Stewart schob sich wieder nach vorne und klopfte an die Tür zu den Top 10.

Johnson und Vickers eröffneten 58 Runden vor Ende eine weitere Reihe von Boxenstops unter Grün. Für Johnson zahlte sich das frühe Hereinkommen aus, er lag nach 200 von 250 Runden vor Kenseth, Jeff Gordon, Burton und Harvick.

Kenseth gewinnt ungefährdet

Nach der achten Gelbphase lag beim Restart 20 Runden vor Schluss Kenseth vor Burton, Harvick, Jeff Gordon und Johnson. Kenseth erwischte einen Superstart, er konnte davon ziehen. Sein einziger ernsthafter Verfolger war Daytona-Sieger Harvick, der sich in den folgenden Runden zentimeterweise an den führenden Kenseth heran schieben konnte.

Ein harter Einschlag von David Reutimann acht Runden vor Schluss löste, wie bereits in Daytona, eine rote Flagge aus. Neben Reutimann waren Bobby Labonte und Ricky Rudd in den Unfall verwickelt. Der Restart erfolgt vier Runden vor Ende, doch Harvick musste mit Plattfuß links vorne die Box ansteuern.

Damit war der Weg frei für Roush-Pilot Kenseth: Nach 132 Führungsrunden war er der verdiente Sieger vor Jeff Gordon und Johnson.