• 29.06.2010 11:27

  • von Pete Fink

Earnhardt: Der Superstar schleicht sich in den Chase

Die Formkurve von NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. zeigt unmissverständlich nach oben - kommt es in Daytona zum ganz großen Knalleffekt?

(Motorsport-Total.com) - Das einfachste Mittel im Kampf gegen stagnierende Einschaltquoten und halbleere Sprint-Cup-Tribünen ist in NASCAR-USA ein erfolgreicher Dale Earnhardt Jr. Und es tut sich etwas: Nach fast zwei Jahren Dauerkrise zeigt die Formkurve des unangefochtenen Publikumsliebling nun wieder nach oben. Die Folge: Winzige drei Punkte trennen den 35-Jährigen von einem Platz im Chase.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Ein verschmitztes Lächeln: Dale Earnhardt Jun. auf dem Wege der Besserung

Nach Position sieben in Michigan, einem starken Rundkursautritt in Sonoma (11.) und Rang acht in Loudon kratzt Earnhardt wieder an der Playoff-Türe. Ausgerechnet jetzt folgt das Sommerrennen von Daytona, wo der ausgemachte Superspeedway-Spezialist zu den großen Favoriten zählt. Klar ist auch: Ein siegfähiger Earnhardt in den Playoffs würde viel Geld in die NASCAR-Kassen spülen.#w1#

Auffallend dabei ist die Tatsache, dass das Earnhardt-Team um Crewchief Lance McGrew mittlerweile in der Lage zu sein scheint, mittelmäßige Auftritte in respektable Ergebnisse umzuwandeln. Wie am vergangenen Wochenende in Loudon. Die 88 hatte in den Trainings arg zu kämpfen, Startposition 31 war ganz sicher nicht das Gelbe vom Ei.

"Bis auf das letzte Renndrittel war das Auto gut und wir haben ein ordentliches Resultat nach Hause gebracht", urteilte Earnhardt. "In den letzten zehn Runden habe ich eigentlich nur noch gerechnet. Es sieht ganz gut aus. Vielleicht sind wir nun an einem Wendepunkt angekommen. Zumindest stehen wir in der Gesamtwertung ganz gut da." Nun also Daytona, wo Earnhardt im Februar nach einem beeindruckenden Schlussspurt Rang zwei holte.

Die Früchte des Winters

Dale Earnhardt Jun.

Ende der Dauerkrise: Die 88 kommt langsam aber sicher wieder in Schwung Zoom

Es gibt Gründe für den Aufschwung. Im Winter baute Teambesitzer Rick Hendrick kräftig um. Die beiden Teams von Earnhardt und Mark Martin wurden dazu verpflichtet, dem Beispiel Jeff Gordon und Jimmie Johnson zu folgen und noch enger zusammenzuarbeiten. Auf dem weitläufigen Hendrick-Gelände in Concord arbeiten diese beiden Gruppen in zwei unterschiedlichen Gebäuden.

Während sich die Früchte dieser Umstellung für Earnhardt nun langsam aber sicher auszahlen, stagnieren die Leistungen von NASCAR-Oldie Mark Martin. Der Vizemeister des Vorjahres konnte 2010 noch keinen Sieg auf seinem Konto verbuchen, liegt als Elfter der Gesamtwertung aber ebenfalls auf Playoff-Kurs. Lediglich Dauersorgenkind Earnhardt steht in der Hendrick-Armada noch nicht unter den besten Zwölf.

"Ich will in den Chase", unterstrich der NASCAR-Superstar und gibt den Plan vor. "Ich sehe, dass wir derzeit in den Top 5 mitfahren können. In den letzten Rennen möchte ich eine Chance auf den Titel haben. Das ist für uns noch ein langer Weg, aber es gibt gute Gründe, um optimistisch zu sein." Worte, die in NASCAR-USA ganz sicher nicht auf taube Ohren stoßen werden.

Eines ist auch klar: Sollte der wieder erstarkte Earnhardt am kommenden Wochenende tatsächlich das Daytona-Rennen gewinnen können, würde eine neue Sprint-Cup-Euphorie entfacht werden. Einige Zutaten dazu sind bereits vorhanden: "Wir müssen schon zugeben, dass wir uns verbessert haben. Wir brauchen zwar noch etwas Speed und haben noch viel Arbeit. Aber ich merke, dass wir langsam wieder mithalten können."