Tech 3 über die Schwäche des Yamaha-Werksteams

Das Yamaha-Kundenteam blamierte die Werksmannschaft bei den Spanien-Rennen: Herve Poncharal erklärt, warum Tech 3 in Jerez und Barcelona stärker war

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Team von Herve Poncharal zeigte in der ersten Hälfte der MotoGP-Saison 2017 starke Leistungen. Die beiden Rookies belegen in der Fahrerwertung aktuell die Positionen sechs und sieben und sind demzufolge die besten Privatfahrer in der MotoGP. Bei den Rennen in Jerez und Barcelona blamierten Johann Zarco und Jonas Folger sogar die Fahrer aus dem Yamaha-Werksteam und stellten die Punkte für die Herstellerwertung sicher, die für Yamaha von großer Bedeutung ist.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Valentino Rossi

Johann Zarcos Yamaha war der Werks-M1 von Valentino Rossi teilweise überlegen Zoom

Zarco und Folger konnten konstantere Leistungen zeigen als Valentino Rossi und Maverick Vinales, die mit ihren 2017er-Yamahas vor allem bei großer Hitze und schlechten Gripverhältnissen große Schwierigkeiten hatten. Bei beiden Spanien-Rennen waren Rossi und Vinales chancenlos und konzentrierten sich darauf, ein paar Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. Zarco fuhr bei beiden Rennen in die Top 5.

"In Jerez war Zarco bester Yamaha-Pilot. In Barcelona waren die beiden besten Yamahas die der Tech-3-Piloten: Zarco und Folger. Darauf können wir stolz sein", kommentiert Teamchef Poncharal im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir wissen, wie hoch das Niveau der Werksmaschinen ist. Wir wissen, wie gut Valentino Rossi und Maverick Vinales sind. Wir können sehr stolz sein."

Schadenfreude empfindet Tech 3 aber nicht: "Wir sind ein Teil der Yamaha-Familie. Natürlich fahren wir gegen sie, denn wir kämpfen gegen alle anderen. Doch wir fühlen uns als ein Teil der Familie. Es freut uns, wenn Yamaha mit allen vier Fahrern ein gutes Teamergebnis feiert", stellt Poncharal klar.

Herve Poncharal

Poncharal kann sich über Misserfolge des Yamaha-Werksteams nicht freuen Zoom

Eine gewisse Genugtuung kann der Tech-3-Teamchef aber nicht verbergen: "Es war ein schönes Gefühl, Yamaha zu zeigen, dass wir ohne die neueste Maschine und mit Rookies gegen sie kämpfen können und sie besiegen können. Wir haben sie aber nicht besiegt, weil unsere Fahrer besser waren. Es war das Zusammenspiel von Fahrer, Motorrad, Abstimmung und der Arbeit des Teams. Bei den vorherrschenden Bedingungen war unser Paket stärker", fasst er nüchtern zusammen.