• 13.06.2017 12:58

  • von Markus Lüttgens & David Emmett

Nach MotoGP-Test: Marquez lobt symmetrischen Vorderreifen

Mit dem symmetrischen Vorderreifen kehrte für Marc Marquez beim MotoGP-Test in Barcelona das Vertrauen ins Vorderrad zurück

(Motorsport-Total.com) - Bestzeit für Marc Marquez, Platz vier für Dani Pedrosa: Das Werksteam von Honda präsentierte sich am Montag beim MotoGP-Test in Barcelona in guter Form und bestätigte damit das Ergebnis des Rennens vom Vortag, wo beide Fahrer auf das Podium gefahren waren. Im Gegensatz zu anderen Teams wie Yamaha verzichtete Honda am Montag auf den Test neuer Teile. "Ich habe nur an meinem Fahrstil gearbeitet und ein paar Kleinigkeiten an der Elektronik ausprobiert, aber nichts Neues getestet", erklärt Marquez.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez fühlte sich mit dem symmetrischen Vorderreifen viel wohler Zoom

"Wir haben verschiedene Dinge an der Vorderradgabel und der Geometrie des Motorrads ausprobiert", beschreibt Pedrosa sein Testprogramm. "Wir arbeiten auch an besseren Einstellungen der Elektronik, vor allem beim Beschleunigen. Wir haben die Traktionskontrolle noch nicht vollständig im Griff, mir gefällt nicht, wenn sie zu stark eingreift", so Pedrosa, der sich nach 53 Runden mit einem Fazit des Testtags schwer tut: "Die Strecke war sehr heiß und die Reifen haben schnell abgebaut. Wir wissen daher nicht, ob die Unterschiede durch Streckentemperatur, die Reifen oder das Fahrwerk verursacht wurden."

Deutlich klarer fiel das Urteil von Marquez aus: "Der größte Unterschied war der symmetrische Vorderreifen. Der ist mehr oder weniger wie der Reifen aus dem vergangenen Jahr, und mit dem fühle ich mich auf dem Motorrad viel wohler", sagt Marquez über den Pneu mit nur einer Reifenmischung. Am Rennwochenende hatte Michelin asymmetrische Reifen mit einer härteren Mischung auf der rechten Flanke geliefert.

Mit diesen kam Marquez nicht zurecht, nicht weniger als fünfmal stürzte er im Verlauf des Rennwochenendes über das Vorderrad. "Der Übergangsbereich der verschiedenen Mischungen macht den Reifen gerade bei heißen Bedingungen instabil", hat der amtierende Weltmeister das Problem analysiert. Über den symmetrischen Vorderreifen sagt er hingegen: "Das Vorderrad war viel stabiler, vor allem beim Anbremsen über Bodenwellen." Ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Pedrosa, der den symmetrischen Vorderreifen ebenfalls ausprobierte und anschließend meinte: "Ich habe keinen großen Unterschied gespürt."

Marquez hingegen bevorzugt klar den Reifen mit nur einer Reifenmischung. "Wie ich schon am Wochenende gesagt habe: Asymmetrische Reifen sind gut, aber nur auf bestimmten Strecken", sagt er. "Auf Strecken wie dieser mit Asphalttemperaturen von bis zu 53 Grad, ist der symmetrische Reifen deutlich stabiler. Mit diesem Reifen bin ich auch meine schnellste Runde gefahren."


Fotos: MotoGP in Barcelona


Marquez fordert Michelin daher auf, den symmetrischen Reifen zum Standardreifen zu machen und nur auf bestimmten Kursen Pneus mit zwei unterschiedlichen Mischungen einzusetzen. "Den asymmetrischen Reifen brauchen wir auf dem Sachsenring, in Philipp Island, auf dem Red-Bull-Ring und in Valencia. Auf allen anderen Strecken können wir mit einer Reifenmischung fahren."